AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Herrlich ehrlich

Ford Focus RS im Test: Allrad und erlesene Sport-Zutaten verkünden gesunde politische Inkorrektheit und herrlich ehrliche Fahrfreude.

Bernhard Reichel

Rally Sport - kurz RS und seit kurzem auch Ken Block stehen für die besonders rasante Art der Fordbewegung. 1967 begann mit dem 15M RS die Dynastie hochgezüchteter Ford-Modelle.

Legenden wie Escort und Sierra RS folgten - und nicht zu vergessen, die letzten RS-Versionen der Focus-Baureihe. Der dritte Focus RS ist abermals radikaler geworden. Optik, Technik, Sound - diese Fahrmaschine versprüht in allen Belangen erstklassiges Rallye-Feeling.

Zwar raubte man dem Motor einen Zylinder, die Leistung stieg jedoch im Vergleich zum Vorgänger um 45 auf 350 PS. Das Drehmoment bleibt mit ordentlichen 440 Nm gleich. Das Leergewicht erhöhte sich nur um 61 auf 1.529 Kilo. Das ecoboostet den RS in heftigen 4,7 Sekunden auf Tempo 100.

Der 2,3 Liter große Vierzylinder-Turbo stammt im Prinzip aus dem Mustang. Mehr Luftdurchsatz, ein üppigerer Ladeluftkühler und eine größere Abgasanlage sind nur die prägnantesten Optimierungen.

Der Alumotor ist für die höhere Belastung ausgelegt, der Zylinderkopf speziell legiert. Ein neuer Kühler passte gerade noch unter die Haube. Geschaltet wird per manuellem Sechsgang-Getriebe und der Kurvenradius darf per manueller Handbremse verkleinert werden.

Arbeitsteilung ist der beste Effizienz-Koeffizient: Erstmals verteilt sich diese Kraftorgie auf alle vier Räder. 70 Prozent fließen schon im Normalmodus an die Hinterachse, doch statt einer Kupplung an der Kardanwelle setzt man gleich auf eine Kupplung pro Hinterrad. Bis zu 100 Prozent der Leistung gelangen so an ein einzelnes Rad, was die klassische Differenzialsperre ersetzt und driftfreundliches Torque Vectoring mit sich bringt.

So zerren Querbeschleunigungen von über einem g erbarmungslos an lebender Biomasse. Die Hinterräder drehen sich auch immer eine Spur schneller, als die Vorderräder, als würde sich der RS selbst überholen wollen.

Da man ohnehin das ganze Heck umbaute, verbesserten die Ingenieure auch gleich die Steifigkeit um gute 200 Prozent. Um das ganze auch wieder anzuhalten, engagierte man eine heftige Bremsanlage von Brembo mit üppigen 350er-Scheiben vorne.

Krawall transportiert auch die Optik. Die Front ist dominiert von Luftauslässen, alle werden sie zur Straße hin breiter. Auch die zugespitzten Scheinwerfer und die Powerdomes auf der Motorhaube verdeutlichen die Aggressivität.

Fette Seitenschweller und 19-Zöller prägen die Seite, ein ausufernder Spoiler, zwei dicke Aufpuff-Pipes samt exzessivem Diffusor das Heck. Nur die serienmäßigen fünf Türen sind ein - immerhin praktisches - Relikt seiner Abstammung.

Der Innenraum gibt sich lediglich einen Hauch zurückhaltender. Recaro-Sportsitze, Alu-Zierrat, blaue Nähte und eine 300 km/h-Tachoskalierung fallen ebenso auf wie die Zusatzinstrumente für Ladedruck, Öldruck und Öltemperatur.

Was passiert, wenn 350 Pferde losstürmen, wieviel sie dabei inhalieren, und ob der Spaß auch Grenzen kennt, lesen Sie nach Klick auf diesen Link.

News aus anderen Motorline-Channels:

Ford Focus RS 2.3 EcoBoost AWD - im Test

Weitere Artikel:

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.

Neues Segment, neues Glück

Vorstellung: Das ist der neue Dacia Bigster

Die fünfte Baureihe von Dacia geht in die nächsthöhere Klasse der beliebten Kompakt-SUV und richtet sich auch gezielt an Flottenkunden. Der Name ist beim Bigster Programm, nur die Preise bleiben erstaunlich klein.

Autozubehör von Epico

Sicherer Halt für das Handy

Ein Smartphone-Halter mit Qi-Ladefähigkeit und eine Kopfstützenhalterung für die Fondgäste im Test. Eine der Erkenntnisse: Als Herausforderung stellt sich eher das Automodell heraus.

Die Women's Worldwide Car of the Year (WWCOTY) Jury freut sich, die Gewinner der acht Kategorien der diesjährigen Auszeichnung bekannt zu geben: Stadtmodell, kompakter SUV, großer Pkw, großer SUV, 4x4 und Pick-up, Performance- und Luxuswagen, beste Technik und Sandy Myhre Award für die frauenfreundlichste Marke.

Hypercar aus Molsheim mit Plug-in-Hybridtechnologie

Bugatti Tourbillon in Wien präsentiert

Das erste Modell unter Bugatti-Chef Mate Rimac wirft seine Schatten voraus: Erstmals konnten wir mit dem 1.800 PS starken Tourbillon im neuen Showroom in Wien auf Tuchfühlung gehen. Marktstart ist 2026.