RALLYE

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Schotterspiele

Am kommenden Wochenende geht in unserem östlichen Nachbarland der erste Höhepunkt der dortigen Rally-Meisterschaft über die Bühne.

Daniel Fessl

Die „Mobil 1 OTP Garancia Rallye“, wie der neue, offizielle Name lautet, hieß früher Savaria-Rallye und wird dabei ausschließlich auf Schotterstrassen, die bei Fans wie Fahrern gleichermaßen beliebt sind, ausgetragen. Besonders praktisch für die Rallye-Fans aus Österreich: Die Sonderprüfungen sind in unmittelbarer Nähe zur österreichisch-ungarischen Grenze! Einige Entfernungsangaben verdeutlichen das Ganze: Von Wien nach Szombathely: sind es 135 Kilometer (über Oberpullendorf/Ratterdorf), von Graz aus fährt man 140 Kilometer (über Fürstenfeld/Heiligenkreuz) und von Oberwart aus (über Schachendorf) müssen gar nur 40 Kilometer bewältigt werden – und die Sonderprüfungen liegen teilweise noch beträchtlich näher an der Grenze!

Nach drei gefahrenen Rallyes liegt Ford Focus-Pilot Balasz Benik doch etwas überraschend in der Meisterschaft in Führung, Benik konnte die Savaria-Rallye im Jahre 2003 für sich entscheiden und ist auf Schotter sicher noch stärker einzuschätzen als auf Asphalt. Ein hoher Favorit – wie bei allen Rallyes, bei denen er antritt – ist zweifellos Janos Toth im Peugeot 206 WRC. Man kann nur hoffen, dass „Janika“, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, das Pech der letzten beiden Läufe abgelegt hat und wie schon beim Saisonauftakt in Eger ganz vorne mitmischen kann. Toth hat die Savaria-Rallye bereits zwei Mal, 2001 und 2002, gewonnen.

Nicht ganz so selbstbewusst geht der Sieger der letzten Rallye ins Rennen, Tamas Turi gilt mit seinem Skoda Octavia WRC eher als Spezialist für befestigten Untergrund. Der Sieger der letztjährigen Savaria-Rallye hiess Györgi „Asi“ Aschenbrenner, er konnte mit seinem Gruppe A Mitsubishi den Leistungsnachteil gegenüber den WRCs der Konkurrenz mehr als wettmachen, teilweise gelang ihm dies durch sein fahrerisches Können, einen großen Anteil an seinem Erfolg hatten aber auch die Reifen: Besonders am ersten Tag waren die Sonderprüfungen durch starken Regen extrem rutschig und dafür hatte man im Team von Asi die besten Reifen zur Verfügung.

Insgesamt stehen neun World Rallye Cars auf der Nennliste, neben den bereits erwähnten Benik/Ford Focus, Toth/Peugeot 206 und Tagai/Skoda Octavia sind dies Robert Butor, der mit seinem Octavia WRC die erste Schotterrallye mit Allradantrieb fährt und sicher für eine Überraschung gut ist, Csaba Spitzmüller im Toyota Corolla WRC, Norbert Herczig mit einem weiteren Ford Focus und die beiden Octavia-Piloten Otto Michna und Tamas Tagai. Letzterer durfte darauf hoffen, dass David Doppelreiter den Skoda bei der Castrol-Rallye unversehrt lässt, denn noch ein Neues Auto hätte das Tagai Racingteam sicher nicht aufbauen können…

Mit welchem Gefährt Ferenc Kiss antritt, war bis zuletzt unklar, nach den großen technischen Problemen im Verlauf der bisherigen Saison möchte er sich so schnell wie möglich vom Hyundai Accent WRC trennen und sucht dafür einen Käufer, sollte alles klappen, steht bereits ein Subaru Impreza WRC bereit.

Wie „Asi“ im Vorjahr bewiesen hat, braucht man auf Schotter nicht unbedingt ein WRC, um ganz vorne mit dabei zu sein, darum ist auch Krisztian Hideg im Dark Dog-Mitsubishi in den Kreis der Mitfavoriten einzureihen, zeigte er doch bei so manchem Auftritt im Waldviertel, das Ihm Schotter durchaus entgegenkommt.

Insgesamt stehen 125 Teams auf der Nennliste, neben den 9 WRCs noch weitere 13 A8-Fahrzeuge, vornehmlich Mitsus der verschiedensten Evo-Stufen, aber auch zwei Imprezas und ein Toyota Celica GT4 sind darunter. In der Gruppe N sind 17 Fahrzeuge am Start, der Favorit ist hier ganz klar Szabo Gergely, der bereits zwei der drei Rallyes in diesem Jahr für sich entscheiden konnte und auf Schotter sicher noch stärker ist als auf Asphalt.

Aus Österreichischer Sicht steht leider nur ein Team am Start, nämlich Willi Polesznig/Peter Stark, die in der Gruppe H mit Ihrem Porsche 911 sicher zu den Favoriten ihrer Klasse zu rechnen sind.

Am Freitag (24.06) fällt am Hauptplatz von Szomathely der Startschuss zur „Mobil 1 OTP Garancia Rallye“, am ersten Tag wird das Ziel nach sieben Sonderprüfungen über eine Gesamtdistanz von 78,8 Kilometern um 19:30 Uhr erreicht. Restart ist am Samstagmorgen um 08:00 Uhr und nach weiteren 52,6 Kilometern, aufgeteilt auf sechs Prüfungen, wird der Sieger um 15:00 Uhr wieder in Szombathely erwartet.

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