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Land Rover Discovery 4 SDV6 - im Test

Jagdschloss

Groß wie ein Haus war der Land Rover Discovery schon immer, mit neuem Dieselmotor ist Version 4 aber keine Immobilie, sondern mobiler denn je.

Georg.Koman@motorline.cc

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Der Landrover Discovery 4 ist weniger eine komplette Neukonstruktion, als ein tiefgreifendes Facelift. So blieb die charaktervoll-kantige Außenhaut praktisch unangetastet. Abgesehen von den vorsichtig gerundeten Stoßfängern und der LED-Technik, die sich in die Leuchteinheiten eingeschlichen hat: Vorne sind es kunstvoll geschwungene Tagfahrlichter, hinten die wie immer vierfach ausgeführten Rück- und Bremslichter.

Neben dem nicht wirklich temperamentvollen 2,7-Liter-Motor (190 PS) gibt es nun auch einen Dreiliter-V6-Biturbo-Diesel. Der bringt es wahlweise auf 211 oder 245 PS. Und – weit beeindruckender – auf 520 beziehungsweise sogar 600 Nm Drehmoment. Praktisch nach dem Anfahren stehen davon 80 Prozent zur Verfügung, mit denen die sanft schaltende Sechsgangautomatik dennoch locker fertig wird.

Der Einstieg macht einen, wie immer beim Discovery und natürlich auch beim Range Rover, sprachlos. Kein anderer Hersteller schafft es, Opulenz und Solidität derart geschmackssicher zu vereinen.

„Yacht-Design“ mit viel Holz und Aluminium

Land Rover hat dafür natürlich entsprechende Ausdrücke parat: „Yacht-Design“ nennt man die wunderbare Mischung aus Echtholz, Aluminium und – beim Topmodell oder gegen Aufpreis – hellem sowie dunklem Leder. Kunststoff findet man nur dort, wo es wirklich nicht anders geht.

„Command Driving Position“ wiederum nennt Land Rover die hohe Sitzposition, die einen praktisch über alles hebt, was auf den Straßen so rollt und sich Pkw nennt. Selbst Fahrer städtischer Autobusse begegnen einem respektvoll, weil auf Augenhöhe.

Das nunmehr von weniger Ecken und Kanten geprägte Cockpit hat man recht deutlich überarbeitet: Die Elemente der Mittelkonsole wurden übersichtlicher und eleganter gruppiert, genau wie Tacho und Drehzahlmesser sowie die Lenkradtasten.

Den Touchscreen in Cockpitmitte gab es schon beim Discovery 3, neuerdings kann man darin gegen 1.150 Euro Aufpreis aber bis zu fünf Kameraperspektiven einblenden, die einen über die Platzverhältnisse rundum informieren. Gut im schweren Gelände (man weiß ja gern, wo der Abgrund beginnt), gut aber auch bei Einpark- und Rangiermanövern.

Hervorragender Allradantrieb

Der Allradantrieb „Terrain Response“ mit seinen Einstellmöglichkeiten für asphaltierten, sandigen, steinigen und schlammigen Untergrund war schon immer über jeden Zweifel erhaben. Gemeinsam mit der hohen Bodenfreiheit, die mittels Luftfederung fürs Gelände noch weiter erhöht werden kann, Geländeuntersetzung, Mitteldifferenzielsperre und Bergabfahrhilfe gehört der Discovery zu den wenigen echten Geländegängern.

Wichtiger sind aber die Onroad-Fähigkeiten. Hier kauft der 2,6-Tonner einem Toyota Landcruiser eindeutig die Schneid ab, muss aber im Vergleich zu automobiler Durchschnittsware in Kurven und beim Bremsen seinem gleichermaßen hohen Gewicht wie Schwerpunkt Tribut zollen. Obwohl massivere Stabis und straffere Luftfedern sich tapfer dagegen stemmen.

Platz für sieben ganze Kerle

Auf der Autobahn ist der Disco in seinem Element: Leise, übersichtlich und entspannt geht es zu fünft mit dem halben Hausrat (1.192 Liter) oder zu siebent mit kleinem Gepäck (280 Liter) dahin. Zu zwei kann man bis zu 2.558 Liter laden. Echte Seltenheit: Die – um 1.558 Euro wohlfeilen – Sitze der Reihe drei sind keine Folterbank, sondern echtes, vollwertiges Gestühl. Sieben 1,90-Meter-Männer können definitiv entspannt fernreisen.

Verbrauchsseitig kann man keine Wunder erwarten: Unter zehn Liter Diesel pro 100 Kilometer kommt man nur davon, wenn man den Discovery schiebt. Da er dafür langfristig zu schwer ist, muss man fahren und verbraucht im Schnitt um die zwölf Liter.

Beim Preis gibt es ebenfalls keine Wunder, man muss sich aber auch nicht wundern: Die von uns getestete Topversion SDV6 (der 211-PS-Diesel heißt TDV6) kostet als nobler „HSE“ 71.250 Euro. Wer auf Navigation, Leder, Xenon und Harman/Kardon-Sound verzichten kann, muss sich im „SE“ und selbst im Einstiegsmodell „S“ nicht genieren: Bietet der doch bereits Automatik, Luftfederung, 19-Zöller, Klimaautomatik und sämtliche Gelände-Goodies um vergleichsweise günstige 56.700 Euro.

Testurteil

Plus


+ souveräner Dieselmotor
+ großzügige Platzverhältnisse für bis zu sieben Personen
+ noble, trotzdem robuste Innenausstattung
+ hervorragende Geländeeigenschaften

Minus

- teure Extras
- der Gewichtsklasse entsprechender Verbrauch

Unser Eindruck

Verarbeitung: 1
Ausstattung: 1
Bedienung: 1
Komfort: 2
Verbrauch: 4
Fahrleistung: 2-3
Sicherheitsausstattung: 1

Resümee

Der Discovery 4 birgt für Kenner des Hauses Land Rover keine Überraschungen: Er wurde geschickt an jenen Punkten verfeinert, wo es am meisten auffällt und blieb ansonsten der harte Bursche, mit dem man sich auch vor dem Nobellokal nicht blamiert.



Weitere Testdetails:

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