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WRC Rallye Japan: Nach SP9 Ott Tänak schnuppert nach den Neuville-Problemen am WM-Titel
Motorsport Images

WRC Rallye Japan 2024: Neuville-Drama! Tänak schnuppert plötzlich am WM-Titel

Thierry Neuville erlebt zum Auftakt der Japan-Rallye 2024 ein Drama: Der WM-Leader wird durch technische Probleme gebremst - Kann Ott Tänak davon noch profitieren?

Mit einem Vorsprung von 25 Punkten auf seinen Hyundai-Teamkollegen Ott Tänak lag Thierry Neuville vor dem Finalwochenende der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) eigentlich in aussichtsreicher Position, um seinen ersten WM-Titel zu holen. Doch am Freitag wendete sich das Blatt: Tänak hat gute Chancen, dem Belgier doch noch den Titel zu entreißen.

Neuville startete zwar mit einem guten Ergebnis in die Japan-Rallye 2024 und lag nach einem Etappensieg in der zweiten Wertungsprüfung am Freitagmorgen sogar auf dem zweiten Gesamtrang. Doch schon auf der vierten Prüfung kämpfte der Belgier mit einem plötzlichen Leistungsverlust an seinem Hyundai i20 N Rallye1 Hybrid. Drama für WM-Favorit Neuville!

Nachdem der 36-Jährige auf der dritten Etappe bereits 40 Sekunden einbüßen musste, wuchs der Rückstand auf die Gesamtspitze im Verlauf der folgenden Prüfungen weiter an. Ein erster Versuch der Hyundai-Mechaniker, die Probleme während der Mittagspause in den Griff zu bekommen, scheiterten. Deshalb ist der Hyundai-Pilot am Freitagabend bereits auf die 15. Position (+7:41.3 Minuten) zurückgefallen.

Neuville konnte Probleme nicht lösen

"Es kam plötzlich und die Leistung verschwand einfach, also habe ich keine Ahnung", war Neuville im Gespräch mit Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, ratlos. "Es scheint, als wäre es nicht mechanisch, also ist das eine positive Sache. Ich bin nicht sicher, ob wir es reparieren können, aber die Jungs arbeiten daran."

Ein dritter Platz würde dem Belgier in jedem Fall zum Titelgewinn reichen - doch auch der scheint nun in weite Ferne gerückt zu sein! "Wir konnten das Problem nicht lösen. Wir werden weiter kämpfen und die harte Arbeit des Jahres ist jetzt wichtig, denn 25 Punkte [Vorsprung] sind jetzt wertvoll."

Titelkontrahent Tänak ließ derweil nichts anbrennen, obwohl er zeitweise mit Untersteuern an seinem Hyundai zu kämpfen hatten. Der 37-jährige Este übernahm nach der fünften Prüfung aber die Gesamtspitze und darf nun wieder vom WM-Erfolg träumen.

Toyota im Herstellerkampf ohne Glück

Auch der Kampf um den Herstellertitel ist noch offen. Hyundai liegt 15 Punkte vor Toyota und muss nun hoffen, dass die Japaner den Rückstand bei ihrem Heimspiel nicht aufholen können. Zumindest am Freitag lief es für Toyota nicht wie geplant.

Auf der zweiten Etappen wurden sowohl Takamoto Katsuta als auch Sebastien Ogier von Reifenschäden ausgebremst. Der Franzose musste nach knapp zwölf Kilometern sogar anhalten, um sein linkes Vorderrad zu wechseln, was ihn mehr als zwei Minuten kostete.

"Keine Ahnung, wie das passiert ist", grübelt Ogier, der in der Gesamtwertung auf der fünften Position (+2:15.6 Minuten) liegt. "Die ersten Kurven waren sehr rutschig und ich hatte Untersteuern." Auch Katsuta (aktuell Vierter) konnte sich den Reifenschaden nicht erklären, allerdings schaffte es der Japaner, seinen GR Yaris mit dem kaputten Hinterreifen ins Ziel zu bringen und verlor dadurch etwas mehr als eine Minute.

Bester Toyota-Pilot ist somit Elfyn Evans, der sich mit Tänak einen Zweikampf um die Führung lieferte. Der Waliser liegt mit einem Rückstand von 20,9 Sekunden auf dem zweiten Platz. "Ich habe mich nicht so schlecht gefühlt, vielleicht fahre ich über dem Limit. Es kann sein, dass [Tanak hart fährt], aber vielleicht fährt er auch besser", resümiert Evans.

Mikkelsen-Unfall sorgt für Verzögerungen

Ford-Pilot Adrien Fourmaux, der nach seinem Etappensieg am Donnerstag als Führender in den Freitag startete, suchte am Morgen vergebens nach Grip und verlor dadurch knapp zwei Minuten auf die Spitzenreiter. Dennoch schaffte es der Franzose, den Freitag als Gesamtdritter (+1:53.9 Minute) zu beenden.

Hyundai-Pilot Andreas Mikkelsen erlebte am Freitag gleich mehrere Schreckmomente, angefangen als er von den Blättern und dem Schlamm auf der Straße überrascht wurde und in einer Linkskurve geradeaus fuhr. An sechster Position liegend krachte der Norweger im weiteren Verlauf der Rallye auch noch gegen einen Baum.

Weil das beschädigte Auto von Mikkelsen teilweise die Straße blockierte, wurde die Wertungsprüfung kurzzeitig mit der roten Flagge unterbrochen, um die Bergung des Hyundai i20 N zu ermöglichen. Durch die Verzögerung im Zeitplan wurden die restlichen Prüfungen im Wald bereits bei Dunkelheit gefahren.

Dabei ging es besonders eng zu, denn auf der neunten und letzten Etappe des Tages fuhren Katsuta, Fourmaux und Evans in 2:01.9 Minuten die exakt gleiche Zeit, während Tanäk lediglich 0,1 Sekunden dahinter lag. Auch am Samstag und Sonntag sind enge Duelle um den Rallye-WM-Titel 2024 zu erwarten.

Motorsport-Total.com

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