Land Rover Freelander 2,0 Td4 - im Test | 14.01.2005
Fahren & Tanken
Nur 112 PS bei rund 1.700 Kilogramm – geht das gut? Fast immer. Der 2,0 Liter große Common-Rail-Diesel ist ein äußerst braves Aggregat, liefert chon bei niederen Drehzahlen viel Schub ab. Anfahrtsschwächen sind ihm gänzlich fremd, bereits bei 1.750 U/min. steht das volle Drehmoment von 260 Newtonmetern an.
Auch die Automatik nimmt davon nicht zuviel weg, im Gegenteil. Sie schaltet schnell und außer unter Volllast ziemlich ruckfrei, harmoniert sehr gut mit dem ruhig laufenden Selbstzünder. Lediglich bei Autobahntempo in Kombination mit längeren Bergaufstücken fehlt es dann doch ein wenig an Kraft – solange man aber nicht voll beladen oder mit fünf Personen an Bord fährt, ist kaum ein Vortriebsverlust spürbar.
Damit verfügt der kleine Landrover über erstaunliche Onroad-Qualitäten. Das Fahrwerk ist nämlich ebenfalls exzellent: Straff und trotzdem komfortabel, die Seitenneigung in flotten Kurven hält sich in erfreulichen Grenzen. Das verführt zum, sagen wir, „engagierten Fahren“. Die Automatik wurde dementsprechend oft in den sequentiellen Modus gebeten umd die eine oder andere Kurve zu kratzen. Das ließ klarerweise den Verbrauch nach oben klettern. Anstelle der werkseitig angegebenen 8,6 waren es schließlich knappe 11 Liter auf 100 Kilometer: Wir suchen die Schuld dafür sicher nicht bei Land Rover.
Der größte Pluspunkt des überarbeiteten Freelander ist seine neue Lenkung Direkt und präzise, trotzdem leichtgängig genug, um auch in der Stadt äußerst bequem unterwegs zu sein. Genau darauf kommt es schließlich an – die wenigsten SUVs werden heute für den Einsatz im Gelände gekauft, sondern sind Allzweckautos, die ihre Besitzer mit hoher, komfortabler Sitzposition, viel Platz und einem Gefühl von Sicherheit verwöhnen.
Im Bedarfsfall kann der Freelander allerdings schon ins Gelände entführt werden. Der permanente Allradantrieb mit Visco-Kupplung macht viele Wege befahrbar und ist auch auf befestigten Straßen bei Regen oder Schnee äußerst angenehm. Vor dem Absturz im steilen Gelände bewahrt die serienmäßige „Hill-Descent-Control“, eine automatische Bergabfahr-Hilfe.
Ein ähnliches Bild wie bei der passiven ergibt sich leider auch bei der aktiven Sicherheit: ABS mit EBD und eine Traktionskontrolle sind serienmäßig vorhanden, ESP sucht man aber selbst in der Aufpreisliste vergebens. Da gehört dringend nachgebessert.