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Es ist gegen 6 Uhr in der Früh, ...

... die VFR hat die Nacht im Freien verbracht und glänzt in der aufgehenden Sonne. Motorradwetter wie aus dem Bilderbuch. Die Soziusabdeckung, die die Sportlichkeit im Solobetrieb unterstreichen soll, ist mit einigen Handgriffen entfernt. An ihre Stelle tritt eine bescheidene Tasche mit Regenzeug und sonstiger Bekleidung. Wie fixiere ich das Zeug so, dass es sich nicht schon bei Tempo 100 verabschiedet?

Die Haltegriffe für den Sozius oder die Sozia schlummern beim Importeur und kommen somit als Befestigungspunkte nicht in Frage. (Wären sie zur Verfügung gestanden so hätte man sie mit insgesamt vier Schrauben schnell und einfach befestigen können.) Bleiben also nur die hinteren Fußraster um den das Gepäck umklammernden Gummibändern ausreichend Halt zu bieten. Es dauert einige Minuten, dann aber sitzt das Gepäck bombenfest. Heikles Zeug wie Kamera und Landkarte wandern ohnedies in den Rucksack und sind somit stets griffbereit.

Aufsitzen. Die Lenkerenden wurden schon am Vorabend in eine optimale Tourenposition (ganz hinauf und ganz nach außen) gebracht. Schlüssel auf On, Startknopf gedrückt. Klack, der erste Gang ist drinnen. Die hydraulische Kupplung gibt sich dabei exakt aber nicht extrem leichtgängig. Warum auch, schließlich bietet die VFR ausreichend Drehmoment, um nicht dauernd schalten zu müssen.

Der erste der geplanten 800 Reisekilometer führt über eine Schotterstraße. Gemütlich rollt die VFR von Schotterkörnchen zu Stein und umgekehrt. Der Motor brabbelt dabei leise vor sich hin und der Lenker will aufgrund der vielen Spurrillen fest gehalten werden. Mit dem Handling des 240 Kilogramm schweren Gerätes (Gepäck und Fahrer nicht mitgerechnet) gibt es wie es scheint auch auf losem Untergrund keine Probleme.

Am Asphaltband angekommen wird vom 2. in den 6. Gang gewechselt. Keine Drehzahlorgien mit kaltem Motor. Der morgendliche Wienerwald zieht vorbei. Mit Ausnahme von einigen Überholmanövern, im schon jetzt dicht befahrenen Helental, gibt es keine Vorkommnisse. Die Geschwindigkeit der zu Überholenden erlaubt auch ein Festhalten im 6.Gang der zwar nicht die Gier und somit auch nicht die Kraft der unteren Gänge bietet, für normale Überholmanöver aber völlig ausreicht.

10 Minuten nach dem Start betritt die VFR die Autobahn. Zumindest bis Kärnten muss sie dem Asphaltband folgen um eine rechtzeitige Ankunft (Abendessen mit Freunden) in der Nähe des Garda Sees zu sichern. Mit Tacho 140 rollen wir dahin. Der Wechsel gleicht bei diesem moderaten Tempo ohnedies einer Geraden und so sorgen nur die gelegentlich, dann aber in Horden, auftauchenden GTI Fans die in Richtung Wörthersee pilgern, für Abwechslung.

Kaum ist Kärnten erreicht, schon beginnt es zu regnen. Rasch ins Regenzeug geschlüpft, das übrige Gepäck wieder verzurrt und weiter geht es. Tanken ist jetzt auch fällig, das verrät die elektronische Tankanzeige die die Summe ihrer Balken ein wenig nach Lust und Laune wechselt um plötzlich nach Treibstoff zu schreien. Angefüllt bis zum Tankdeckel schluckt die VFR jetzt 22 Liter (plus 1 Liter gegenüber dem Vormodell) was bei normalem Reisetempo eine Reichweite von gut 300 Kilometern plus ein bisserl Reserve bedeutet.

Richtig zu schütten beginnt es dann in Italien. Schnell ist die geplante Route über Tolmezzo, Ampezzo und Belluno gestrichen und statt dessen das Asphaltband Venedig-Verona als weitere Etappe auserkoren. Die VFR läuft dabei vom Wetter völlig unbeeindruckt dahin. Eilige Zeitgenossen können im Schüttregen konstant 180 km/h fahren. Wir, die VFR und ich belassen es aber natürlich bei den gesetzlichen 120 km/h. Man ist ja vernünftig.

Die einzigen Unterbrechungen liefern ein weiterer, eigentlich nicht notwendiger Tankstopp und die Mautstelle vor Venedig und schon nach kurzer Zeit ist Verona erreicht. Die Sache mit dem hundert prozentig wasserdichten Regenzeug stellt sich zwischenzeitig als glatte Lüge heraus. Ab Tempo 200 bekommt man auch auf der verkleideten VFR nasse Beine weil es das Wasser einfach durchdrückt aber so schnell ist ja ohnedies niemand im Regen unterwegs.

Von Verona sind es noch rund 60 Minuten bis zum Etappenziel, vorausgesetzt man findet den richtigen Weg. In unserem Fall sind es 180 nasse Minuten. Vielleicht hätte ich doch die Karte zu Rate ziehen sollen.

800 Kilometer und davon rund 500 im Regen haben wir am ersten Testtag hinter uns gebracht und trotzdem kann sich auch ein größerer Fahrer noch wie ein Mensch bewegen und gut sitzen. Die VFR ist ein Sport Tourer mit Langstreckentauglichkeit, den Beweis hat sie eindrucksvoll geliefert.

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