
Jeep Patriot 2,0 CRD Sport | 10.07.2009
Fahren & Tanken
Gleich vorweg: Ein echter Hardcore-Geländewagen ist der Jeep Patriot nicht. Das gilt zwar für die meisten Konkurrenten auch, beim Original (immer noch nennen viele Leute Offroader jedweder Marke ganz automatisch „Jeep“) besteht aber die Gefahr, dass man seine Erwartungen zu hoch schraubt.
Es ist jedoch nicht so, dass der Asphalt-Cowboy vor jedem Schlagloch kapitulieren würde. Dank 20,4 Zentimetern Bodenfreiheit und kurzen Überhängen kann er in leichtem bis mittelschweren Gelände durchaus punkten.
Die Kraft wird grundsätzlich auf die Vorderräder übertragen. Drehen diese durch, gehen via Lamellenkupplung bis zu 50 Prozent des Drehmoments an die Hinterachse. Und zwar schnell und souverän. Mittels „Lock“-Hebel kann man den Durchtrieb bei niedrigen Geschwindigkeiten auch auf 50:50 fixieren.
Auf der Straße gibt sich der Patriot absolut PKW-like. Die Rundum-Einzelradaufhängung filtert Bodenwellen aller Art souverän. Kurventier ist der kompakte Jeep dennoch keines. Er neigt zum frühen Untersteuern, was das ESP ebenso früh wie kompromisslos eingreifen lässt.
Die Lenkung ist präzise und durchaus direkt, ein Extralob gebührt dem Wendekreis von nur 10,5 Metern. Extra-Schelte gibt es für die Tatsache, dass man das Lenkrad nur in der Höhe, nicht aber in der Reichweite verstellen kann. So etwas sollte in der Preisklasse über 30.000,- Euro eigentlich kein Thema mehr sein. Die Bremsen verlangen nach kräftigem Pedaldruck.
Der VW-Motor Marke Pumpe-Düse ist – wie erwähnt – immer noch kein Gentleman. Damit ist aber auch schon alles Negative über ihn gesagt. Gibt man ein wenig Gas, sieht man unwillkürlich im Zulassungsschein nach, ob er wirklich nur 120 PS hat.
Dank urgewaltigem Drehmoment fühlt er sich nach 50 PS mehr an. Dementsprechend geht es in nur 10,5 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Gut auch das Sechsgang-Getriebe, das die Kraft fein portioniert und sehr exakt schaltbar ist.
Beim Verbrauch zeigt der Motor noch einmal auf: Wir benötigten im Schnitt 8,6 Liter. Echt nicht übel für einen gewichtigen, wenig windschlüpfrigen Allradler. Wer es darauf ankommen lässt, kann sogar in Sechsliter-Regionen herumcruisen.