Race of Champions: Gran Canaria | 01.12.2003
Loeb gewinnt vor Grönholm
Den WM-Titel musste der junge Franzose denkbar knapp Petter Solberg überlassen, wenigstens auf Gran Canaria konnte er gewinnen.
Dabei gewann der die Wiederauflage des spannenden Duells aus dem Vorjahr: Doch dieses Mal behielt Sebastien Loeb die Oberhand und konnte seinen Widersacher Marcus Grönholm besiegen.
Im letzten Jahr hatte noch der finnische Rallye-Weltmeister die Nase vorne, in diesem Jahr gewann Loeb zwei der drei Final-Läufe und krönte sich somit zum „Sonnenkönig“ von Gran Canaria.
Beim frischgebackenen „Champion der Champions“ war die Freude über den Erfolg sichtlich groß: „Letztes Jahr wurde ich Zweiter und im Jahr darauf, also heuer, wurde ich Zweiter der Rallye- Weltmeisterschaft. Wenn sich diese Serie fortsetzt, dann wäre ich nächstes Jahr um diese Zeit ein sehr glücklicher Mann“, meinte Loeb mit einem Augenzwinkern.
Auf dem Weg zum Sieg gab Loeb keinen einzigen Laufsieg ab, als Tüpfelchen auf dem i konnte er dann Marcus Grönholm auch noch mit dessen „Arbeitsgerät“, dem Peugeot 206 WRC, schlagen.
Auf die Frage, wie sich das Auto der Konkurrenz fahren ließe, meinte Loeb diplomatisch: „Am Anfang dachte ich, es würde sehr schwierig sein, sich umzustellen und ich müsste viel lernen. Aber am Ende hatte ich den Dreh schnell heraus!“
Bei seinem insgesamt vierten Auftritt auf Gran Canaria profitierte der 29jährige Franzose aber auch von seiner Erfahrung: „Ich bin sehr zufrieden mit meinen Fahrten im Finale. Um hier schnell zu sein, musst du genau wissen, wo du spektakulär fahren kannst und wo du auf der Linie bleiben musst. Es gibt viele Ecken, wo du enorm viel Zeit verlieren kannst, wenn du zu hart fährst.“
Marcus Grönholm haderte ein wenig mit dem Schicksal. Nachdem er den ersten Durchgang verloren hatte, traten am Auto von Loeb technische Probleme auf, der Start zum zweiten Lauf verzögerte sich.
„Möglicherweise habe ich ein wenig die Konzentration verloren“, so Grönholm. „Aber ich habe wahrscheinlich zu viel riskiert und Sebastien war heute einfach zu schnell für mich.“
Die Konkurrenz auf dem Weg in das Finale war hart, das Halbfinale war allerdings den WRC-Cracks vorbehalten: Während sich Sebastien Loeb gegen Francois Duval durchsetzte, blieb Marcus Grönholm gegen den nächstjährigen Mitsubishi-Piloten Gilles Panizzi siegreich – beide Duelle verliefen übrigens äußerst knapp.
Für ein besonderes Spektakel sorgte – einmal mehr – X-Games-Star Travis Pastrana. Der Amerikaner beendete seinen Fight gegen Marcus Grönholm mit einer astreinen Rolle in seinem Mitsubishi Evo VIII: „Ich habe versucht, wirklich spät zu bremsen. Richtig spät. Aber das war dann wohl doch etwas übertrieben...“
Zum Abschluss eines erfolgreichen Rallye-Wochenendes gab es für Sebastien Loeb auch noch die Auszeichnung zum „Rally Driver of the Year“. Der Titel wird jedes Jahr von der Organisatorin Michele Mouton vergeben, als Jury fungieren die Teamchefs aller WRC-Teams. Auch Francois Duval konnte sich freuen, er wurde von derselben Jury zum „Young Rally Driver of the Year“ gewählt.