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WRC Rallye Monte-Carlo Sieg Nummer zehn für Sebastien Ogier bei der Rallye Monte-Carlo
Motorsport Images

WRC Rallye Monte-Carlo 2025: Sebastien Ogier siegt zum zehnten Mal

Sebastien Ogier hat die Rallye Monte-Carlo zum zehnten Mal gewonnen: Bedingungen und Reifenwahl sorgen für ein spannendes Finale des WRC-Saisonauftakts

Jubiläumssieg für Sebastien Ogier: Der Toyota-Pilot gewann am Sonntag die Rallye Monte-Carlo, den Saisonauftakt zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025. Für Ogier war es der zehnte Triumph bei seiner Heimrallye.

"Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, was für ein Wochenende", sagte Ogier bei Rally.TV. "Ich glaube, ich habe an diesem Wochenende meinen Glücksstern dabei. Das ist mein Onkel, den wir vor einem Jahr verloren haben. Ich bin sicher, er hat mir alles mitgebracht und das ist für ihn. Es gab viele Momente an diesem Wochenende... wie gesagt, mein Glücksstern ist da. Ich weiß nicht, was er bedeutet, aber für mich bedeutet er die Welt. Ich weiß nicht, ob es mein letzter [Sieg] ist. Es wäre ein guter Ort, um aufzuhören", so ein sichtlich bewegter Ogier.

Nach 18 Wertungsprüfungen über insgesamt 333,06 Kilometer und einem spannenden Finale hatte Ogier 18,5 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Elfyn Evans. Starker Dritter wurde Adrien Fourmaux (+26,0 Sekunden) bei seinem Debüt für Hyundai.

Nur selten echte "Monte"-Bedingungen

Vierter wurde in buchstäblich letzter Sekunde Kalle Rovanperä (Toyota), der auf der abschließenden Powerstage noch Ott Tänak (Hyundai) überholte. Titelverteidiger Thierry Neuville (Hyundai) wurde nach einer für ihn turbulenten Rallye Sechster, Joshua McErlean (Ford) sicherte sich Rang sieben. WRC2-Sieger Yohan Rossel (Citroen) wurde Achter. Mit Nikolai Gryasin (Skoda) und Eric Camili (Hyundai) komplettierten zwei weitere Rally2-Piloten die Top 10.

Beim traditionellen Saisonauftakt der Rallye-WM fanden die Teilnehmer 2025 nur selten echte "Monte"-Bedingungen vor. Vereiste Stellen waren die Ausnahme, meist war der Asphalt bei leichten Plusgraden trocken oder nur nass. Die Ausnahme bildete die Powerstage.

Nachdem Ogier am Donnerstagabend zunächst das Tempo bestimmt hatte, entwickelte sich nach einem Fahrfehler des Franzosen ein Dreikampf zwischen ihm, Evans und Neuville. Aus diesem verabschiedete sich der amtierende Weltmeister am Freitag auf der sechsten Wertungsprüfung.

Pech und Pannen für Thierry Neuville

Neuville verbremste sich vor einer Haarnadelkurve, schlug in eine Böschung ein und verbog sich dabei das linke Hinterrad. Dadurch verlor er fast zwei Minuten und kassierte zudem eine Geldstrafe von 10.000 Euro, weil er auf der Verbindungsetappe zunächst mit dem kaputten Rad weitergefahren war.

Für Neuville war es der Auftakt einer Pannenserie. Am Freitagnachmittag flog er im zweiten Durchgang der Prüfung "La Breole/Selonnet" an exakt derselben Stelle ab wie am Vormittag. Diesmal war ein Reifenschaden die Ursache. Am Samstagmorgen verlor der Belgier weitere Zeit, nachdem sein Auto an Leistung verlor. Erst ein kompletter Neustart löste das Problem.

An der Spitze übernahm Ogier ab Freitagnachmittag das Kommando. Dahinter entwickelte sich zunächst ein Zweikampf zwischen Evans und Fourmaux um Platz zwei. Daraus wurde am Samstagnachmittag vorübergehend ein Dreikampf, nachdem sich Tänak mit drei WP-Bestzeiten in Folge in Schlagdistanz gebracht hatte.

