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ORM: Jännerrallye 2018

Vom „Bubentraum“ zur ORM-Spitze

Wegen ihrer guten Ergebnisse im Vorjahr, in einem pechschwarzen WRC erzielt, werden Gerhard Aigner und Marco Hübler bei der Jännerrallye mit Startnummer 3 ihr Glück versuchen. Doch die beiden bleiben geerdet: Im Fiesta R5 wollen sie einen Top 6-Platz erringen.

Fotos: Harald Illmer, Aigner

Eigentlich wollte sich Gerhard Aigner im Jahr 2003 nur einen Bubentraum erfüllen: „Ich habe mir in monatelanger Arbeit selbst einen Mazda zusammengeschweißt und bin dann die Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye gefahren. Als Beifahrer ist mein bester Spezi ins Auto gestiegen - wir hatten beide null Ahnung.“ Umso erstaunlicher die Tatsache, dass Aigner damals in der Gruppe H die Führung übernehmen konnte - überhaupt hat es den 43-jährigen Bus-Unternehmer bei dieser Rallye endgültig erwischt, das „Renn-Virus“ hat sich quasi im gesamten Körper verteilt, es war zu spät. Aigner lacht: „Ich habe den Baumschlager an mir vorbeiflitzen gesehen und da war klar: Das kann man nicht bei einer Rallye belassen.“

In den vergangenen 15 Jahren kamen daher einige Rallyes dazu. Aigner betont die beiden Rallye-Cups von Suzuki und Opel, welche auch ihm die Möglichkeit gaben, mit einem vergleichsweise geringen Budget Rallyesport betreiben zu können. Fallweise mietete Aigner auch einen Mitsubishi Gruppe H-Boliden an und landete in dieser Klasse immer wieder auf dem Podium. An seiner Seite sitzt seit einiger Zeit Marco Hübler, ein Kärntner Copilot mit großer Erfahrung, der bereits an der Seite von Peter Ebner aus dem „Gebetsbuch“ las...

Im WRC aufs ORM-Podest

Im Vorjahr schoss Gerhard Aigner quasi den „WRC-Vogel“ ab und überraschte mit einem pechschwarzen World Rally Car, in Italien angemietet - etwas stärkeres gibt es nur noch in der Weltmeisterschaft. Aigner erzählt: „Das WRC habe ich im Internet gefunden, es war relativ günstig und hat uns doch einiges an Aufmerksamkeit gebracht.“

Bei der verrückt verlaufenden, von einigen Ausfällen geprägten Lavanttal-Rallye schafften Aigner/Hübler damit sogar den dritten Gesamtrang hinter Staatsmeister Hermann Neubauer und Namensvetter Andi Aigner. Wichtig ist Gerhard jedoch: „Am Schluss haben auch die Zeiten schon recht gut gestimmt - man muss sich auf so ein Geschoß einstellen.“

“Zielankunft ist wichtig“

Für die kommende Jännerrallye hat sich Gerhard Aigner bei dem gleichen italienischen Team (HK Racing) einen Ford Fiesta R5 Evo2 angemietet - aufgrund ihrer Vorjahresergebnisse werden Aigner/Hübler mit der prominenten Startnummer 3 die Kultrallye in Angriff nehmen. Aigner hat bereits fünf Jännerrallyes absolviert, bis auf einen Motorschaden gab es immer Zielankünfte. 2013, als die Jännerrallye noch zur Rallye-Europameisterschaft (ERC) zählte, belegten die beiden in Freistadt den 14. Gesamtrang als drittbeste Österreicher. Aigner sagt: „Ich bin schon eher ein Fahrer, dem es wichtig ist, dass er ins Ziel kommt.“

Von einem Sieg oder auch einem Podiumsplatz träumt Gerhard Aigner trotz Startnummer 3 nicht, er versucht realitsisch zu bleiben: „Ein Top 6-Platz wäre super. Wir haben starke Mitbewerber: Niki Mayr-Melnhof, Gerwald Grössing, die beiden Wagner-Brüder sind unheimlich schnell, dann noch Kletzmayr, Fischerlehner, Rigler, Keferböck, um nur die wichtigsten zu nennen. sicher müssen wir alle erst einmal ins Ziel kommen - zuletzt hat es in bestimmten Regionen zu tauen begonnen. Es wird spannend, welche Reifen am Ende die richtigen sind - das könnte auch die Rallye entscheiden.“

Bei der Rallye wird der Busunternehmer, der sich zwei bis drei Tage in der Woche auch selbst hinter das Volant eines Schulbusses klemmt, auch einen kleinen großen Fan haben: Der Sohn ist gerade 5,5 Jahre alt - was, wenn auch er einmal eine Rallye fahren, wenn auch er sich diesen Traum erfüllen möchte? Aigner lacht: „Wenn er das wollen würde, okay - aber lieber wäre es mir, wenn er was anderes machen möchte, Klavierspielen zum Beispiel.“

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