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Genfer Autosalon 2011

Von Stand zu Stand: Mitsubishi bis Porsche

Keine Müdigkeit vortäuschen! Auch Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot und Porsche haben eine Menge neuer Modelle nach Genf gebracht.

mid/bp; Fotos: Stefan Schmudermaier, Georg Koman

Mitsubishi

Am Stand von Mitsubishi ist das "Concept Global Small" die große Neuigkeit. Die fünftürige und fünfsitzige Kleinwagen-Studie schaut mit einer niedlichen Stummelschnauze in die Welt, auffallend sind die abfallende Dachlinie und die markante seitliche Sicke.

Motorseitig stehen kleine 1,0- und 1,2-Liter-Aggregate bereit, die CO2-Emissionen sollen bei gerade einmal 90 Gramm je Kilometer liegen. In Serie geht der Kleinwagen im Jahr 2012, er soll den Colt nicht ersetzen, sondern wird sich darunter einreihen, da dessen Nachfolger kräftig wachsen wird.

Nissan

Für Aufsehen sorgt Nissan mit dem futuristischen Elektrosportwagen Esflow. Muskulös ausgestellte Radhäuser nehmen die lange Motorhaube in die Mitte. Die LED-Scheinwerfer sind blau unterlegt und ziehen sich pfeilförmig über die Haube. Die Windschutzscheibe ist stark geneigt und überragt den vorderen Teil des Cockpits. Das knackig-kurze Heck zieren ebenfalls LED-Leuchten in Pfeiloptik.

Angetrieben wird die Studie von zwei mittig zwischen den beiden Hinterrädern installierten Elektromotoren, womit der Zweisitzer in unter fünf Sekunden von null auf 100 km/h sprintet. Möglich sind 240 Kilometer, ehe die laminierten Lithium-Ionen-Batteriepakete einen Besuch an der Steckdose fordern.

Technisch basiert der E-Sportler auf dem kompakten Elektroauto Leaf, das ebenfalls in Genf zu sehen ist und im Herbst in Österreich an den Start geht. In anderen europäischen Ländern wie Portugal ist er dagegen schon zu haben, der Preis liegt je nach Steuersubventionen bei rund 35.000 Euro.

Ebenfalls vor Ort ist der Kleinwagen Micra, der unmittelbar danach zu den Händlern rollt. Unter der Haube arbeitet ein 98 PS starker Kompressor-Benziner, mit dem der Verbrauch weiter gedrückt wird. Niedrige 4,0 Liter auf 100 Kilometern sind möglich.

Wer es dann doch lieber sportlicher mag, findet in einem Sondermodell des 370Z seinen Freund. Das zweisitzige Sportcoupé verspricht unbändigen Fahrspaß.

Opel

Der Serienstart des Opel Ampera naht. Noch in diesem Jahr soll das Elektroauto mit reichweitenverlängerndem Verbrennungsmotor an den Mann (und die Frau) gebracht werden, weshalb die finale Serienversion ihr Debüt in Genf feiert. Der Ampera hat gute Chancen, eine hohe Marktakzeptanz zu finden, denn die Reichweite beläuft sich dank des Range Extender auf über 500 Kilometer. Rein elektrisch sind Fahrten zwischen 40 und 80 Kilometern möglich.

Einen sehr exakten Ausblick auf die nächste Modellgeneration des Familien-Vans liefert das Zafira Tourer Concept. Nach Angaben von Design-Chef Mark Adams ist er als "Lounge auf Rädern" konzipiert, die sich dank einer umfangreichen Verglasung unter anderem durch einen luftig-hellen Innenraum auszeichnet. Während im Innenraum die bewährte Variabilität vorherrscht, wirkt die Fahrzeugstudie äußerlich selbstbewusst.

Sein leicht modifiziertes Gesicht reckt auch der Opel Antara in die Öffentlichkeit. Bedeutender sind die auf den ersten Blick nicht sichtbaren Neuerungen unter der Motorhaube: zwei 2,2-Liter-Turbodieseltriebwerke mit 163 und 184 PS sowie ein 2,4-Liter-Benziner mit 167 PS stehen als Antrieb zur Auswahl.

Auch der kleine Corsa und der kompakte Astra geben sich als Ecoflex-Modell mit Spritspartechnik wie einem Start-Stopp-System deutlich sparsamer.

