
Kia Sorento 2,2 CRDi 4WD – im Test | 01.03.2010
Innenraum
Beine und Ellbogen fühlen sich im Sorento ausgesprochen wohl, die Kopffreiheit hätte man aber üppiger vermutet. Mit dem mächtigen Doppel-Glasschiebedach könnte es für Sitzriesen schon einmal knapp werden.
Der Laderaum kann sich mit 531 bis 1.546 Litern im Klassenvergleich sehen lassen. Klappt man die Fondlehnen um (im Verhältnis von 2:1 – die Kopfstützen bleiben dabei drauf), entsteht eine ebene Fläche, unter dem Kofferraumboden befinden sich zwei großzügige Kellerfächer. Die lässt sich mit einer dritten Sitzreihe für Kinder füllen, allerdings nur auf Bestellung (die Sitze, nicht die Kinder).
Die Heckklappe schwingt weit auf und gibt eine große Öffnung frei, die Ladekante ist allerdings SUV-typisch hoch. Die Ablagen sind groß und zahlreich: Wie etwa das kühlbare Handschuhfach, die geräumige Ablagebox zwischen den Vordersitzen oder die Türfächer, die auch mittelgroße Flaschen aufnehmen können.
Ebenfalls gelungen: Das gediegene Ambiente des Topmodells. Mit Ledergestühl und Holz- oder Alu-Intarsien im Armaturenträger. Schön und gut ablesbar sind die chromumrandeten Rundinstrumente. Generell gibt die Bedienung dank großer, logisch angeordneter Tasten keine Rätsel auf. Die Rundumsicht wird durch die breiten C-Säulen etwas beeinträchtigt.
Leider hat Kia offenbar eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung fürs Telefon vergessen und der Verbrauch an Scheibenwaschwasser ist ungebührlich hoch. Denn obwohl es einen Extra-Knopf zur Reinigung der Scheinwerfer gibt, werden diese bei jedem Scheiben-Reinigungsvorgang ebenfalls besprüht. Und zwar mit einem Schwall, der gleich die gesamte Motorhaube mitwäscht.
Die Rückfahrkamera kann (gilt nicht speziell für Kia, sondern ganz allgemein) nicht der Weisheit letzter Schluss sein: Im Winter ist sie zumeist verschmutzt und damit unbrauchbar, in der Nacht erkennt man wenig, und man braucht lange, um sich an die Verzerrungen und die Distanzen zu gewöhnen.
Warum konnten sich die Automobiltechniker nicht einfach mit der kostengünstig-effektiven Akustik-Einparkhilfe begnügen? Obwohl: Der Gag mit dem in den Innenspiegel eingeblendeten Kamerabild ist schon ein gelungener.