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25 Jahre BMW M3 – eine Reprise

Department M

Die vier Generationen des schnellen Tourenwagens stellen sich dem Vergleich auf der Rennstrecke, und Motorline.cc stöbert im Archiv.

mid/vie, jg

Die Geschichte der M GmbH begann mit dem Mittelmotor-Sportwagen M1, aber zum alllgemein bekannten Begriff wurde die Hochleistungsabteilung des deutschen Herstellers erst Tourenwagen wie dem mit dem M 635 CSi, Derricks idealem Dienstwagen M 535i - und vor allem dem ersten M3.

Mittlerweile halten wir bei der vierten Generation des M3, und ein direkter Vergleich bringt den Schluss: Für den besten Rausch braucht man nicht die größte Dosis.

Sportgerät

Reprise: Die Geschichte des ersten M3 lesen Sie hier (Teil 1) und hier (Teil 2)! - Sobald man merkt, dass der M3 der Baureihe E30 erst jenseits der 5.000 Touren so richtig in Fahrt kommt, ist der Bann gebrochen: Ganz ohne Turbo-Nervosität beginnt für den 143 kW/195 PS starken BMW die Sturm- und Drang-Zeit, der Motor muss ja nur 1.200 Kilo Auto bewegen.

An das Gangschema - der erste Gang sitzt wie beim M1 links unten - gewöhnt man sich fast so schnell wie an den Spaß, den der M3 in schnellen Kurven bereitet. Man muss ihm deutlich zeigen, wo man hinwill, aber der leichte Dreier macht alles mit - gern auch quer.

Der erste M3 war für den Motorsport konzipiert und musste deshalb auf die Straße, nicht umgekehrt. Zur Homologation mussten die Herrschaften in München innerhalb von 12 Monaten 5.000 Fahrzeuge bauen. Damit tappte BMW auch nicht in die Imagefalle: 1985 waren die Ölkrisen noch im Gedächtnis, den M 535i als Vorläufer des M5 hatte man 1979 verschämt unterm Ladentisch verkauft.

"Wir haben uns klar am Rennsport orientiert, deshalb wurde der M3 in der Öffentlichkeit nicht so rational bewertet", erinnert sich Gerhard Richter, der ehemalige Chef der M GmbH. Dass sich die erste M3-Generation fast 18. 000 Mal verkaufen würde, war nicht abzusehen.

Six Pack

Mit der zweiten M3-Generation (E36, Baujahre 1992 bis 1999) kam ein radikaler Schnitt. Aufgeblasene Backen und Monster-Spoiler waren passé. Aus dem kompromisslosen Sportgerät wurde ein elegantes Coupé mit optischem Understatement.

Beim Start schnellt der Puls in die Höhe: Sechs Zylinder und 286 PS toben sich unter der Haube aus. Der kernige Sound nimmt sofort gefangen.

Der E36 bringt schon 1,4 Tonnen auf die Waage, und das spürt man manchmal auch, doch er bleibt leicht und vor allem schnell genug (Null auf 100 km/h: 6 Sekunden). Vor allem die exakte Lenkung begeistert. In schnellen Kurven schlägt man schon deshalb gern über die Stränge, weil man im M3 nur selten zu kämpfen hat.

Echten Spaß hat man aber nur mit Schaltgetriebe. Auf das weltweit erste sequenzielle Getriebe mit vollautomatischer Kupplung (SMG) war BMW damals stolz, es hatte sogar seine eigene Betriebsanleitung im Handschuhfach; aber die Zugkraftunterbrechungen sind enorm und lassen die Kraft des Sechszylinders zu oft verpuffen.

Größer, schneller, schwerer

Die dritte M3-Generation (Baureihe E46, 2000 bis 2006) war die letzte mit Sechszylindermotor. Das Auto wurde wieder etwas schwerer, doch mit 343 bis 360 PS blieb der Wagen in Sachen Kraftentfaltung der bemerkenswerteste M3 mit sechs Töpfen.

Es gab auch zu Homologationszwecken die super-seltene Variante M3 GTR. Der FIA und dem Le-Mans-Veranstalter ACO war sie letzten Endes zu selten, deshalb durfte das Auto mit V8-Motor "nur" beim 24h-Rennen am Nürburgring auf Jagd nach Siegen gehen, was 2004 und 2005 auch gelang.

In der Jetztzeit

Die aktuelle Version mit V8-Triebwerk ist ein völlig anderes Kaliber. 309 kW/420 PS sorgen für Lokomotiven-artigen Schub, das leichte Karbondach drückt den Fahrzeugschwerpunkt weit nach unten, eine weiterentwickelte Differenzialsperre verschiebt die Grenzen der Physik weiter nach außen.

Die Innovation geht weiter: Eine Version mit Doppelkupplungsgetriebe wird angeboten, seit Anfang 2010 arbeitet auch im sportlichsten Dreier ein Start-Stop-System zur Verbrauchsminderung. Wo die Zukunft liegt, hat aber bereits der M3 CSL von 2003 gezeigt. Gewichtsreduzierung ist auch bei BMW eines der wichtigsten Zauberworte.

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