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ORM: Lavanttal-Rallye Christof Klausner, Harald Söllner, Audi, Lavanttal-Rallye 2015

Wie gewonnen, so zerronnen ...

Dass am Ende des Weges nicht immer das erhoffte Ziel stehen muss, diese Erfahrung musste Christof Klausner bei Lavanttal-Rallye machen.

Foto: Daniel Fessl

Trotz einer sportlich perfekten und weitgehend problemlosen Vorstellung, die zunächst mit einem zweiten Platz in der Division RC10.2 (P2) geendet hatte, waren Christof Klausner und Harald Söllner dennoch nicht auf dem Siegespodest zu Gast. Der Grund: Ein Formalfehler, der erst bei der finalen technischen Kontrolle entdeckt worden war. Das Team Klausner-Motorsport trug es mit Fassung.

Es hätte fraglos das perfekte Rallyewochenende für Christof Klausner, Harald Söllner und ihre mittlerweile auch in Kärnten sehr zahlreichen Fans werden können. Wenn man es an den erreichten Ergebnissen auf der Strecke misst, war es das auch zweifellos. Das Ende aller Herrlichkeiten hieß "Schlussabnahme" ...

Wie gewohnt war der Audi (Ur)quattro der Kremstaler auch diesmal wieder eine der großen Attraktionen im Starterfeld, der beherzte Fahrstil des Meisterdrifters, der von seinem Co-Piloten Harald Söllner wie immer perfekt ergänzt wurde, kommt einfach hervorragend an. Begonnen hat alles mit einer 29. Gesamtzeit, was für den über dreißig Jahre alten Wagen durchaus kein schlechter Wert ist, aber wer Klausner kennt, weiß natürlich, dass hier jederzeit Einiges mehr drin ist.

Die zweite Sonderprüfung beendeten Klausner/Söllner mit einer 23. Zeit, womit sie auf Platz 24 aufgestiegen waren. Genug, um sich in der Kategorie RC10.2 an der vierten Stelle zu platzieren und in Schlagdistanz zu einem Podestrang zu sein. Zwischendurch gab es einen leichten Rückfall, aber dank einer 17. Gesamtzeit auf der Finalprüfung des ersten Tages konnten Christof Klausner und Harald Söllner schnell wieder auf das zuvor erreichte Ergebnis aufschließen.

Bereits hier hatte sich abgezeichnet, dass sich das erstmals eingesetzte neue Fahrwerk bewähren würde, und auch die Reifenwahl zum richtigen Ziel führen sollte. Weiterhin kritisch war auf den für die Lavanttal-Rallye so typischen langen Bergabfahrten der Einsatz der Bremsen, deren Scheibendurchmesser von 15 Zoll offensichtlich noch etwas gering ausgefallen war. So musste Klausner vor allem auf den Bergaufstrecken und den ebenen Abschnitten attackieren, um auf möglichst gute Zeiten zu kommen.

Christof Klausner behielt auch am zweiten Tag sein zügiges Tempo bei, konnte auf der insgesamt sechsten Prüfung sogar mit einer 14. Gesamtzeit glänzen. Damit war er sogar schneller als der unverändert vor ihm liegende Robert Surtmann mit dem doch um einiges moderneren Mitsubishi Lancer Evo VI. Entsprechend groß waren die Hoffnungen, in der Division um einen Platz aufzusteigen, was gleich darauf ohnehin geschah, da Divisionsleader Martin Kalteis seinen Mitsubishi Lancer Evo VII nach einem technischen Gebrechen abstellen musste.

Im Prestigeduell gegen Robert Surtmann ging es zeitenmäßig noch eine Weile lang hin und her: Mal war der Mitsubishi-Fahrer schneller, mal der Audi-Pilot aus Oberösterreich, ehe es auf der abschließenden, fast 20 Kilometer langen Powerstage zum großen Finale kam. Christof Klausner schlug hier mit einer zehnten Gesamtzeit zu, womit er Surtmann deutlich abhängen und auch im Ergebnis überholen konnte. Platz zwei also in der Division hinter Gerhard Aigner/Marco Hübler – so wäre es zumindest gedacht gewesen ...

Einen gründlichen Strich durch die Rechnung machte dem Team von Klausner-Motorsport schließlich die technische Kontrolle nach Ende der Rallye: Die gewissenhaft arbeitenden Kommissäre der OSK fanden eine um ein paar Millimeter zu große Drosselklappe. Zu viel, um das Team Klausner/Söllner in der Wertung verbleiben zu lassen.

An dieser Stelle muss gesagt werden, dass die entsprechenden Originalteile des über dreißig Jahre alten Fahrzeuges, welche die Regelkonformität garantiert hätten, nur mehr sehr schwierig zu bekommen sind, aber man wird sich wohl auf die Suche begeben müssen, um derlei Vorkommnisse in Zukunft zu vermeiden. Was vorerst bleibt, ist die Freude über die praktisch mögliche Top-15-Platzierung in der Gesamtwertung eines Bewerbes, der von sehr viel Konkurrenz gekennzeichnet war.

Was als Nächstes auf dem Programm steht: Das Treffen im Rahmen der Quattrolegende in St. Gilgen am Wolfgangsee (9. bis 11. Juli) sowie, wie könnte es anders sein, die Rallylegend San Marino, die für den 9. bis 11. Oktober geplant ist. Der nächste richtige Rallyeeinsatz in Österreich wird wohl bis zum nächsten Jahr auf sich warten lassen – auch wenn der Auftritt von Christof Klausner und Harald Söllner bei der Lavanttal-Rallye 2015 Appetit auf mehr machen würde.

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