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ARC: Kärnten-Rallye Alfred Kramer, Mitsubishi Evo, ARC 2014

Zukunft der Kärnten-Rallye wackelt

Trotz €60.000 Budget ist heuer ein sattes Minus zu erwarten – die St. Veiter Rallyezukunft wackelt, der ARC-Lauf steht vor dem Aus!

Foto: Ernst-Karl Koschutnig

Noch zwei Tage bis zum 1. St. Veiter Rallyeweekend, am Programm die 1. Yiippi Sprintrallye 100 am Freitag und die 8. Kärnten-Rallye. Von Entspannung ist bei den Topteams nichts zu merken, noch herrscht Hektik, vor allem bei Lokalmatador Alfred Kramer – aber auch Organisationschef Wolfgang Troicher stöhnt: Trotz 60.000 Euro Budget ist heuer ein sattes Minus zu erwarten. Die St. Veiter Rallyezukunft wackelt, man steht vor dem Aus!

"Alles wurde teurer, so auch die Versicherung von Motorsportveranstaltungen, die von 3.600 auf 6.100 Euro erhöht wurde. Das Land unterstützt uns, anders die Stadtgemeinde St. Veit. Als wir die Rallye von Althofen nach St. Veit brachten, gab es 7.000 Euro Förderung. Jetzt fließt kein Geld mehr, wohl aber Dienstleistungen: Rennbahngelände, WC-Anlagen, Müllabfuhr, Überkopfwerbung bei den Stadteinfahrten", sagt Wolfgang Troicher vom Event & Sportverein St. Veit.

Er fährt fort: "1.500 Nächtigungen, 300 davon zahlen wir selbst für unsere Helfer, 100.000 Euro Wertschöpfung, dazu die Werbung für die ganze Region, das wird es in Zukunft nicht mehr geben können. Ich hoffe auf ein Wunder, werde gleich nach dem Rallyeweekend erneut das Gespräch mit der Stadt St. Veit suchen – auf mein Förderungsansuchen 2014 hat die Stadtgemeinde St. Veit noch nicht geantwortet!"

Pech beim Shakedown meldet Alfred Kramer, der Dreifachsieger der Kärnten-Rallye. Dabei hatte bei diesem Test in der Nähe von St. Veit alles nach Plan begonnen, ehe das neu aufgebaute Mitteldifferential seinen Geist aufgab. "Es wurde ganz zerlegt, sogar das Gehäuse ist gebrochen", stöhnt der völlig entnervte Kramer, der sofort eine Rettungsstafette in Gang setzte und die notwendigen Ersatzteile aus Italien herankarrte.

Lino Acco, beim 1. St. Veiter Rallyeweekend in einem Renault Clio RC3 mit der Startnummer 25 dabei, hat maßgeblich an dieser Rettungsaktion mitgewirkt. "Er hat beste Kontakte zum Team EMMEGI-Sport und alles eingefädelt", freut sich Kramer, dessen Mechaniker so noch vor dem Start zur Yiippi-Sprintrallye und der Kärnten-Rallye am Samstag mächtig gefordert wurden. Ob alles passt, wird sich erst beim abschließenden Funktionstest herausstellen. Kramers Nachsatz: "Stress pur, wie halt bei jeder Rallye!"

Entspannt gibt sich der Italiener Claudio de Cecco, der entgegen ersten Meldungen nicht mit dem Fiesta R5, sondern einem Ford Fiesta RS RRC antreten wird. Kleiner Unterschied zum R5: Der Ford Fiesta RRC hat einen 30-mm-Restriktor und aerodynamische Modifikationen wie den S2000-Heckflügel. Das RRC wurde gemäß den regional geltenden Rallyevorschriften der FIA gebaut, um abseits der WM auch nationale Starts, wie in Kärnten bei einem Austrian-Rally-Challenge-Lauf, zu ermöglichen. Sowohl der Fiesta RRC als auch der Fiesta RS WRC haben zumindest, wenn man so will, die gleiche "DNS".

Paralympics-Starter Reini Sampl (41), der "rasende Rollstuhlfahrer" aus Mariapfarr in Salzburg, ist in St. Veit zum zweiten Mal dabei. Sportlich möchte Sampl unter die Top 25, doch allein schon die Leistung, im Grenzbereich der Fliehkräfte, im behindertentauglich umgebauten Mitsubishi Evo X, mitzuhalten, verdient Anerkennung. Sampls Motto: "Geht nicht, gibt's nicht!" Dies gilt auch für seinen Freund und Andreas-Aigner-Schützling Günther Knobloch. Der Grazer Zweiradsportler wechselte nach 14 Jahren von der Rundstrecke in den Rallyesport. "Beim Ex-Weltmeister Aigner bin ich in guten Händen. Allerdings, die Sturzräume sind jetzt anders. War es früher das Kiesbett, sind es jetzt Bäume, Häuser, einfach alles", zeigt Knobloch Respekt.

Nach der Schneerosen-Rallye führt Gerald Riegler (OÖ) im Mitsubishi Evo 3 das Felder der Verfolger an. Schärfster Gegner dürfte wohl Mario Klammer, prominenter OK-Chef der Weiz-Rallye im August, sein. Der Steirer bringt einen Suzuki Swift S1600 von Zellhofer Motorsport an den Start, zählt mit Claudia Dorfbauer (OÖ), Freundin und Top-Co-Pilotin in der heimischen Rallyeszene, ebenfalls zu den Sieganwärtern.

16 Kärntner Teams sind am Start – neben Kramer/Blassnegger (Mitsubishi Evo 6,5) sind dies noch Schuhmacher/Puntschart (Mitsubishi Evo IX), Leitgeb/Hartenberger (Opel Corsa OPC), Mörtl/Rausch (Mitsubishi Evo IX), Pink/Nadles (Lancia Delta HF Intergrale), Papst/Uschan (Renault Clio Sport), Klaus Demuth (Renault Clio Sport), Leitgeb/Leitgeb (Renault Clio R3), Jabornig/Scheiber (Peugeot 205 GTI), Liebert/Kienzer (Mitsubishi Evo IX), Zweibrot/Deticek (Mitsubishi Evo VII), Joham/Friedl (BMW 325i), Krautberger/Mayer (BMW 325i), Leitgeb/Winter (Suzuki Swift Sport), Balakowski/ Altmann (Ford Fiesta ST) sowie Mitterbacher/Gruber (Opel Ascona B).

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