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ERC: Czech Rally Zlín

Julian Wagner knapp hinter Bruder Simon

Klassenplatz vier bei der Czech Rally Zlín: Julian Wagner setzte seinen positiven Trend in der Junioreneuropameisterschaft fort.

Fotos: Daniel Fessl

Nach dem Erfolg bei der Deutschland-Rallye glänzte Julian Wagner auch bei seinem Debüt in der FIA U27-Junioreneuropameisterschaft. Nur einen Tag nach seinem Etappensieg als Gaststarter im deutschen Opel Rallye Cup reiste Julian Wagner in der vergangenen Woche ins tschechische Zlín, um dort sein Debüt in der Rallye-EM zu geben. Gemeinsam mit Beifahrer Jürgen Heigl nutzte der 22jährige den vierten von insgesamt sechs Läufen der Junioren-EM für eine weitere Standortbestimmung im Feld der internationalen Nachwuchselite. Nach nur einem Testtag im Peugeot 208 R2 erreichten Wagner/Heigl Platz vier in der hart umkämpften Nachwuchsserie.

Dass Julian Wagner nicht vor großen Herausforderungen zurückschreckt, steht wohl spätestens seit seinem Auftritt beim deutschen Lauf zur Rallyeweltmeisterschaft fest. Als dritten Auslandseinsatz wählte der österreichische Juniorenstaatsmeister mit der Czech Rally Zlín nun nicht nur eine der härtesten Asphaltrallyes Europas, sondern absolvierte diese zudem in einem für ihn völlig neuen Fahrzeug. Anstelle seines gewohnten Opel Adam R2 aus dem Hause Stengg Motorsport pilotierte Julian Wagner einen von Sparrow Racing eingesetzten Peugeot 208 R2.

Um sich auf das Fahrzeug einzustellen, nutzte der Youngster den offiziellen Testtag des Veranstalters und konnte bei der Abstimmungen des kleinen Franzosen nicht nur auf die Erfahrung seines routinierten Beifahrers Jürgen Heigl, sondern auch auf die seines älteren Bruders Simon Wagner zurückgreifen. "Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl mit dem Peugeot", gab sich Wagner zufrieden. "Natürlich weist der 208 R2 im Fahrverhalten einige Unterschiede zum Opel Adam R2 auf, aber alles in allem konnte ich bereits während des Testtages Vertrauen aufbauen und motiviert in die Rallye starten."

Eine saubere und konstante Fahrt beschert Platz zwei in der Tageswertung. Den ersten von zwei Wertungstagen nutzten Julian Wagner/Jürgen Heigl, um sich sowohl auf das Fahrzeug als auch auf die Streckenbedingungen einzustellen, und erzielten konstante Zeiten im Mittelfeld der Wertung für Fahrer unter 27. Kurz vor Ende der ersten Etappe erzielten Wagner/Heigl auf der mit 22,78 km längsten Sonderprüfung der Veranstaltung mit nur 9,9 Sekunden Rückstand auf den späteren Sieger der Juniorenwertung, Aleks Zawada (Opel Adam R2), sogar eine zweite Zeit und fanden sich nach einer fehlerfreien Fahrt überraschend auf Rang zwei der Tageswertung wieder.

"Zur Barum-Rallye bin ich angetreten, um möglichst viele Kilometer zu absolvieren und um möglichst viel zu lernen", erklärte Julian Wagner. "Natürlich hatten wir von Beginn an auch ein Auge auf die Zeiten der etablierten Fahrer, haben aber nicht zu hart gepusht, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Wie schnell kleine Fehler große Auswirkungen haben können, hat der erste Wertungstag eindrucksvoll bewiesen. Viele Junioren hatten mit Problemen zu kämpfen, und schließlich wurden wir für unsere konstanten Zeiten mit Platz zwei der Tageswertung belohnt."

Julian Wagner steigerte sich und beendete die Czech Rally Zlín lediglich 2,2 Sekunden hinter dem Podium. Mit einigen weiteren guten Zeiten festigte Julian Wagner im Verlauf der zweiten Etappe zunächst seinen Podiumsplatz. Im zweiten Durchgang der Sonderprüfung Maják jedoch büßte der Oberösterreicher nach einer Berührung mit einem Randstein wertvolle Sekunden ein. "In einer Linkskurve im Rundkurs waren wir nur etwas zu schnell und trafen den Randstein im Kurvenäußeren", so Wagner. "Wir beendeten die Sonderprüfung ohne den beschädigten Reifen zu wechseln, da eine Weiterfahrt mit dem platten Reifen auf der Hinterachse uns deutlich weniger Zeit kostete als ein Wechsel."

Trotz des kleinen Missgeschicks lagen Wagner/Heigl nach vierzehn von fünfzehn zu absolvierenden Sonderprüfungen noch auf einem hervorragenden dritten Rang in der Juniorenwertung. Druck von hinten machte nun aber ausgerechnet Julians älterer Bruder Simon, der am Vortag ebenfalls durch einen Reifenschaden von Platz drei ins Mittelfeld des Tableaus zurückgerutscht war. Tatsächlich gelang es Simon Wagner und Beifahrer Gerald Winter, den jüngeren Bruder auf der letzten Sonderprüfung noch vom Podest zu stoßen. Die schnellen Brüder trennten nach über 200 Wertungskilometern lediglich 2,2 Sekunden.

"Für mich ist die Barum-Rallye trotzdem ein voller Erfolg", freute sich Julian Wagner. "Ich konnte trotz meines Erfahrungsrückstandes gute Zeiten sammeln und mich gegen einige der etablierten Fahrer in der U27-Wertung durchsetzen. Das verdanke ich nicht zuletzt auch der perfekten Leistung meines Beifahrers Jürgen Heigl, der mich souverän durch die tschechischen Wälder navigiert und mir insbesondere mit seiner Erfahrung mit dem Peugeot 208 R2 weiter geholfen hat, und dem Team von Sparrow Racing, das uns ein perfekt vorbereitetes Auto zur Verfügung gestellt hat."

Wagner nimmt nun Kurs auf die 2WD-Krone. Nach zwei erfolgreichen Auslandseinsätzen geht es für Julian Wagner und seine Stammbeifahrerin Anne Katharina Stein bereits am 29./30. September bei der Škoda Rallye Liezen wieder um Bestzeiten. Nach zuletzt zwei Siegen in der österreichischen 2WD-Wertung will Wagner dort nicht nur die Gesamtwertung des Opel-Cups für sich entscheiden, sondern auch in der 2WD-Wertung wieder die maximal möglichen Punkte einfahren.

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