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ERC: Czech Rally Zlín

Souveräner Heimsieg für Jan Kopecky

Skoda-Pilot Jan Kopecky setzt sich in Tschechien im Duell gegen Aleksei Lukjanuk (Ford) durch: Lokalmatador siegt, Marijan Griebel ist Junior-Champion – Wagner erkämpft ERC3-Podest.

Jan Kopecky hat die Rallye Zlin der Rallye-Europameisterschaft (ERC) 2017 gewonnen. Der Lokalmatador setzte sich mit seinem Skoda Fabia R5 auf den insgesamt 15 Prüfungen gegen Aleksei Lukjanuk (Ford) durch. Ex-DTM-Pilot Tomas Kostka komplettiert das Siegerpodest in Tschechien. Der Deutsche Marijan Griebel, der zuvor in Polen Dritter geworden war, ließ eine weitere starke Leistung folgen: Der Skoda-Youngster erreichte Gesamtrang fünf und war erneut schnellster U28-Pilot im Feld.

Das zu Beginn enge Duell zwischen Kopecky und Lukjanuk entzerrte sich am Sonntag immer weiter. Der Tscheche setzte seine umfangreichen Streckenkenntnisse konsequent um und sicherte sich zahlreiche Bestzeiten. "Auch wir hatten kleinere Fehler drin, aber es hat gereicht - einfach perfekt", so Kopecky nach seinem Erfolg. "Keine schlechte Leistung auf meine alten Tage", lacht der Skoda-Pilot. "Die genauere Analyse erfolgt später ganz in Ruhe bei einem Bier."

"Wenn man bedenkt, dass die Chance sehr groß war, dass ich hier gar nicht starten kann, dann war das alles richtig super", sagt Lukjanuk, der sich bei der vorhergehenden Rallye in Polen wild überschlagen hatte. "Ich habe es recht vorsichtig angehen lassen und bin mit Platz zwei wirklich rundherum zufrieden." Im Ziel lag der Ford-Pilot 55,5 Sekunden hinter Kopecky. Rang drei sicherte sich Skoda-Pilot Roman Kresta, der Ex-DTM-Pilot Tomas Kostka kurz vor dem Ende noch abfangen konnte.

Hinter ERC-Gesamtleader Kajetan Kajetanowicz (5./Ford) sammelte der deutsche Nachwuchsmann Marijan Griebel auf Rang sechs so viele Zähler, dass ihm der Meistertitel der Junioren (U28) nicht mehr zu nehmen ist. "Das bedeutet mir sehr viel", kommentiert der Deutsche. "Danke an mein Team. Es war einfach fantastisch. Ich hätte niemals erwartet, dass ich diesen Titel holen kann. Ich bin extrem glücklich", so Griebel, der zwischenzeitlich mit Platz zwei in SP7 glänzen konnte.

Die interessanteste Analyse der Rallye Zlin 2017 lieferte Ex-WRC-Pilot Bryan Bouffier (10./Ford): "Ein Reifenschaden und unwahrscheinlich viele Fahrfehler - hat richtig Spaß gemacht!" In der Gesamtwertung konnte sich Kajetanowicz im Kampf um die Spitze etwas mehr Luft verschaffen, nachdem Hauptkonkurrent Bruno Magalhaes (9./Skoda) in Tschechien nicht ganz überzeugen konnte. "Ich hatte keine Ahnung, wie man hier fahren muss", so der Portugiese entnervt.

Ein packendes Familienduell lieferten sich Julian und Simon Wagner in der ERC3-Kategorie. Julian Wagner startete als Zweitplatzierter in den Tag mit über eineinhalb Minuten Vorsprung auf Bruder Simon, der sich am Sonntag eine SP-Bestzeit sowie vier zweite Plätze erkämpfte. Julian wurde von einem Plattfuß auf SP12 gebremst, Simon zog schlussendlich auf der finalen SP um nur 2,2 Sekunden an seinem Bruder vorbei und sicherte sich den letzten Podestplatz in der ERC3-Klasse.

„Mein Bruder war heute sehr schnell, aber wir haben durch den Reifenschaden viel Zeit verloren. Ich hoffe, wir werden in Zukunft noch einmal hier sein“, resümiert Julian im Ziel. Doch für Simon Wagner ist die Geschichte noch nicht durch: „Mareš (2. Platz in der ERC3, Anmerkung d. Red.) hatte ein Problem mit der Kupplung und ein Zuschauer hat ihm geholfen. Das ist eigentlich nicht erlaubt, denke ich...“ Den Sieg in der ERC3-Kategorie sicherte sich Opel-Pilot Aleks Zawada.

Ergebnis Rallye Zlin 2017 (Top 10):

01. Jan Kopecky (Skoda) - 1:56:15.2 Stunden
02. Aleksei Lukjanuk (Ford) + 55,5 Sekunden
03. Roman Kresta (Skoda) + 1:22.8 Minuten
04. Tomas Kostka (Skoda) + 1:25.8
05. Kajetan Kajetanowicz (Ford) + 2:06.4
06. Marijan Griebel (Skoda) + 2:08.3
07. Martin Koci (Skoda) + 2:31.4
08. Pavel Valousek (Skoda) + 2:51.6
09. Bruno Magalhaes (Skoda) + 3:24.5
10. Bryan Bouffier (Ford) + 3:30.8

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