Peugeot

Bei Peugeot feiert der modellgepflegte 308 seine Weltpremiere in Genf - als Limousine, Kombi und Cabrio-Coupé (CC). Der Kompaktklassler wurde vor allem optisch aufgefrischt. Besonderen Wert haben die Designer auf eine athletisch-elegante Linienführung gelegt.

Dem Kühlergrill wurde gemäß der neuen Styling-Vorgabe eine Schrumpfkur verordnet, dadurch bleibt mehr Platz für glänzende Karosserieflächen. An der Front finden sich außerdem neue LED-Tagfahrleuchten.

Ein Start-Stopp-System mindert den Verbrauch des unter Vielfahrer beliebten 1,6-Liter-Vierzylinder-Dieselmotors mit 112 PS. In Verbindung mit einer Gewichtsreduzierung um durchschnittlich 25 Kilogramm pro Fahrzeug, rollwiderstandsoptimierte Reifen und verbesserte Aerodynamik sinken die CO2-Emissionen auf bis zu 98 Gramm je Kilometer. Marktstart ist im Mai, die e-HDi genannte 112-PS-Dieselversion wird 22.990 Euro kosten, der Kombi ist um 1.600 Euro teurer.

Für die Reise bietet sich auch die Limousine Peugeot 508 und die dazugehörige Kombiversion 508 SW an, die bereits im März auf den Markt kommt. In einem starken Umfeld mit Fahrzeugen wie VW Passat, Opel Insignia oder Ford Mondeo sollen beide Karosserieversionen des Mittelklassemodells beim Wettbewerb räubern.

Statt auf extravagantem Design wurde auf dezente, jedermann gefällige Optik gesetzt. Im Innenraum wird mit guten Sitze, einem harmonisch gestalteten aufgeräumten Instrumententräger und sorgfältig verarbeiteten Materialien gepunktet. Zwei Benziner und vier Selbstzünder mit einer Leistung von 112 PS bis 204 PS stehen vom Start weg zur Verfügung.

Wer es lieber alternativ mag, findet eine große Auswahl bei den Franzosen. Neben dem bereits auf dem Markt erhältlichen Elektroauto Ion wird der Peugeot 3008 Hybrid4 vorgestellt. Das Hybridauto kombiniert einen 27 kW starken Elektromotor mit einem 163 PS starken 2,0-Liter-Dieselaggregat und ist somit der erste Dieselhybride überhaupt.

Jedes Triebwerk treibt eine Achse an, so dass das Crossover de facto ein Allrader ist. Der Verbrauch des Hybrid4 liegt bei 4,1 Liter auf 100 Kilometer, der CO2-Ausstoß bei nur 109 Gramm pro Kilometer. Er kommt im Herbst in einer kleinen Serie und zum Jahreswechsel so richtig auf den Markt. Sein Preis: rund 35.000 Euro.

Porsche

Auch bei Porsche steht der Hybridantrieb im Mittelpunkt: Unter dem Namenszusatz "S Hybrid" verfügt die Luxussänfte Panamera fortan über einen Doppelmotor. Ein 333 PS starker 3,0-Liter-V6-Benzinmotor und ein 34 kW starkes Elektroaggregat sorgen gemeinsam für flottes Fortkommen.

Den von Bosch mitentwickelten Antriebsstrang erbt der viertürige Sportwagen vom Geländewagen Cayenne. Der Marktstart ist zum Jahresende geplant.

Schwarz, aber dennoch nicht traurig sind die "Black Edition"-Modelle des Boxster und 911er. Der schwarze Boxster erhält zudem eine Leistungsspritze von zehn PS auf 320 PS, die der Sechszylindermotor aus 3,4 Litern Hubraum schöpft.

Die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 soll in 5,2 Sekunden abgeschlossen und die Höchstgeschwindigkeit bei 276 km/h erreicht sein. Wer ein entsprechendes Exemplar haben möchte, muss sich beeilen. Die Zahl ist auf 974 Einheiten begrenzt.

Seine Europapremiere gibt hier der Porsche Cayman R. Die besonders sportliche Version des Mittelmotorsportwagens kann auf 330 PS zurückgreifen. Der Standardsprint wird in unter fünf Sekunden absolviert, die Höchstgeschwindigkeit bei 282 km/h liegen.

Der Durchschnittsverbrauch des 3,4-Liter-Sechszylinders beträgt in Kombination mit dem Doppelkupplungsgetriebe PDK 9,3 Liter, in Verbindung mit einem manuellen Sechsganggetriebe 9,7 Liter auf 100 Kilometern.

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