Reifenwahl sorgt am Schlusstag für Spannung

Vor dem Schlusstag sah Ogier bereits wie der sichere Sieger aus, doch die Reifenwahl sorgte für Spannung. Ogier und Evans entschieden sich am Sonntagmorgen für vier Spikereifen und zwei Trockenreifen und fuhren die ersten beiden Prüfungen mit Mischbereifung.

Da die Straßen jedoch kaum vereist waren, lag Fourmaux mit vier Trocken- und zwei Spikereifen besser und holte auf der 17. Prüfung mehr als 20 Sekunden auf Ogier auf. Auf der Powerstage, die über den berühmten Col de Turini führte, gab es allerdings längere Eispassagen, die allerdings in zunehmendem Verlauf immer mehr aufbrachen.

Somit war eine Mischbereifung aus Spikes und Trockenreifen die richtige Wahl, sodass es unter den Top 3 keine Verschiebungen mehr gab. Auch die Powerstage gewann Ogier vor Evans und Fourmaux.

Tänak und Rovanperä kommen nur langsam in Fahrt

Tänak kam zu Beginn der Rallye nur langsam in Schwung und hatte Probleme, sich an die neuen Hankook-Reifen zu gewöhnen. Auf der sechsten Prüfung am Freitag leistete er sich einen wilden Ausritt, bei dem sein Hyundai schwer beschädigt wurde und unter anderem die Heckklappe verlor.

Im weiteren Verlauf der Rallye kämpfte sich der Este aber immer weiter nach vorne und schnupperte an den Podiumsplätzen, ehe auch er durch eine falsche Reifenwahl auf der 17. Prüfung die entscheidenden Sekunden verlor. und auf der Powerstage noch von Rovenperä überholt wurde.

Der zweimalige Weltmeister, der nach einer Teilpause im Vorjahr wieder eine komplette WRC-Saison bestreitet, hatte in Monte Carlo ebenfalls Schwierigkeiten, seinen Fahrstil auf die neuen Reifen umzustellen und spielte im Kampf um die Podestplätze nie eine Rolle.

Erster WP-Sieg für Gregoire Munster

Für zwei seiner Toyota-Teamkollegen endete die Rallye am Sonntagmorgen auf der 16. Prüfung vorzeitig. Der durch eine Erkältung geschwächte Takamoto Katsuta rutschte nach 1,8 Kilometern von der Strecke. Zuschauer versuchten vergeblich, sein Fahrzeug zurück auf die Straße zu schieben. Kurz darauf kollidierte Sami Pajari bei der Anfahrt zu einer Brücke mit der Betonbegrenzung, was zu einem schweren Unfall und dem sofortigen Ausfall führte. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt.

Eine Rallye mit Höhen und Tiefen erlebte Gregoire Munster (Ford). Der neue Teamleader von M-Sport zeigte am Freitag eine gute Leistung und lag auf Rang sechs. Bei der Rückkehr in den Servicepark am Abend blieb sein Puma jedoch mit einem technischen Defekt liegen und wurde als Ausfall gewertet.

Somit startete Munster am Samstag als erster Fahrer. Dies nutzte der Luxemburger gleich auf der zehnten Wertungsprüfung mit der ersten WP-Bestzeit seiner WM-Karriere. Auch danach fuhr Munster gute Zeiten. Am Sonntag schied er jedoch auf der 17. Wertungsprüfung aus, als er eine Felswand traf und sich drehte.

Für seinen neuen Teamkollegen McErlean ging es bei seinem ersten Einsatz im Rally1-Auto vor allem darum, Erfahrung zu sammeln. Diese Aufgabe erfüllte der Ire mit einer Zielankunft am Sonntag.

In der Fahrerwertung führt nach dem ersten von 14 WM-Läufen Ogier mit 33 Punkten vor Evans (26) und Fourmaux (20). In der Herstellerwertung liegt Toyota mit 60 Zählern vor Hyundai (36) und M-Sport-Ford (11).

Die Rallye-Weltmeisterschaft geht vom 13. bis 16. Januar mit der Rallye Schweden weiter, der einzigen echten Winterrallye im WRC-Kalender 2025.

Motorsport-Total.com

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