Opel Antara 2,2 CDTI 4x4 Style - im Test | 14.11.2011
Mehr Sein als Schein
Opel stylte seinen Midsize-SUV Antara optisch leicht um und verpasste ihm neue Motoren. Wir testen den 163 PS starken Diesel-Topseller.
Die Design-Änderungen am facegelifteten Antara sind schnell aufgezählt: Der Kühlergrill wurde dem neuen Opel-Stil angepasst, der vordere Stoßfänger samt den Nebelscheinwerfern umgestylt und Scheinwerfer sowie Rückleuchten mit einem neuen Innen-Layout versehen.
Im Innenraum fällt die nunmehr elektrische Parkbremse auf. Durch den Wegfall des witzig gezeichneten, aber klobigen, ringförmigen Handbremshebels konnte mehr Platz in der Mittelkonsole geschaffen werden.
In Summe wirkt der 4,60 Meter lange, 1,85 Meter breite und 1,72 Meter hohe Antara formatfüllend und gefällig wie immer, gebaut wird er nach wie vor mit seinem optisch nun deutlich unterscheidbareren Bruder Chevrolet Captiva im südkoreanischen Daewoo-Werk.
Unter dem Blech tat sich mehr: So wurden die Motoren samt und sonders durch neue ersetzt. Zur Wahl stehen nunmehr ein 2,4-Liter-Benziner mit 167 PS sowie ein 2,2-Liter-Diesel mit wahlweise 163 oder 184 PS. Der den Zweiliter-Vorgänger mit 127 bzw. 150 PS recht deutlich überflügelt.
Auch als Fronttriebler erhältlich
Die beiden schwächeren Motoren sind auch in Verbindung mit reinem Frontantrieb zu haben, alle Aggregate sind mit Sechsgang-Schalt- oder Automatikgetriebe erhältlich. Wir wählten den Topseller, also 163-PS-Diesel mit Handschaltung. Eventuell könnte der Fronttriebler noch mehr Freunde finden, wir wollten ein SUV aber doch lieber mit Allradantrieb testen.
An Ausstattungsvarianten gibt es „Style“ und „Cosmo“. Beim „Style“ sind neben ESP, Anhängerstabilitätsprogramm und sechs Airbags auch u.a. Bergabfahrassistent, Klimaautomatik, beheizbare Vordersitze, ein CD/MP3-Radio, Tempomat, Lichtsensor, Einparkhilfe vorne und hinten, Niveauregulierung und 18-Zoll-Alus an Bord.
Beim edleren (und um ca. 2.600 Euro teureren) „Cosmo“ kommen unter anderem Xenon-Scheinwerfer, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Regensensor, Reifendruckkontrolle und 19-Zoll-Alufelgen dazu. Generell wurde die Ausstattung aufgewertet: So manches „Style“-Detail war beim Vorgänger dem „Cosmo“ vorbehalten.
Opel legt Wert auf die Feststellung, dass der Antara im Vergleich zum Chevrolet Captiva straffer abgestimmt wurde. Bestückt mit den 17-Zöllern plus dazugehörenden 235/65er-„Ballonreifen“ kann man das so nicht unterschreiben. Es geht unterm Strich sehr sanft dahin.
Was beim - bestenfalls brav untersteuernden - Kurvenfahren kaum stört (ein SUV ist schließlich kein Rennauto), und beim Überfahren von Hindernissen sehr erfreut. Die werden samt und sonders ohne Rückmeldung an die Wirbelsäulen der Passagiere geschluckt. Ebenfalls positiv: die leichtgängig-präzise Lenkung und die exakte Sechsgang-Schaltung.
Ein dickes Plus verdient der neue Dieselmotor. Er ist leise und laufruhig wie sein Vorgänger, verkneift sich aber dessen nervendes Turboloch. 0,2 Liter mehr Hubraum waren diesbezüglich eine gute Investition. Zumal der Verbrauch sich hier, wenn überhaupt, dann positiv verändert hat.
