Nach der Dakar-Absage | 10.01.2008
Zukunft in der Puszta?
Im Wettbewerb um einen neuen Austragungsort der wegen Terrordrohungen abgesagten Rallye Dakar hat sich erneut Ungarn zu Wort gemeldet.
marathonrally.com
Wie der Vertreter des Dakar-Veranstalters Amaury Sport Organisation (A.S.O.) für Osteuropa, Balázs Szalay, auf einer Pressekonferenz bekanntgab, bietet Ungarn nun die Alternative an, die legendäre Rallye bereits 2009 in der ungarischen Haupstadt Budapest zu starten. Ein entprechender Vertrag für einen "Dakar"-Start im Jahr 2010 sollte am 15. März diesen Jahres unterschrieben werden.
Bereits am vergangenen Freitag traf sich der ungarische Staatssekretär Dr. István Újhelyi mit Verantwortlichen der A.S.O., um einen bereits 2006 erstmals unterbreiteten Vorschlag neu vorzutragen: "Ursprünglich haben wir uns für einen Start der Rallye Dakar schon für das Jahr 2009 beworben, die Entscheidung fiel aber wieder für Lissabon", berichtet der Minister gegenüber Journalisten. Ein Start in Portugal gilt jedoch nach der Absage der Rallye am 4. Januar kaum noch als mögliche Alternative.
Balaton statt Lac Rose
"Die neuen Umstände geben neuen Ländern die Chance für einen Start der Rallye, warum nicht auch Ungarn", so Dr. Újhelyi, "entsprechende Pläne haben wir seit längerem vorliegen, diese könnten schnell umgesetzt werden." - Neben dem Startort Budapest soll in Veszprem nahe des Plattensees die erste Etappe gefahren werden. In Veszprem findet seit Jahren die "Hungarian Baja" statt, im Jahr 2008 ein Lauf zum Internationalen „FIA Baja Cup“.
Als Haupt-Route schlägt man weiterhin Afrika vor: "Die Rallye fand bereits in Tunesien, Lybien und Ägypten statt. Diese Länder wurden von der A.S.O. bereits in der Vergangenheit als sicher befunden und die französische Regierung könnte nicht so leicht in die Entscheidung eingreifen wie im Fall Mauretanien", spekuliert Balázs Szalay.
Die ungarische Sicht der Dinge
Glaubt man den Aussagen, wissen die Ungarn bereits mehr über neue Ideen des Dakar-Veranstalters. So plant die A.S.O. angeblich bereits jetzt - quasi als Entschädigung - eine Wüstenrallye gegen Mitte des Jahres sowie einen europäischen Event veranstalten, zu dem alle Dakar-Teilnehmer eingeladen werden sollen.
Derzeit führt die A.S.O. auch Gespräche mit südamerikanischen Rallyeveranstaltern. Doch eine Austragung einer Rallye Dakar in Südamerika gilt unter Experten als unwahrscheinlich: "Die Dakar ist traditionell eine europäisch dominierte und in Afrika veranstaltete Rallye", meint man in Ungarn, "das wird in Südamerika nicht funktionieren."