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ARC: Kärnten-Rallye

Kramer rettet den Heimsieg

Alfred Kramer kann bei der Yiippi-Sprintrallye den Italiener im RRC hinter sich halten – die Sensation liefert Quereinsteiger Günther Knobloch auf Platz drei.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Ernst-Karl Koschutnig, noirphone

„Das war knapp, bist du deppert – aber super, super, super!“, jubelt Alfred Kramer am Telefon von Pressechef Ernst-Karl Koschutnig. „Sieg Nummer eins ist eingefahren“ – der große Lokalmatador konnte die erstmals direkt vor der Jacques Lemans Kärnten-Rallye gefahrene Yiippi-Sprintrallye mit einem Vorsprung von 2,1 Sekunden für sich entscheiden – Kramer setzte sich in seinem Mitsubishi Lancer Evo 6.5 gegen den Italiener Claudio de Cecco durch, der ein bärenstarkes Ford Fiesta Regional Rally Car (RRC) pilotierte.

Kramer konnte auf der ersten Sonderprüfung, der 11,58 km lange SP „Rastenfeld-Straßburg“ gleich einmal 11,3 Sekunden Vorsprung herausfahren – im zweiten Durchgang belegten Kramer und De Cecco die Plätze zwei und drei. Am Nachmittag brannte De Cecco zwei Bestzeiten in den Asphalt, doch diese reichten nicht mehr aus…

Alfred Kramer gewinnt damit auch den Lauf zum Alpe Adria Rally Cup vor Claudio de Cecco und Heinz Leitgeb.

Ein Quereinsteiger als Held der Rallye

Die große Sensation des Tages war Quereinsteiger Günther Knobloch in seinem pechschwarzen Mitsubishi Lancer Evo IX – der Motorradrennfahrer, 2007 Vizemeister der IDM Supersport, konnte auf SP 2 mit der Bestzeit brillieren. Knobloch selbst staunte: „Das ist erst meine zweite Rallye und dann gleich eine Bestzeit, das ist schon ein Hammer.“

Profitiert hat Knobloch auf der SP 2 von der auftrocknenden Strecke - denn zuvor, im ersten Durchlauf etwa ab Startnummer 35, gab es einen heftigen Regenschauer, der zweite Durchgang (SP 2) wurde ohne Regen, aber bei Nässe begonnen. Der Regen auf SP 1 wiederum kostete Knobloch viel Zeit, denn da konnte er nur Platz 20 belegen, mit 52,4 Sekunden Rückstand.

Am Nachmittag fuhr Knobloch auf den beiden Durchläufen der 11,64 km langen SP „Prekova“ jeweils die drittschnellste Zeit, sodass der Steirer die Sprintrallye neben Sieger Alfred Kramer und Claudio de Cecco auf dem grandiosen dritten Platz beenden konnte.

Wie kommt es, dass ein Quereinsteiger dermaßen schnell im Rallyesport auf Touren kommt? Vielleicht liegt es an seinem Mentor – denn der heißt Andi Aigner. Der PWRC-Welt- und ERC Production Cup-Europameister erzählt: „Als ich zum ersten Mal mit ihm in einem Rallyeauto saß, wusste ich sofort, dass er es kann. Man erkennt das daran, wenn einer zum Beispiel stets weiß, wo die Räder hinschauen – und vom Motorradfahren ist er Speed gewöhnt, er hat auch ein Auge für die Linie. Rein vom Speed her ist Günther top – allerdings muss er sich noch mit Rallye-spezifischen Dinger wie dem Aufschrieb mehr beschäftigen – in diesem Punkt wird er wohl noch die eine oder andere Lektion lernen müssen.“

Auf Platz vier landete ORM-Pilot Walter Mayer in seinem Peugeot 207 S2000, knapp vor Mitsubishi Lancer Evo IX-Pilot Reinhold Neulinger, der damit auch den Sieg in der ART erringen konnte.

Leitgeb stark

Einen starken Auftritt lieferte auch Heinz Leitgeb im Renault Clio R3. Am Vormittag konnte er gar auf Rang drei in die Mittagspause gehen – am Ende wurde es immer noch ein sehr guter sechster Platz. Der Lokalmatador verrät, was ihn – neben der ausgezeichneten Ortskenntnis - beflügelt hat: „Ich habe mir in Deutschland, bei der Firma BRT von Uwe Rehwald das Fahrwerk neu einstellen lassen – das war wie Tag und Nacht, großartig. Und mit 300 Euro auch ziemlich preiswert.“

Auf den Plätzen sieben bis zehn landeten Peter Schuhmacher (Evo IX), Andreas Mörtl (Evo IX R4), Mario Klammer im Suzuki Swift S1600 (wurde am Nachmittag von einem Reifenschaden zurückgeworfen, darf sich dennoch über den ARC-Sieg freuen) und Peter Ölsinger auf einem Evo X.

Göttlicher siegt bei den Historischen

Bei den Historischen feierte Kurt Göttlicher als Gesamt-16. den Sieg, im Opel Corsa OPC Rallye Cup gewann Andreas Kainer (Gesamtrang zwölf) vor Wolfram Doberer und Daniel Zieser. Positiv der 18. Gesamtrang von Reini Sampl in seinem speziell auf Handgas präparierten, seriennahen Mitsubishi Lancer Evo X GSR.

Pech hatten unter anderen Christoph Friesenegger im Opel Ascona A oder Opel Cup-Pilot Gerhard Dworak, die am Vormittag mit Technikdefekten aufgeben mussten. Markus Ossberger sorgte in seinem Audi Coupe Quattro mit einem spektakulären Abflug für eine Unterbrechung nach den – in der ARC vorausfahrenden – Historischen.

Noch vor der ersten Nachmittagsprüfung musste Michael Kogler wegen Getriebeproblemen aufgeben – schon am Vormittag verlor der Melker dadurch ein paar Sekunden, dennoch konnte er im VW Scirocco TDI den neunten Rang belegen. Nach dem Ausfall besorgt das Team ein neues Getriebe aus Deutschland, den Mechanikern steht eine lange Nacht bevor. Von der Strecke flog Wolfgang Rehberger im zweiten Zellhofer Suzuki Swift S1600.

Die Jacques Lemans Kärnten-Rallye wird am Samstagmorgen um 8.45 Uhr in Angriff genommen.

Endstand 1. Yiippi Sprintrallye 100
1. Alfred Kramer / Jürgen Blassnegger (SLO/K) Mitsubishi Lancer Evo 6.5 27:19,4
2. Claudio de Cecco / Giovanni Campeis (I) Ford Fiesta RS RRC + 02,1
3. Günther Knobloch / Sandra Stifer (A/ST) Mitsubishi Lancer Evo IX + 56,8
4. Walter Mayer / Benedikt Hoffmann (A/W) Peugeot 207 S2000 + 1:13,2
5. Reinhold Neulinger / Markus Pötscher (A/OÖ) Mitsubishi Lancer Evo IX + 1:13,8
6. Heinz Leitgeb / Jasmin Leitgeb (A/K) Renault Clio R3 + 1:20,1
7. Peter Schuhmacher / Werner Puntschart (A/K) Mitsubishi Evo IX + 1:25,3
8. Andreas Mörtl / Jürgen Rausch (A/K) Mitsubishi Lancer Evo IX + 1:48,8
9. Mario Klammer / Claudia Dorfbauer (A/ST) Suzuki Swift 1600 + 2:00,0 10.Peter Ölsinger / Petra Seher (A/OÖ) Mitsubishi Lancer Evo X + 2:04,4

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