Vernünftiger Spritverbrauch
7,5 Liter verspricht das Datenblatt für den Sprit-Schnitt. Wir benötigten zwar um rund einen Liter mehr, halten das aber für einen Zweitonner mit raumfüllender Stirnfläche für einen guten Praxiswert.
Jagt man den Antara ins Gelände, darf man keine Wunder erwarten: Geländeuntersetzung gibt es keine, doch netterweise einen Bergabfahr-Assistenten, der den Antara bei entsprechendem Gefälle auf Kriechgeschwindigkeit hält. Somit gilt: Für Feldwege aller Art reichen die Offroad-Fähigkeiten locker, und mehr benötigt ohnehin kaum jemand.
Der Innenraum ist sehr großzügig bemessen, die Ellbogenfreiheit und den Fond-Beinraum muss man sogar gesondert hervorheben. Aber auch die Kopffreiheit und die Sitz-Dimensionierung sind nicht von schlechten Eltern.
Das Ladevolumen wuchs mit 402 Litern aufgrund des Wegfalls des Reserverads gegenüber dem Vorgänger (370 Liter), liegt aber immer noch unter dem Klassenschnitt. Klappt man die Fondlehnen (im Verhältnis von 2:1) vor – praktisch: die Kopfstützen muss man dazu nicht abnehmen, die Sitzflächen nicht hochklappen -, gibt es 1.391 Liter Laderaum. Ungefähr soviel wie in einem Kompakt-Kombi.
Jedenfalls praktisch: das riesige Handschuhfach, die großen Türablagen vorne wie hinten und der neuerdings nochmals erweiterte Stauraum in der Mittelarmlehne. Die Aufpreisliste bleibt kompakt: Wie gewohnt gibt es „Flex-Fix“ (um rund 740 Euro): Ein bei Nichtgebrauch komplett im hinteren Stoßfänger versenkbarer Träger für zwei Fahrräder. Zudem Schiebedach, Metallic und eine Handvoll weiterer Features.
Über- und Rundumsicht gehen definitiv in Ordnung, die großen Außenspiegel sind ein angenehmes Sicherheitsdetail – wem selbst das nicht reicht, der muss bloß auf die serienmäßige Einparkhilfe (vorne und hinten) hören.
Aktuell: Sehr günstiger "FestwochenPreis"
Die Konkurrenz des Antara ist groß und hört auf Namen wie Chevrolet Captiva, Citroen C-Crosser, Honda CR-V, Hyundai Santa Fe. Kia Sorento, Mitsubishi Outlander, Nissan X-Trail oder Peugeot 4007. Preisbrecher ist der Opel mit 34.485 für den 163-PS-Diesel als allradgetriebener „Style“ keiner. Außer, man entscheidet sich eher bald zum Kauf, dann zahlt man den erheblich günstigeren „FestwochenPreis“ von 28.290 Euro.
Wem selbst das – zumindest auf einmal – zuviel ist, der kann sich bei Lagerfahrzeugen für die zinsenfreie Drittelfinanzierung entscheiden. Dann ist nur das erste Drittel sofort fällig, das zweite zahlt man nach einem Jahr und das letzte nach zwei Jahren.
Testurteil
Plus
+ großzügige Platzverhältnisse
+ kräftig-kultivierter Motor
+ schluckfreudige Federung
+ gute Serienausstattung
Minus
- nicht allzu großer Gepäckraum
- SUV-typisch hohe Ladekante (fast 80 cm)
Unser Eindruck
Verarbeitung: 1
Ausstattung: 3
Bedienung: 2
Komfort: 1-2
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 2-3
Sicherheitsausstattung: 2
Resümee
Die optischen Veränderungen fallen beim gelifteten Opel Antara kaum auf, im Gegensatz zu den Technik-News. Der neue Motor ist in allen Belangen souverän, und die Ausstattung wurde komplettiert. Schwächen gibt es bestenfalls rund um den eher kleinen Laderaum.
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