Nissan Pickup Navara - im Test | 16.01.2003
Fahren & Tanken
Wie im Kapitel „Innenraum“ schon erwähnt, stellt sich der Pickup auch auf der Autobahn brauchbar an. Das verwundert umso mehr, wenn man sich die Spezifikationen des Geländewagens genauer ansieht.
Kastenrahmen, hinten eine Starrachse mit Blattfedern. Ein Fünf-Gang-Schaltgetriebe mit Verteilergetriebe und Gelände-Untersetzung, zum Hinterradantrieb lässt sich der Vorderradantrieb auch während der Fahrt zuschalten, auf der Hinterachse gibt’s noch ein automatisches Sperrdifferenzial mit begrenztem Schlupf.
Die Bodenfreiheit von ca. 20 Zentimeter wird durch Unterfahrschutz sowie Motor- und Getriebeschutz noch „erweitert“, ein kurzer Aufsitzer ist also drinnen. Da geht sich schon einiges aus, so schnell bleibt man auch mit der aufgefetteten Luxus-Version Navara nicht im Gatsch hängen.
Wird’s aber wirklich einmal extrem steil und glitschig fragt man sich, warum man bei Nissan auf manuell zuschaltbare Sperren für beide Achsen verzichtet hat. Das automatische Sperrdifferenzial hinten ist zwar schön und gut, ersetzt werden manuell betätigte Sperren aber dadurch nicht.
Aber wir wollen ja nicht gleich ins Extreme gehen. Falls doch, braucht man erst gar nicht ins Gelände zu fahren, sondern kann auf asphaltierten Pfaden bleiben. Die hintere Starrachse ist – ohne Gewicht, das auf ihr lastet – der beste Freund des Heckantriebs.
Im „Normalbetrieb“ ist man nämlich mit selbigem unterwegs. So braucht das Geläuf nur ansatzweise nass zu sein und die Fahrt mit dem Navara artet zur „Drift-Challenge“ aus. Ungeübten sei der Griff zum 4WD-Vortrieb empfohlen – ein Slide in parkende Autos kann, schon alleine aufgrund der Robustheit des Nissan, teuer werden.
Übermütige dagegen steigen aufs Gas, vielleicht, weil sie schon lange genug mit dem Selbstzünder unterwegs sind und genügend Geld beim Tanken gespart haben.
Der Verbrauch ist nämlich – in Anbetracht der Leistung und der doch beachtlichen 1.830 Kilogramm Eigengewicht – mehr als angemessen. Selbst bei abwechselnden Gelände-, Stadt- und Autobahn-Fahrten kamen wir im Schnitt auf nicht über 10,5 Liter. Alle Achtung.
Bis auf die Schwierigkeiten mit der ausbrechenden Hinterachse gibt’s auch beim Fahrverhalten nichts zu bemängeln: Freilich verneigt sich der Navarra geländewagentypisch tiefer vor der Kurve, als ein Mitteklasse-Wagen. Angst und bang wird dem Lenker dabei aber keineswegs.
Positiv erwähnt sei auch noch die leichtgängige Schaltung, die Schaltwege sind zwar lang, trotzdem lässt’s sich äußerst exakt schalten. Auch die Bremsen machen brav ihren Job, sollte es brenzlig werden, hilft ein modernes ABS-System.