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Dakar 2008

Ein „fliegender Holländer“ vom Buggy-Spezialisten

Das Team Fast & Speed darf man getrost als Buggy-Spezialisten bezeichnen: Schließlich ist man seit mittlerweile 25 Jahren die erste Adresse, wenn es um Buggys geht.

Fotos: www.raphaelsperrer.com

Das in Ulft in Holland beheimatete Team Fast & Speed darf man getrost als Buggy-Spezialisten bezeichnen: Schließlich ist man seit mittlerweile 25 Jahren die erste Adresse, wenn es um Buggys geht. Jeder, der im Autocross-Sport gewinnen will, vertraut auf die Konstruktionen von Fast & Speed – nicht umsonst werden auch jene Buggys, mit denen sich am Ende jedes Jahres die besten Motorsportler der Welt beim „Race of Champions“ miteinander messen, von den holländischen Spezialisten aufgebaut!

Teamchef ist John Hakvoort, der seit vielen Jahren auch vom Rallye-Raid-Virus befallen ist: „Buggys zu konstruieren und aufzubauen ist einfach toll – aber die absolute Königsklasse für jeden, der solche Fahrzeuge konstruiert, sind Dakar-Fahrzeuge. Ich wollte so etwas immer machen – und mittlerweile geht das auch schon eine ganze Zeit recht gut…“

Was Hakvoort in seiner Bescheidenheit nicht erwähnt: Im Jahr 2005 eroberte Wüsten-Spezialist Thierry Magnaldi in einem seiner Buggys bei der „Dakar“ den achten Gesamtrang, wurde Sieger der Zweirad-Klasse und bester Privatfahrer. Und auch Matthias Kahle, der im gleichen Jahr wie Sperrer (2006) bei der Rallye Dakar debütierte, lieferte bis zu einem Kupplungsschaden eine tolle Performance – was nicht nur für Kahle sondern vor allem auch für das Fabrikat von Fast & Speed spricht.

Stichwort Kahle: Der mehrfache deutsche Rallye-Meister wird im heurigen Jahr gemeinsam mit seinem Co-Piloten Thomas Schünemann der Teamkollege von Raphael Sperrer sein und wie der sechsfache Österreich-Staatsmeister einen Buggy der Evo-Stufe III pilotieren. „Das Auto von Raphael ist jenes Chassis, das Matthias Kahle bei der Dakar und bei der Dubai-Rallye vor zwei Jahren gefahren ist“, erläutert Teamchef John Hakvoort: „Allerdings ist es natürlich völlig revidiert und auf dem allerletzten Entwicklungsstand, also ein Evo III. Wir verbessern unsere Autos, die wir auch bei anderen Teams bzw. Fahrern laufen haben, natürlich ständig und entwickeln sie in Eigenregie weiter. Das besondere an unserem Buggy ist der Motor, der vom Hubraum her auf vier Liter vergrößert wurde, gleichzeitig aber über ein VTEC-System verfügt. Dadurch verbessern sich das Ansprechverhalten und das Drehmoment über das gesamte Drehzahlband, was vor allem beim Fahren in tiefem Sand ein großer Vorteil sein kann!“

Selbstverständlich verfügt das Team über einen großen Service-Truck (T5) und über einen eigenen Race-Truck (T4) sowie über mehrere andere Begleitfahrzeuge. „Ohne professionellen Hintergrund braucht man an der Dakar gar nicht teilnehmen“, so Hakvoort abschließend.

Raphael Sperrer ist angesichts dessen, was er bis jetzt mit dem Team erlebt hat, begeistert: „Die Jungs von Fast & Speed sind sehr erfahren und arbeiten schon seit vielen Jahren mit Quereinsteigern aus der Rallye-Szene zusammen. Simon Jean-Joseph, Freddy Loix, Matthias Kahle, Thomas Wallenwein – die kenn’ ich alle noch aus früheren Rallye-Zeiten und alle haben mir das Team bedingungslos empfohlen. Da kommt es zu der erfreulichen Situation, dass die mich als ehemaligen Rallye-Profi genau verstehen, andererseits aber große Erfahrung in der Raid-Szene mit besten Kontakten zu allen wichtigen Personen haben. Und auch ihr Service und ihr Backup in Sachen Organisation funktioniert. Ich fühle mich jedenfalls sehr wohl bei Fast & Speed.“

Das Fahrzeug: Der Fast & Speed Buggy Rally Raid Buggy Evo III

Motor:

Der Buggy hat einen 4,0 V6 VTEC Motor, aufgebaut nach FIA Reglement T2 2WD
Leistung: 285 PS (mit 32 mm Restriktor)
Maximales Drehmoment: 400 Nm (von 2.000 bis 4.500 U/min.)

Kraftübertragung:

Getriebe: Sequentielles 5-Gang-Renngetriebe, Transaxle (Fotin)
Open-Differential
Kupplung: 2-Scheiben Sintermetall-Kupplung (Quartermaster)
Antrieb: Hinterradantrieb

Chassis und Karosserie:

Aufbau: Multitube-Chassis, Aramide-Rumpf, zweitürige Karosserie aus Carbon-Aramide-Verbundwerkstoff, Sicherheitstank (Tankinhalt 340 Liter)

Fahrwerk:

Vorderachse: Doppelquerlenker, Schraubenfedern
Hinterachse: Schräglenker, Schraubenfedern, Stoßdämpfer
Dämpfer: Reiger
Lenkung: Servolenkung
Bremsen: vorne belüftete Scheiben (310 mm), hinten belüftete Scheiben (307 mm)
CNC-Aluminium-Bremssättel vorne (4 Kolben) und hinten (6 Kolben)
Felgen Vorderachse: zweiteilig 4 x 16" und 6x15" beat-lock
Felgen Hinterachse: 6 x 15" beat lock (Centerline)
Reifen: Vorderachse: BAJA 31x10x50x15, Hinterachse: BAJA 35x12x50x15

Maße:

Länge/Breite: 4.420/2.170 (Angaben in mm)
Spurweite vorne/hinten: 1.900/1.850 (Angaben in mm)
Radstand: 3.060 mm
Gewicht: 1.400 kg

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