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Masse, Klasse und Premieren bei VW

Das VW-Rallye-Team Austria wartet beim 4. Lauf zur Rallye-Staatsmeisterschaft 2006 mit einigen Premieren und Überraschungen auf.

Da ist einerseits die Rückkehr des Benzin-Kit Cars und das sogar als „doppeltes Lottchen“ und andererseits die von allen Fans und Insidern so gespannt erwartete Premiere des Erdgas-Golf GTI. Insgesamt bewegt sich das VW-Rallye-Team Austria im steirischen Wechselland wieder auf rekordverdächtigen Pfaden: Nicht weniger als neun Teams kommen zum Einsatz. Logistisch eine enorme Herausforderung für Einsatzleiter Gottfried Kogler.

Die Bosch Super plus-Rallye bringt die Rückkehr von Andreas Waldherr. Der 38jährige Fronttrieb-Spezialist aus der Buckligen Welt wird ein frisch aus den Niederlanden importiertes VW Golf IV Kit-Car pilotieren, weiterhin unterstützt von seinem Freund und langjährigen Cockpit-Partner Richard Jeitler. Trotz der über ein halbes Jahr währenden Pause hat sich Waldherr gleich zum Start ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: „Auf jeden Fall vor allem Gruppe N-Autos ins Ziel kommen. Was das dann im Gesamtklassement ergibt, wird man sehen.“

Das Vorjahrs-Auto von Waldherr pilotieren Kris Rosenberger aus St. Pölten und seine steirische Co-Pilotin Tina-Maria Monego. Mit der Verpflichtung des früheren Gruppe A-Staatsmeisters ist zweifellos ein spektakulärer Coup von Teamchef Peter Gruber. Kris Rosenberger, der 37jährige kanadisch-österreichische Doppel-staatsbürger ist zudem kein VW-Neueinsteiger. Schon 1998 absolvierte er als Teamkollege von Mundl Baumschlager vier WM-Läufe für ein deutsches VW-Team in einem Golf III Kit-Car, wobei als bestes Resultat ein 8. Platz bei der Safari-Rallye in Kenya eingefahren werden konnte.

„Eigentlich wollte ich die Saison ja in der Historic-Staatsmeisterschaft zubringen. Das Angebot von VW kam dann etwas überraschend, hat mir aber in gleichem Maße geschmeichelt wie mich angestachelt. Meine wilde Zeit ist sicher schon lange vorbei, ich bin heute sehr stark beruflich orientiert. Ich bin schon neugierig, wie es mit einem so starken Auto ohne Allrad-Antrieb laufen wird. Erstes Ziel für die Bosch Super plus-Rallye: Nicht zu viel Zeit auf Andi Waldherr zu verlieren. Er kennt dieses Auto schließlich in- und auswendig.“

Mit großer Spannung wird auch innerhalb des VW-Rallye-Teams Austria die Premiere des VW Golf V GTI Erdgas-Autos von Hannes Danzinger erwartet. Die im österreichischen Motorsport völlig neue Technologie verspricht 245 PS, womit der Niederösterreicher und sein Grazer Co-Pilot Klaus Kral natürlich zu den Sieganwärtern in der Gruppe der "Alternativen Antriebe und Diesel" zählen. „Die Anspannung ist wirklich enorm groß. Es wird doch alles ganz neu sein und die letzte Rallye, die ich in etwas anderem als einem Diesel-Fahrzeug bestritten habe, liegt auch schon ein paar Jahre zurück. Aber ich habe im Lavanttal gesehen, daß ich in bester Verfassung bin. Also werde ich mich voll Enthusiasmus auf die Entwicklungs-Aufgabe stürzen. Was konkret herausschaut, werden wir sehen. Wichtig ist es einmal, den GTI beim ersten Einsatz auch ins Ziel zu bringen.“

Die beiden bewährten VW Golf IV TDI Kit-Cars werden wie schon im Lavanttal von den ÖM-Führenden Michael Kogler/Roland Rieben und Seppi Stigler/Walter Pfaffenhuemer gefahren.
„Aller guten Dinge wären natürlich drei“, so Michael Kogler. „Aber im Ernst: Ich habe jetzt zweimal mit etwas Glück gewonnen, ich kann nicht erwarten, daß das so weiter geht. Obwohl bekanntlich nur der Tüchtige auch Glück hat. Wir wollen wieder ohne Zwischenfall ins Ziel kommen, dann fahren wir sicher weiterhin als Meisterschafts-Führende wieder nach Hause. Einen Top-3-Platz erwarte ich mir mindestens.“

„Walter und ich haben unsere Fehler gemacht“, meint Seppi Stigler. „Bei der Jänner-Rallye war’s meiner, zuletzt seiner. Nobody is perfect. Aber jetzt wird’s ernst. Nicht daß wir uns zu viel Druck machen, aber ein großer Erfolg ist in der Steiermark überfällig, sonst schaut’s in der Meisterschaft schon schlecht aus, trotz der Streichresultate. Wir möchten natürlich gewinnen, das ist klar. Möglich ist es auf alle Fälle, das haben wir im Lavanttal beweisen können.“

Drei Golf V TDI werden von Hubertus Thum, Willi Rabl jr. und Gerhard Kraus pilotiert. Alle drei Piloten sind erstmals bei dieser Veranstaltung am Start und in ihren Erwartungen entsprechend zurückhaltend. Angesichts der nicht nur zahlenmäßig enorm starken Konkurrenz wäre für sie ein 6. Platz bereits als Erfolg zu werten. Gerhard Kraus, wird mit seinem Co Andreas Steuer - übrigens der einzige Fahrgast im Postbus gesponserten TDI – versuchen eine sichere Variante, jene mit Zielflagge, zu wählen.

Als neuntes Auto kommt ein Golf IV TDI zum Einsatz. Pilotiert von der gebürtigen Tirolerin und bayerischen Staatsbürgerin Christine Dietl, die den richtigen Weg durch die Steiermark von Hermann Gaßners Stamm-Co, dem im besten Sinne des Wortes bayerischen Urviech Siegi Schrankl angesagt erhalten wird. Bei diesem Einsatz handelt es sich keineswegs um einen PR-Gag. Die 32jährige Home-Office-Angestellte ist nicht nur seit 1994 als Fahrerin im Rallyesport tätig, sondern profilierte sich auch bei einigen deutschen TV-Serien als Stunt-Fahrerin. Ihre größten motorsportlichen Erfolge sind der Gruppe N-Sieg beim Auftakt zur Deutschen Meisterschaft 2002, der ADAC-Oberland-Rallye, und der Gesamtsieg bei der Südbayerischen Rallye-Meisterschaft 2003. Auch erfolgreiche Starts beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife und unzählige Einsätze bei Skijörings und Slaloms in Tirol und Umgebung finden sich in ihrer Biographie.

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