BMW K 1200 LT - im Test | 21.08.2002
Die große Reise
Für Beifahrer bietet die LT jede Menge Komfort. Aufsteigen, die höhenverstellbare Trittbretter (Zubehör) vom hilfsbereiten Fahrer anpassen lassen, und dann kann man es sich wirklich bequem machen. Zwei große Lautsprecher sorgen für Beschallung, und zur Rechten kann man dem Fahrer den Radiosender listig verstellen oder mit einem Druck auf die Taste "Mute" sich selbst mehr Gehör verschaffen. Auch das Gegenteil ist natürlich machbar. Das Topcase ist mit ein wenig Bastelaufwand um 25 mm nach hinten versetzbar, um mehr Raum zu gewinnen. Und die optionale Sitzheizung des Fahrers wirkt sich bis zur Soziuslehne aus. Luxus-Tourer eben.
Die große Reise erfordert aber auch die Mitnahme einiger Utensilien. Das mit Teppich ausgelegte Topcase bietet mit einem Fassungsvermögen von 50 l nicht nur viel Platz, sondern auch als Tüpfelchen auf dem i einen Schminkspiegel für die Reisebegleiterin. Beleuchtet natürlich (der Spiegel, nicht die Begleiterin). In den Seitenkoffern (je 35 l) sind je nach Spendierfreudigkeit des Zulassungsbesitzers unter Umständen der CD-Wechsler und/oder der Navigationsrechner eingebaut, was natürlich den Stauraum einschränkt. Der Boden des Kofferinnenteils ist mit einer kleinen Ladekante versehen. Ein selbst aufrollendes Band hält den Deckel während des Beladens – irgendwie hätten wir da aber schon etwas Silikongedämpftes erwartet, VW-Haltegriffe machen leider süchtig...
Das Design der LT baut auf eine Umsetzung eines kompletten Karosseriekonzepts. Verkleidung, Tank, Sitzbank, Koffer, Topcase und Auspuffanlage sind dabei nicht mehr einzelne Elemente, die um Motor und Rahmen gruppiert werden, sondern integrale Bestandteile einer in sich geschlossenen Karosserie. Da die Seitenkoffer und das Topcase damit fix an der Maschine montiert und somit nicht abnehmbar sind, sind die von BMW als Zubehör erhältlichen Innentaschen ziemlich notwendig, wollen Sie nicht mit einigen Billasackerln an der Rezeption stehen. So schmuck die Innentaschen auch sind, die dafür verlangten Preise lassen auch BMW-Preislistenerprobte LT-Käufer einmal kräftig schlucken.