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Survival of the fittest

Die Klasse der kleineren Prototypen war in den vergangenen Jahren immer die „Zombie-Liga“: Wer sich am Schluss noch bewegt, hat gewonnen.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Dabei sorgen bei den kürzeren Rennen in Europa und Amerika gerade die kleineren LMP2 für große Unterhaltung. Aber die „volle Distanz“ hat der Formel 2 der Sportwagen-Liga bislang nie so recht bekommen.

Heuer verspricht das - wieder einmal - anders zu werden. Denn erstmals ist der Porsche RS Spyder mit dabei. Porsche hat dieses sündhaft teure Kundenauto eigentlich für die US-Rennen gebaut, dort geht es bereits in die dritte Saison.

Porsche-Power

Jetzt wagen sich private Teams damit auch nach Frankreich, das Werk spendiert dafür eine revidierte Aerodynamik. Allen voran ist zumindest in der LSM heuer eine neue Mannschaft mit einem bislang tollen Record. Bei Van Merksteijn Motorsport wird holländisch gesprochen, der schnellste Oranje ist hier Jos Verstappen.

Kaum zu glauben, dass der mittlerwiele so routinierte „Boss“ noch irgendwo ein Rookie ist, aber in Le Mans war er bislang noch nie. Jeroen Bleekemolen bringt guten Grundspeed mit und steuert eine Menge Langstrecken-Erfahrung bei; Peter van Merksteijn zahlt die Rechnungen, dreht aber auch sehr tapfer am Lenkrad.

Der zweite Zuffenhausener wird von einem dänischen Team eingesetzt. Leitwolf ist hier John Nielsen, immerhin schon 1990 an der Sarthe siegreich. „Superjohn“ wird unterstützt von seinem Landsmann Casper Elgaard und dem deutschen Werkspiloten Sascha Maassen.

Porsche RS Spyder
Nr. 28 Van Merksteijn Motorsport - Peter van Merksteijn/Jos Verstappen/Jeroen Bleekemolen
Nr. 31 Team Essex - John Nielsen/Casper Elgaard/Sascha Maassen

Lola, Lo-lo-lo-lo-Looola…

50 Jahre Rennautos aus Huntingdon: Die Lola Group baut heutzutage nicht nur für die Rennstrecke “Raketen”, das große Geld kommt aus dem Rüstungsgeschäft. Dennoch ist man voll im Sportwagen-Business dabei, und kommt in der LMP2-Klasse als Titelverteidiger nach Frankreich zurück.

Gegen Porsche wird’s schwer, aber man hat einige Eisen im Feuer, eines davon mit MG. Maschinengewehr? – Nein, die Marke MG ist mittlerweile (apropos Zombie) zum dritten Mal „wiederauferstanden“.

Für die Damen und Herren aus Huntingdon bzw. China geht es heuer um den dritten Erfolg in der Klasse. Die Technik kommt von RML, dieses Team baut auch die WTCC-Chevrolets. 2008 waren die Erfolge gegen die klar schnelleren Porsche bislang allerdings mager. Mit am Steuer in Le Mans ist Andy Wallace, er hat vor 20 Jahren bei seinem Debüt den Gesamtsieg geschafft.

Abwechslung ist das halbe Leben, deshalb gleicht kein Lola dem anderen. Das Auto des deutschen Kruse-Schiller-Teams hat einen Motor von Mazda installiert, allerdings keinen kreischenden Wankel, sondern einen Vierzylinder-Turbo.

Bei diesem Team hat sich über den Winter so manches getan, deshalb ist unter anderem auch Norbert Siedler nicht mehr an Bord - na ja, wenn’s Hideki Noda angeblich besser kann…

Und das schweizerisch-britische Joint Venture Speedy Racing bringt eine völlige Neuheit in dieser Kategorie, nämlich ein Coupé. Der B08/80 entspricht vom Chassis her praktisch dem Aston-Martin-Coupé bei den LMP1, aber der Motor ist eine halbe Nummer kleiner: Ein Judd-V8 mit 3,4 Litern Hubraum.

MG-Lola EX265
Nr. 25 RML - Tommy Erdos/Mike Newton/Andy Wallace

Lola B07/40-Mazda MZ-R
Nr. 44 Kruse Schiller Motorsport - Jean de Pourtales/Hideki Noda/Allan Simonsen

Lola B08/80 Judd
Nr. 33 Speedy Racing - Xavier Pompidou/Andrea Belicchi/Steve Zacchia

Les autres

Die Vielfalt in der Kategorie LMP2 Klasse ist erfrischend, auch wenn die Frische bei einigen Teams nicht die vollen 24 Stunden anhalten wird. Mit Pescarolo ist hier noch ein LMP1-Fabrikant doppelt vertreten.

Die 2007 in der Klasse siegreiche Motor-Marke Zytek hat jetzt ein komplettes Auto im Angebot. Dazu kommen „Garagisten“ wie Embassy, Radical und Lucchini. Für sie gilt wohl primär: Überleben ist alles!

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