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Kühler Empfang in Portugal

Regen und Sturm begrüßen die Teilnehmer der 30. Rallye Dakar in Lissabon: Auf den ersten Sonderprüfungen sind schwierige Verhältnisse zu erwarten!

Am Samstag, den 5. Jänner 2008, startet die 30. Rallye Dakar. In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, wo die rund 580 Teilnehmer über die Startrampe rollen werden, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, die ganze Stadt hat sich herausgeputzt, um die Teams aus aller Welt gebührend zu feiern. Doch als Raphael Sperrer, Österreichs einziger Teilnehmer in der Auto-Kategorie, aus dem Flieger stieg, war die Begrüßung alles andere als warm und herzlich, im Gegenteil: Es schüttete wie aus Kübeln, dazu wehte ein kräftiger Wind.

Sperrer nahm den „unfreundlichen“ Empfang locker, wirkte relaxt und gut gelaunt: „Schlechtes Wetter macht mir nichts aus. Da haben mich die beiden letzten Ostarrichi-Rallyes völlig abgehärtet. Und außerdem: Auf Regen folgt ja bekanntlich immer Sonnenschein!“ Wenn sich der Oberösterreicher da nicht verschätzt, zumindest für die nächsten Tage: Die Wettervorhersage verheißt nämlich nichts Gutes, bis Samstag soll es in und um Lissabon fast ununterbrochen weiterregnen – auf der teilweise sehr sandigen ersten Sonderprüfung muss man daher auf eine Schlammschlacht vorbereitet sein.

Doch auch das ist kein Problem für Buggy-Pilot Raphael Sperrer, der heuer bereits seine dritte „Dakar“ in Angriff nimmt. „Wenn das Wetter so schlecht bleibt, soll mir das auch Recht sein“, sagt er. „Das kommt uns vielleicht sogar entgegen: Bei solch schmierigen Verhältnissen werden die ganzen „Trockenpiloten“ nämlich ziemlich schwimmen“, grinst Sperrer, der aber weiß, dass die ersten Kilometer in Europa auch für ihn nicht einfach werden: „Wenn die Prüfungen ähnlich eng sind, wie in den letzten beiden Jahren, dann ist das für unseren großen Buggy nicht unbedingt super. Aber wir machen das schon!“

Unzählige prominente Gegner

An prominenten Gegnern mangelt es dem sechsfachen österreichischen Rallye-Staatsmeister jedenfalls – wie jedes Jahr – auch heuer nicht. Die großen Favoriten in den Werksautos werden so oder so unantastbar bleiben, nicht zuletzt deshalb, weil sie teilweise jahrzehntelange Dakar-Erfahrung mitbringen bzw. in den allradgetriebenen Prototypen auch technisch völlig überlegen sind. Allen voran stehen die Werke Mitsubishi und Volkswagen, knapp dahinter folgt BMW.

Bei den Japanern gehen Titelverteidiger Stéphane Peterhansel, Ex-Skistar und 2006-Sieger Luc Alphand, Nani Roma und der Japaner Hiroshi Masuoka mit dem Pajero Evolution auf die Jagd, VW schickt Rallye-Weltmeister Carlos Sainz, Giniel de Villiers, Mark Miller, erstmals Dieter Depping und den portugiesischen Lokalmatador Carlos Sousa auf einem „privaten“ Touareg ins Rennen. Bei BMW ist der vom österreichischen Magna-Konzern mitentwickelte BMW X3 für Bruno Saby, Extrem-Sportler Guerlain Chicherit sowie Nasser Al Attiyah im Einsatz. Letzterer nimmt dabei den Platz des tödlich verunglückten Colin McRae ein, das gesamte Team startet im Gedenken an den schottischen Rallye-Weltmeister.

Doch damit ist der Promi-Reigen von starken Piloten und ebensolchen Fahrzeugen noch nicht zu Ende. Das fängt mit NASCAR-Haudegen Robby Gordon und seinem „Schlachtschiff“ namens Hummer an und hört bei „Mr. Dakar“ Jean-Louis Schlesser (im Eigenbau-Buggy) auf. Dazwischen klingen Namen wie Yvan Muller, Krzysztof Holowczyc, Tiago Monteiro, Eric Bernard, Ukyo Katayama, Vanina Ickx, Tim Coronel, Ellen Lohr oder auch Sperrer-Teamkollege Matthias Kahle, der seine Schnelligkeit in der Wüste schon bei der „Dakar“ vor zwei Jahren unter Beweis stellen konnte.

Technische Abnahme

Auch Raphael Sperrer muss sich gemeinsam mit seinem neuen Co-Piloten Harmen Scholtalbers und Teamchef Johnny Hakvoort der technischen und administrativen Abnahme stellen; dabei wird nicht nur der Fast&Speed-Buggy von den Organisatoren genauestens unter die Lupe genommen, auch Fahrer und Beifahrer müssen ein umfangreiches Programm durchlaufen. Vor allem die verschiedenen Sicherheits- und Notfallmaßnahmen werden genauestens erläutert, der Umgang mit dem GPS-System erklärt.

Fast sechs Stunden muss das österreichisch-holländische Duo die „Schulbank“ drücken – ein Ritual, dass auch den absoluten „Dakar-Superstars“ wie Carlos Sainz oder Stéphane Peterhansel nicht erspart bleibt. „Absolut zu Recht“, konstatiert Sperrer: „ach wenn man es schon zehn Mal gehört hat, kann das nicht schaden. Im Ernstfall muss jeder in der Sekunde wissen, was zu tun ist. Eine Rallye über 9.000 Kilometer, quer durch die Wüste, das ist kein Kinderspiel!“

Kostenlos: Der ASVÖ SMS Infodienst

Für alle Fans von Raphael Sperrer gibt es auch dieses Jahr wieder ein besonderes Service des ASVÖ (Allgemeiner Sportverband Oberösterreich). Tagesaktuelle News, Quotes und natürlich die aktuellen Zeiten und Positionen des „Team Austria 1 – Raphael Sperrer“ per SMS aufs Handy! Wer Interesse hat, einfach Vor- und Zunamen sowie die Handy-Nummer an dakar@asvo-sport.at mailen!

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