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Tokyo Motorshow 2009

Japan in Reinkultur

Die diesjährige Tokyo Motorshow steht ganz im Zeichen der heimischen Hersteller, die meisten ausländischen Marken sind im Krisenjahr 2009 nicht ins Land des Lächelns gezogen.

mid/hh

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Als umfassende Leistungsschau der japanischen Automobilindustrie tritt in diesem Jahr die Tokyo Motor Show (24. Oktober bis 4. November) auf. Die Beschränkung auf einheimische Marken ist allerdings nicht freiwillig, denn die ausländischen Aussteller haben aus Krisengründen schlicht und einfach abgesagt.

Aus dem Rest der Welt haben es gerade mal die europäischen Nischenmarken Lotus, Alpina und Caterham in den Fernen Osten geschafft. So wird die bisherige Weltmesse 2009 zu einer reinen regionale Angelegenheit degradiert. Trotzdem sollen die gezeigten Neuheiten Strahlkraft auch über Asien hinaus entwickeln.

Lexus

Vor allem Toyota setzt mit frischen Sportwagenmodellen auf einen neuen Emotionsschub. Besonderen Imagegewinn erhofft man sich vom Lexus LFA, einem Supersportwagen in Mini-Auflage, der die edle Toyota-Tochter in Sachen Sportlichkeit in die Ferrari-Liga katapultieren soll.

Der Hecktriebler ist aus exklusiven Leichtbaumaterialien gefertigt und wird von einem 4,8-Liter-V10-Saugmotor angetrieben, der Geschwindigkeiten deutlich über 300 km/h ermöglichen dürfte. Zu den Preisen macht der Hersteller noch keine Angabe, sie werden sich aber wohl im sechsstelligen Bereich bewegen.

Toyota

Einen größeren Kundenkreis dürfte da der kompakte Toyota-Sportwagen ansprechen, der als Studie Premiere feiert und Ende 2011 auf den Markt kommen könnte. Der Toyota FT-86 Concept kommt als klassisches Coupé mit langer Motorhaube und flacher Passagierkabine daher. Böse blickende Scheinwerfer und ein großer Kühlergrill-Schlund sorgen für Überholprestige.
Den Antrieb übernimmt ein 2,0-Liter-Boxermotor von Subaru, der auf rund 147 kW/200 PS Leistung kommen dürfte.

Sportlich und gleichzeitig sparsam tritt die seriennahe Studie des Hybrid-Sportwagens Honda CR-Z auf. Der Zweisitzer soll im kommenden Jahr in Produktion gehen und zunächst in Japan auf den Markt kommen. Später soll er dann auch in den USA und Europa angeboten werden. Für den Antrieb dürfte eine Kombination aus einem 1,5-Liter-Benziner und einem Elektromotor dienen, der sich beim Anfahren und Beschleunigen zur Unterstützung zuschaltet.

Nissan

Neben den Serienfahrzeugen und den mehr oder minder seriennahen Studien zeigen Nippons Technik-Visionäre in Tokio traditionell auch skurrile Zukunftsmodelle. Nissan etwa stellt mit dem Land Glider seinen Entwurf eines Großstadtmobils der Zukunft vor. In dem zweisitzigen Kleinstwagen nehmen die Passagiere hintereinander Platz, wodurch eine geringe Fahrzeugbreite von nur 1,10 Metern möglich ist.

Um gute Stabilität und Fahrdynamik zu garantieren, kann sich die Karosserie bei Kurvenfahrten um 17 Grad neigen. Als Antrieb fungieren zwei Elektromotoren an der Hinterachse, die von Lithium-Ionen-Akkus mit Energie versorgt werden. Geladen werden sie kontaktlos durch Induktion; spezielle Ladestationen könnten nach Vorstellungen des Herstellers etwa auf Supermarktparkplätzen errichtet werden.

Daihatsu

Gleich mehrere äußerst eigenwillige Konzeptautos hat Daihatsu im Gepäck. Beim Kleinwagen Basket ist der Name Programm: Das Pick-up-Cabrio sieht mit seiner eckigen Karosserie und dem fest stehenden Überrollbügel tatsächlich aus wie ein Einkaufskorb. Fahrer und Beifahrer schützt bei Regen ein herausnehmbares Hardtop, ein Klappverdeck bewahrt die Passagiere der zweiten Reihe vor Wetterkapriolen.

Wie bei einem klassischen Pritschenwagen können dort alternativ Arbeitsmaterialien und Werkzeuge transportiert werden. Als Vision eines ökologisch optimierten Kleinwagens gibt es den Prototypen Daihatsu e:S ("eco und smart") zu sehen. Er kombiniert einen Radstand von lediglich 2,18 Metern mit Platz für bis zu vier Personen. Dank einem Gewicht von nur 700 Kilogramm, einem Start-Stopp-System und gekühlter Abgasrückführung soll das kleine Fahrzeug mit einem Liter Benzin bis zu 30 Kilometer weit fahren können.

Die alle zwei Jahre stattfindende Tokyo Motor Show ist im laufenden Krisenjahr nicht die einzige große Automobilmesse mit Problemen. Anfang 2009 waren fast alle japanischen Hersteller der Auto Show in Detroit ferngeblieben, die IAA in Frankfurt beklagte einen Ausstellerrückgang und auch auf dem Genfer Salon gab es Lücken. 2011 hofft man in Tokio aber wieder auf einen besseren Ausstellerzuspruch. Die diesjährige Regionalmesse soll eine Ausnahme bleiben.

Honda

Der Zweisitzer CR-Z soll im nächsten Jahr in Produktion gehen und zunächst in Japan auf den Markt kommen, und später dann auch in USA und Europa angeboten werden. Für den Antrieb dürfte eine Kombination aus einem 1,5-Liter-Benziner und einem Elektromotor dienen, der sich beim Anfahren und Beschleunigen zur Unterstützung zuschaltet.

Lediglich für den japanischen Markt vorgesehen ist der Honda Civic Type R Euro, der mit einer sportlich-europäischen Fahrwerksabstimmung aufwartet. Darüber hinaus präsentiert Honda die Hybrid-Van-Studie Skydeck, die sechs Passagieren Platz bietet, und den Elektro-Kleinstwagen EV-N.

Der Stromflitzer nimmt optische Anleihen beim Modell N 600 der 1960er. Im Innenraum findet sich unter anderem Stauraum für eine weitere Neuheit, das Elektro-Einrad U3-X.

Das U3-X ist ein experimentelles Fahrzeug, das dem Fahrer sitzend freie Bewegung in alle Richtungen ermöglicht, genau wie der menschliche Gang - vorwärts, rückwärts, seitwärts und diagonal. Es stammt aus demselben Labor wie z.B. der Roboter ASIMO, wo man sich mit Gleichgewichts-Steuerungstechnologie befasst.

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