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ARC: Kärnten-Rallye

Aufgegeben wird nur ein Brief

Insgesamt drei Getriebeschäden musste Michael Kogler binnen weniger Tage hinnehmen. Weder beim Rallyesprint noch bei der Kärnten-Rallye gab es eine Zielankunft.

Fotos: Kogler

Das Prefa Racing Team Austria wurde am vergangenen Wochenende auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Geplant war ein Rallye-Einsatz von Michael Kogler und Jürgen Heigl bei den beiden Veranstaltungen des Jacques Lemans Rallye Weekends - dem Yiippi-Rallyesprint und der JL Kärnten Rallye. Damit sollten sich die beiden wieder in den gemeinsamen Rallye-Modus bringen – schließlich bestreiten sie heuer die WM-Rallye in Deutschland. Als fahrbarer Untersatz diente der VW Scirocco R TDI, den normalerweise Joe Rittner, der schnellste Taxiunternehmer Niederösterreichs pilotiert.

Irgendwie hat sich jedoch in dem Fahrzeug ein „Technik-Hund“ eingeschlichen. Zunächst musste das Original-Getriebe durch das für Langstreckenrennen vorgesehene Schaltwerk ausgetauscht werden, weil es bei einem kurzen Test im Vorfeld des Kärntner Rallye-Weekends einen Getriebeschaden gab.

Zweimal Platz acht

Mit diesem „Langstreckengetriebe“ starteten Michael Kogler und Jürgen Heigl bei der Yiippi-Sprintrallye. Kogler konnte auf den ersten beiden Sonderprüfungen jeweils die achtschnellste Zeit markieren, als zweitschnellstes 2wd-Team. Obwohl der Melker schon hier von neuerlichen „Getriebe-Macken“ irritiert wurde, zeigte er sich zufrieden: „Die Gänge ließen sich nicht immer einlegen, das hat schon ein bisschen Zeit gekostet – aber in Summe bin ich mit den gefahrenen Zeiten zufrieden. Ich hoffe nur, dass wir den Fehler im Getriebe ausfindig machen können.“

Doch schon vor dem Start der dritten Sonderprüfung mussten Kogler und Heigl wegen eines neuerlichen Getriebedefekts aufgeben. Jetzt wackelte der Start bei der Jacques Lemans Kärnten-Rallye am Tag darauf…

„Nachtleben“ a la Gottfried Kogler

Doch Teamchef Gottfried Kogler wirft so schnell nicht die Flinte ins Korn. Der mit allen Wassern gewaschene Motorsport-Haudegen fand tatsächlich jemanden in Deutschland, der bereit war, das Getriebe zu reparieren, und zwar auch zu einer ungewöhnlichen Tages- oder vielmehr Nacht-Zeit.

Kogler senior schnappte sich zwei seiner Mechaniker und fuhr nach Deutschland – dort wurde mitten in der Nacht drei Stunden lang das Getriebe repariert. Am frühen Samstagmorgen kam das Trio im Kärntner Servicepark wieder an, jetzt wurde das Getriebe eingebaut.

Michael Kogler und Jürgen Heigl erschienen gut ausgeschlafen zum Start der ersten Sonderprüfung. Doch dann die Enttäuschung: Wieder gab es Probleme mit dem Gangwechsel, die zweite Prüfung wurde nicht mehr in Angriff genommen. Gottfried Kogler bedauerte: „Scheinbar gibt es hier einen grundlegenden Fehler, dem wir noch nicht auf die Schliche gekommen sind. Das ist natürlich extrem ärgerlich, aber so ist nun mal der Motorsport – manchmal kämpfst du gegen Windmühlen.“

Michael Kogler erklärte: „Ich bin natürlich sehr enttäuscht – aber da bist du als Fahrer machtlos. Ich weiß, dass ich nicht schuld an den Defekten bin, daher kann ich zumindest diesbezüglich ein gutes Gewissen haben.“

Rosen für das Team

Kogler junior wollte die Gelegenheit zum Anlass nehmen, um seinem Teamchef und Vater ein großes Kompliment zu machen: „Natürlich, er ist mein Vater, man könnte also sagen, dass ich ‚befangen‘ bin – aber jetzt einmal ganz ehrlich: Wo bitte findest du heutzutage im Fahrerlager einen Teamchef, der mitten in der Nacht nach Deutschland fährt, um ein Getriebe reparieren zu lassen? Das möchte ich einfach erwähnt wissen – denn so etwas ist ganz sicher nicht selbstverständlich.“

„Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch noch unseren Mechanikern und dem gesamten Team für den unbändigen Einsatz danken. Ich bin wirklich froh, in diesem Team fahren zu dürfen – jetzt werden wir einmal ein paar Tage verstreichen lassen und dann werden wir darüber nachdenken, ob wir eine andere Möglichkeit finden, um uns auf die WM-Rallye in Deutschland einzuschießen.“

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