Land Rover Discovery Td5 S - im Test | 07.04.2003
Fahren und Tanken
In diesem Kapitel hat der Discovery teilweise für positive Überraschung gesorgt. Es stehen 138 PS einem 2,2 Tonnen Off-Roader mit Automatik und der Windschlüpfrigkeit eines englischen Jagdschlosses gegenüber, was vom Papier her nicht für ein flottes Vorankommen spricht.
Wer jedoch glaubt, jedes Überholmanöver gleich von vornherein streichen zu können, der irrt. Speziell zwischen 80 und 120 km/h ist der Discovery unter Einbeziehung des Kick-Downs der Automatik recht flott zu bewegen, ebenso sollten die im Prospekt versprochenen 17,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h leicht zu unterbieten sein.
Was dann allerdings nicht zu unterbieten ist: der angegebene Verbrauch von 10,3 Liter auf 100 km. Die Praxis hat uns bei flotter Fahrweise einen Verbrauch von knapp 13 Liter auf 100 Kilometer beschert. Dank des 93-Liter-Tanks muss man trotzdem nicht zu oft den Tankwart seines Vertrauens aufsuchen.
Ebenfalls überrascht hat uns das Fahrwerk. Im Stadtbetrieb und auf der Landstraße lässt sich der Discovery schon fast sportlich bewegen und zeigt sich auch in flott gefahren Kurven sehr gutmütig. Lediglich auf der Autobahn spürt man die Starrachsen - und jede kleine Unebenheit.
Aber der Land Rover ist primär auch nicht auf der Autobahn zu Hause, sondern im Gelände, wo er seine Trümpfe voll ausspielen kann. Mit permanentem Allradantrieb (Kraftverteilung 50:50), Zentraldifferential, Geländereduktion und der elektronischen Traktionskontrolle gibt es fast kein Terrain, wo der Discovery nicht hinkommt. Man spürt richtig, dass sich der noble Brite umso wohler fühlt, je härter die Geländeverhältnisse werden.
Um den Fahrer noch etwas zu entlasten, gibt es serienmäßig die „Hill Decent Control“ (HDC), die per Knopfdruck aktiviert wird und dem Fahrer beim Bergabfahren helfen soll.
Hilfreich ist auch das 4-Kanal ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, welches das 2,2-Tonnen-Gefährt souverän zum Stehen bringt.
Als zusätzliche Sicherheits-Features gibt es leider nur Fahrer- und Beifahrerairbag sowie Gurtstraffer und Seitenaufprallschutz in den Türen. Seiten- und Kopfairbags fehlen ebenso wie ein ESP.