Die großen MB-Coupés - ein Rückblick, Teil 3 | 10.07.2006
Mutig in die neuen Zeiten
Wir nähern uns der Gegenwart: die Baureihen C140 und C215 trumpfen mit Superlativen auf. Zwölfzylinder, Keramikbremsen, und von Krise keine Spur.
Mercedes-Benz Typen 500 SEC / S 500 Coupé / CL 500, 600 SEC / S 600 Coupé / CL 600, S 420 Coupé / CL 420, Baureihe C 140, 1992 bis 1998
Von den Coupés der Baureihe 140 werden zunächst zwei Varianten angeboten: der 500 SEC (V8-Motor, 235 kW/320 PS) und der 600 SEC (V12-Motor, 290 kW/394 PS). Technisch basieren sie auf den 1991 vorgestellten S-Klasse Limousinen; anders als die Vorgänger-Coupés der Baureihe 126 treten sie stilistisch jedoch im Vergleich zu den entsprechenden Limousinen eigenständiger auf.
Analog zu den anderen Personenwagen-Typen von Mercedes-Benz werden im Juni 1993 auch bei den Coupés der S-Klasse neue Typenbezeichnungen eingeführt; aus dem 600 SEC beispielsweise wird so das S 600 Coupé. 1994 erhält die Coupé-Familie mit dem S 420 Coupé Verstärkung (V8-Motor, 205 kW/279 PS).
Zwei grundlegende technische Neuerungen sind erstmals im S 600 Coupé erhältlich: Im Mai 1995 wird ein vollkommen neu entwickeltes Fünfgang-Automatikgetriebe mit schlupfgesteuerter Wandler-Überbrückungskupplung und elektronischer Steuerung eingeführt. Eine weitere Innovation ist das Elektronische Fahrstabilitäts-Programm ESP®. 1996 werden die Typenbezeichnungen für die Coupés erneut geändert.
Jetzt heißt die Baureihe CL, was kein Selbstzweck ist, sondern darauf hinweisen soll, dass die großen Coupés die Schrittmacherfunktion für eine ganze Coupéfamilie übernommen haben. Die Produktion der CL-Modelle der Baureihe C 140 endet im September 1998 nach insgesamt 26.022 Stück.
Mercedes-Benz Typen CL 500, CL 600, CL 55 AMG, CL 63 AMG, CL 65 AMG, Baureihe C 215, 1998 bis 2006
Aber Herbst 1999 steht das neue CL-Coupé der Baureihe C 215 in den Autohäusern. Zunächst gibt es einzig den CL 500 mit V8-Motor (225 kW/306 PS), der allerdings bereits Anfang 2000 vom CL 600 mit Zwölfzylinder-Motor (270 kW/367 PS) ergänzt wird. Zur Serienausstattung des neuen großen Coupés gehört beispielsweise ein umfangreiches Sicherheitspaket unter anderem mit verschiedenen Airbags.
Serienmäßig – und weltweit bis dato einzigartig – ist das neuartige Federungssystem Active Body Control (ABC); es kompensiert Wank- und Nickbewegungen beim Anfahren, bei Kurvenfahrt und beim Bremsen fast vollständig. Der Zwölfzylinder des CL 600 hat serienmäßig eine automatische Zylinderabschaltung, die für den Achtzylinder im CL 500 auf Wunsch lieferbar ist; sie senkt den Kraftstoffverbrauch im Teillastbereich.
Ab Herbst 2000 gibt es den auf 55 Stück limitierten CL 55 AMG „F1 Limited Edition“. Als weltweit erstes Auto mit Straßenzulassung hat er eine Bremsanlage mit Keramik-Bremsscheiben. 2001 folgt der CL 63 AMG (326 kW/444 PS). Im Jahr 2002 bringt eine Modellpflege den großen Coupés eine dezent geänderte Front- und Heckpartie.
Eine gravierende Neuerung ist der V12-Motor mit Biturbo-Aufladung im CL 600, der 368 kW (500 PS) entwickelt und bei einem Ladedruck von einem bar ab 1.800/min ein maximales Drehmoment von 800 Newtonmeter bereitstellt. Im CL 55 AMG geht ab Herbst 2002 ein V8-Kompressormotor mit 5,5 Liter Hubraum (265 kW/360 PS) zu Werke. Der Motor des CL 500 bleibt unverändert.
Die Sicherheitsausstattung der Baureihe wird noch einmal verbessert. Und im Herbst 2003 kommt noch der CL 65 AMG hinzu (450 kW/612 PS). Insgesamt ist es eine recht erfolgreiche Baureihe: Bis März 2006 wurden 46.600 Coupés der Baureihe C 215 verkauft.