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Vorschau: Die Autos

Unser Hauptaugenmerk gilt natürlich Raphael Sperrers Team Austria 1, an der Spitze heißt der Kampf aber wieder einmal „Mitsubishi gegen alle“.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Das dominante Team im Rallye-Raid-Sport will heuer den achten Sieg in Folge. Der Pajero Evolution MPR13 geht in vier Exemplaren ins Rennen. Die Teams sind dieselben wie im Vorjahr: Die Titelverteidiger Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, dazu Hiroshi Masuoka/Pascal Maimon, Luc Alphand/Gilles Picard und Joan 'Nani' Roma/Lucas Cruz.

Mitsubishi: Reines Powerplay

Ein kurzer Blick auf die Erfolgsbilanz der Mitsubishi-Armada zahlt sich aus: Gewonnen haben in diesem Team schon alle. Peterhansel war bereits dreimal erfolgreich, einmal bei den Motorrädern und zweimal bei den Autos. Masuoka hat zwei Auto-Siege, Alphand einen. Und Nani Roma war 2004 auf KTM der Gewinner der Bike-Wertung.

Motorisch vertraut man bei Mitsubishi weiterhin auf den offiziell 255 PS starken V6-Benziner mit 4 Litern Hubraum; für die Zukunft gibt es allerdings ein Dieselprojekt. Mit voller Kraft gedieselt wird dagegen bei der Konkurrenz von Volkswagen. Dort möchte man das Debakel von 2007 vergessen machen.

VW: Die tollen Käfer

Carlos Sainz/Michel Périn, Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, Mark Miller/Ralph Pitchford und Dieter Depping/Timo Gottschalk heißen hier die Crews der vier Race Touareg 2 mit 280 TDI-Pferdestärken aus 2,5 Litern Hubraum. Carlos Sousa/Andreas Schulz fahren einen privaten Race Touareg.

„El Matador“ Sainz konnte heuer den Rallye-Raid-Weltcup gewinnen, der allerdings ein Mauerblümchen-Dasein führt; daneben wurde zur Vorbereitung auf die Dakar 2008 gleich zweimal die 6.000km-Distanz im Härtetest absolviert.

Genau wie die Konkurrenz mussten auch die Wolfsburger einigen Feinschliff am Antrieb durchführen, denn die Regeln haben sich geändert: Mit kleineren Restriktoren und nur noch maximal fünf Gängen müssen die Rallye-Raid-Prototypen auskommen.

X-Raid: McRae fährt mit

Als dritte Kraft hat sich in den letzten Jahren das Team X-Raid mit seinen Autos auf Basis des BMW X3 etabliert. Über dem Einsatz bei der Dakar 2008 steht der Name eines „abwesenden Freundes“: Colin McRae war vor seinem tragischen Tod in das Projekt involviert; er hätte gemeinsam mit Tina Thörner für X-Raid an den Start gehen sollen. An ihrer Seite wird nun Nasser Al Attiyah Platz nehmen, der Viertplatzierte des Jahres 2007.

Dessen bisheriger Stamm-Co Alain Guehennec bildet ein Team gemeinsam mit Bruno Saby, dem französischen Rallye-Haudegen und Dakar-Sieger von 1993. Der 58jährige gibt nach einer gesundheitlich bedingten Pause sein Comeback im 275 PS starken X3 CC mit 3-Liter-Dieselmotor. Guerlain Chicherit/Matthieu Baumel und die brasilianischen Edel-Privatiers Paulo Nobre/Filipe Palmeiro und Miguel Barbosa/Miguel Ramalho gehen ebenfalls für X-Raid an den Start.

Desert Storm, dritte Angriffswelle

Sag nie einem Amerikaner „das geht nicht“: Robby Gordon kämpft in der NASCAR als Owner/Driver gegen Windmühlen, und auch bei der Dakar hat der Vollblut-Racer mit seinem Kampfgeist einige Sympathien errungen. Heuer bringt das „Team Dakar USA“ erstmals zwei Hummer H3, einen für Gordon und Andy Grider, und ein Schwesterauto mit Ronn Bailey/Kevin Heath.

Bailey war bereits dreimal bei der Dakar dabei; 2005 war er drei Tage lang in der Sahara verschollen – dies war, nebenbei bemerkt, sein allererstes Offroad-Rennen. Nebenbei ist der Vietnam-Veteran mit besten Kontakten ins Weiße Haus ein erfolgreicher Geschäftsmann, was dem Teambudget nicht schaden wird. Im Geiste amerikanischer Innovation und internationaler Verständigung wollen Gordon und sein US-Expeditionscorps auch heuer wieder eines, nämlich gewinnen!

Die Anderen

Nissan setzt auf die Privatteams wie Dessoude oder Overdrive Racing – zahlenmäßig ist man gut vertreten, aber im Rennen um die vorderen Plätze wird man kaum mitreden können.

Das italienische Team von Isuzu Sport Europe hat nicht nur Mentor Clay Regazzoni, sondern auch Star-Fahrer Edi Orioli verloren und bringt nur zwei Autos nach Portugal.

Und der himmelblaue, heckgetriebene Chevy-Pro-Truck mit V8-Mittelmotor wird Eric Vigouroux/Alexandre Winocq vielleicht nicht nach Dakar, aber sicher in die Schlagzeilen bringen.

Sperrer & Co.: Die Buggies

Bei den Buggies gibt es neben Raphael Sperrers Einsatz im Team „Fast & Speed“ noch weitere Highlights. Der geniale Eigenbrötler Jean-Louis Schlesser ist nach seinem 3. Platz im Vorjahr natürlich wieder dabei, gemeinsam mit Arnaud Debron pilotiert er einen von drei Eigenbauten mit Ford-Power.

Der Belgier Stéphane Henrard hat ein starkes Team mit VW-angetriebenen Fahrzeugen: sein Buggy hat einen 3-Liter TDI ähnlich dem im Race Touareg unter der Haube. Dazu kommt die Armada des Teams SMG von Philippe Gache, genau wie Fast&Speed eine Mannschaft mit mehreren Kunden-Buggies.

Weitere bekannte Namen im Feld: der ehemalige VW-Fahrer Matthias Kahle, aus der Formel-1-Abteilung Tiago Monteiro (als Solist!), Eric Bernard und Ukyo Katayama; und schnelle Ladies wie (ex?-)DTM-Amazone Vanina Ickx.

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