
Hyundai Starex 2,5 CRDi - im Test | 09.07.2008
Fahren & Tanken
Das nur in der Höhe (und nicht in der Reichweite) verstellbare Lenkrad liegt dank dickem Lederbezug gut in der Hand. Die Lenkung selbst ist schwergängig, aber durchaus präzise, wenn auch recht indirekt. Natürlich ist der Starex kein Gokart: Bei flotter Kurvenfahrt wird gutmütig, aber vehement untersteuert.
Dazu passend setzt das ESP extrem früh ein. Der Spurkreis (Wendekreis zwischen zwei Gehsteigen, nicht zwischen zwei Mauern) ist überraschend klein: 11,2 Meter sind ein herzeigbarer Wert.
Der Fahrkomfort geht voll in Ordnung: Der lange Radstand, verbunden mit einer trotz hoher Zuladung nicht zu straff ausgelegten Federung lässt den dicken Hyundai flüssig über Bodenwellen aller Art gleiten. Die Bremsen geben sich keine Blöße. Sie erfordern ein wenig Pedaldruck, sind aber sehr wirksam. Und die Schaltung flutscht auch, wie man das erwartet.
Dass man nur fünf Gänge sortieren kann, stört nicht. Diese sind gut über die mögliche Fahrgeschwindigkeit von flockigen 185 km/h verteilt, eine Sechste geht niemals ab. Der kraftvolle, geräusch- und vibrationsarme Motor hat mit seinen 392 Newtonmetern Drehmoment so viel Schmalz, dass ein zusätzlicher Gang reine Bewegungstherapie für den rechten Arm wäre.
Dank seiner souverän abgegebenen Power hat der Starex etwas D-Zug-haftes: Man sitzt hoch über dem Geschehen und fährt zu jeder Zeit die Geschwindigkeit, die man gerne fahren möchte. Autobahnsteigungen werden ignoriert.
Der Hinterradantrieb fällt weiter nicht auf, einzig beim Anfahren auf sehr glattem Untergrund oder bei Reibungsunterschieden zwischen den beiden Hinterrädern kommt der Starex ins Schwimmen. Zwar verfügt er über ein Sperrdifferenzial, das kommt in der Wirkung an eine Traktionskontrolle allerdings nicht heran.
Hyundai-typisch: Drei Jahre Fahrzeuggarantie, neuerdings gibt es zehn Jahre gegen Durchrostung.
Der Verbrauch liegt im tolerablen Bereich für ein bereits im Leerzustand 2,3 Tonnen schweres Gerät. Unter zehn Liter Diesel lässt sich der Starex auch ohne Eco-Drive-Training bewegen. Der zarte Gasfuß schafft es unter neun Liter, der bleischwere fordert auch mal über elf. Aber in Zeiten irre hoher Dieselpreise haben viele ihre Bleifüße ohnehin schon gegen Balettpatscherln getauscht.