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ERC: Czech Rally Zlín

Erfolgreiche Rallye für Simon Wagner

Wagner sorgte in Zlín für Aufsehen: Beim Asphaltklassiker in Tschechien erreichte er in der Junioren-EM für U27-Fahrer Platz drei.

Foto: Daniel Fessl; Portrait: Dominik Fessl

Für Simon Wagner und Beifahrer Gerald Winter, die heuer die tschechische Meisterschaft für zweiradangetriebene Fahrzeuge sowie den dortigen Peugeot 208 Cup bestreiten, verlief die Czech Rally Zlín von Beginn an nach Plan. Trotz mangelnder Erfahrung auf den anspruchsvollen Prüfungen im Südosten der Tschechischen Republik hielt sich das Duo von Beginn an in der Spitzengruppe der Junioren und lieferte sich spannende Sekundenduelle mit zum Teil werksunterstützten Topfahrern aus ganz Europa.

Mit zwei Bestzeiten etablieren sich Simon Wagner/Gerald Winter am ersten Wertungstag auf Platz drei in der FIA U27-Junioren-EM, ein Reifenschaden vernichtete jedoch zunächst alle Hoffnungen auf einen Podestplatz. Nachdem Simon Wagner erst vor gut drei Wochen in Rzeszów (Polen) sein EM-Debüt gegeben hatte, erzielte der österreichische 2WD- und Junioren-Staatsmeister von 2016 bereits auf der fünften von insgesamt fünfzehn Sonderprüfungen seine erste Bestzeit in der Juniorenwertung und setzte sich dabei unter anderem gegen die Opel-Werksfahrer Huttunen und Ingram durch.

"Dass wir dicht an die Spitze der Junioreuropameisterschaft heranreichen, konnten wir bereits mit einigen guten Zeiten in Polen unter Beweis stellen. Mit einer Bestzeit gleich am ersten Wertungstag der Barum-Rallye haben wir trotzdem nicht gerechnet", sagte Simon Wagner. "Unser Team von Sparrow Racing hat nach der Rally Rzeszów in Polen hart gearbeitet und uns für sein Heimevent in Tschechien einen perfekt vorbereiteten Peugeot 208 R2 zur Verfügung gestellt."

Nach konstant schnellen Zeiten in den ersten Sektionen hatte sich das Team Wagner/Winter bereits auf einen komfortablen dritten Platz vorgearbeitet, als auf der 22,87 km langen Königsprüfung Troják das Drama in Form eines Reifenschadens seinen Lauf nahm. "In einer der vielen Naturschikanen auf dieser Prüfung spürte ich einen harten Schlag auf der Vorderachse und realisierte schnell, dass das vordere linke Rad beschädigt war", erklärte Wagner. "Da wir noch mehr als die Hälfte der Prüfung zu absolvieren hatten, waren wir gezwungen, das Rad auf der SP zu wechseln, und stoppten auf der Strecke."

An selber Stelle hatten sich zuvor auch Werkspilot Chris Ingram (Opel Adam R2) und Filip Mareš (Peugeot 208 R2), Förderpilot des tschechischen Verbandes, je einen Reifen beschädigt. "Der Radwechsel an sich verlief unproblematisch und schnell. Schon vor dem eine Minute vor uns gestarteten Mareš hatten wir das Reserverad auf der Achse", berichtet der erfahrene Beifahrer Gerald Winter. "Leider standen wir zum Wechseln an einer unebenen Stelle und so kippte uns der Peugeot 208 R2, just bevor ich die Radschrauben anziehen konnte, vom Wagenheber."

Als Konsequenz der unglücklichen Situation stand schließlich ein Zeitverlust von mehr als drei Minuten und der Rückfall auf Platz sechs der Juniorenwertung zu Buche. Simon Wagner/Gerald Winter starteten allem Frust zum Trotz eine eindrucksvolle Aufholjagd, markierten weitere Bestzeiten und belohnten sich mit einer Podiumsposition. Auch auf der folgenden, die erste Etappe abschließenden Sonderprüfung, schien das Glück zunächst nicht auf Seite der schnellen Österreicher zu sein.

Bereits wenige hundert Meter nach dem Start der Nachtprüfung brach die Fixierung der Zusatzscheinwerfer und sorgte im wahrsten Sinne des Wortes für einen Blindflug durch die Ortschaft Brezová – umso eindrucksvoller, dass die beiden auch dort eine Bestzeit erzielen konnten. Frisch motiviert startete das Team am Sonntag in den zweiten Wertungstag und konnte zum Auftakt eine weitere Junioren-U27-Bestzeit in den Asphalt brennen. Fünf von fünf möglichen Top-2-Zeiten sorgten nicht nur für Anerkennung von Zuschauern, Fans und auch Konkurrenten, sondern resultierten schlussendlich in einem verdienten dritten Platz in der Junior-U27-Wertung und in der Klasse RC4.

"Am Ende bin ich doch zufrieden mit dem Ergebnis", sagte Simon Wagner. "Natürlich haben wir uns mit unseren Zeiten mehr erhofft, aber Reifenschäden gehören leider ebenso zur Rallye wie spannende Sekundenkämpfe. Nachdem ich im vergangenen Jahr bereits am ersten Tag der Barum-Rallye ausgefallen war, hatte ich im Vergleich zu meinen direkten Konkurrenten kaum Erfahrung mit den welligen und schnellen Strecken der Rallye und konnte trotzdem von Anfang an das Tempo der Spitze mitgehen, ohne zu viel Risiko zu nehmen. Mein Dank gilt meinem Team von Sparrow Racing, meinem Beifahrer Gerald Winter sowie meinen Sponsoren und Unterstützern. Für Erfolge wie diesen braucht es eine perfekte Teamleistung, und zu dieser hat in der vergangene Woche jeder einzelne beigetragen."

Nach fünf von sechs Läufen des tschechischen Peugeot-208-R2-Cups sicherten sich Simon Wagner/Gerald Winter die Vizemeisterschaft. Auch in der Gesamtwertung des tschechischen Peugeot-208-R2-Cups können Simon Wagner und Gerald Winter nach der Czech Rallye Zlín einen Erfolg verbuchen. Beim letzten der fünf zu absolvierenden Läufe sichert sich das Team die Vizemeisterschaft und übertrifft damit die Erwartungen vom Jahresanfang.

"Als wir zu Beginn der Saison entschieden haben, heuer in Tschechien zu fahren, stand für mich im Vordergrund, dort möglichst viel zu lernen und Erfahrung auf für mich neuen Strecken zu sammeln. Sicher trete ich immer an, um vorne dabei zu sein, dass wir aber mit den einheimischen Fahrern, die die Rallyes allesamt schon mehrfach gefahren sind, mitfahren und sogar Siege einfahren können, war für mich eine positive Überraschung", resümierte Simon Wagner. Wie es für 24jährigen weitergeht, und ob weitere Einsätze in der Junioren-EM realisierbar sind, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

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