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WTCC: Brno

Drei Chevrolet-Piloten am Podium

Rob Huff bezwingt actionreich seinen Teamkollegen und Polesitter Yvan Muller. Mit Alan Menu als Drittem stehen drei Chevrolet-Piloten am Siegerpodest.

Rob Huff unterstreicht seine Titelambitionen: Der britische Chevrolet-Pilot fasste sich in Tschechien schon beim Start ein Herz und setzte sich auf der Außenbahn neben seinen Teamkollegen und WM-Verfolger Yvan Muller.

Obwohl Huff mit zwei Rädern durch das Kiesbett rodelte, konnte er sich in der folgenden Kurve an Muller vorbeiarbeiten. Danach gab es kein Halten mehr für den WM-Favoriten.

Muller hetzte seinen Stallgefährten in den restlichen neun Rennrunden zwar vor sich her, kam aber nie in Schlagdistanz und musste sich letztendlich mit dem zweiten Rang begnügen.

Im Ziel trennten den Titelverteidiger knappe 0,858 Sekunden vom Sieg in Brünn. Alain Menu komplettierte den Erfolg von Chevrolet, indem er in Runde acht an Tom Coronel (ROAL) vorbeiging und Platz drei eroberte.

Coronel brachte den starken vierten Rang ins Ziel und hielt damit immerhin seinen Markenkollegen Kristian Poulsen (Engstler) in Schach, der den Klassensieg bei den Privatiers abstaubte.

Robert Dahlgren (Polestar) beschloss das erste Rennen mit dem 1,6-Liter-Turbomotor von Volvo auf dem guten sechsten Platz, Franz Engstler (Engstler) wurde nach einem Dreher auf Rang 16 abgewinkt.

Doch der Reihe nach...

Muller entschied den fliegenden Start zunächst für sich, doch Huff suchte auf der linken Seite seine Chance. Diese wurde ihm von seinem Stallgefährten ausgangs von Kurve eins eigentlich zunichte gemacht, denn Muller ließ sich weit nach außen tragen und drückte Huff auf diese Weise zur Hälfte ins Kiesbett. Letzterer blieb aber voll auf dem Gas und kämpfte sich stark zurück.

Coronel hält den Rest anfangs noch auf

In Kurve zwei lagen die beiden Streithähne wieder gleichauf, doch dieses Mal hatte Huff die bessere Linie für sich: Der 31-Jährige bremste seinen Teamkollegen eingangs der ersten Schikane aus und konnte seine Führung sofort festigen. Neun Runden danach raste Huff bereits zum fünften Mal in dieser Saison als Erster über die Ziellinie und baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus.

Hinter dem Spitzenduo kam es bereits auf den ersten Metern zu aufregenden Duellen, die sich vor allem auf die dritte Position konzentrierten. Dort hatte sich Coronel breitgemacht - und das durchaus sprichwörtlich, denn der Niederländer betätigte sich als "Bremsklotz" für seine Hintermänner, die von Poulsen angeführt wurden. Letzterer hatte sich dank eines tollen Starts auf Platz vier vorgeschoben.

In Runde drei verstrickte sich der Däne aber etwas zu sehr in den Zweikampf mit Coronel, sodass Menu vorbeigehen und seinerseits Druck auf Coronel ausüben konnte.

Fünf Runden später musste auch der Niederländer kleinbei geben und sich auf Rang vier einsortieren. Von ganz hinten machte indes ein weiterer BMW Fahrer reichlich Dampf: Norbert Michelisz (Zengö) war auf dem Vormarsch.

Michelisz pflügt regelrecht durchs Feld

Aufgrund eines untergewichtigen Autos waren dem ungarischen Rennfahrer in der Qualifikation alle Rundenzeiten aberkannt worden, sodass Michelisz von ganz hinten losfahren musste.

In Runde vier tauchte der Name des 26-Jährigen jedoch schon auf Platz zehn auf. In den restlichen Umläufen auf dem 5,403 Kilometer langen Automotodrom Brno lieferte sich Michelisz einige enge Scharmützel.

Der Ungar war nämlich auf die "Kampfgruppe Coronel" aufgelaufen, die allesamt direkt hintereinander über den Kurs fegten. Angeführt von Dahlgren, der sich nach einem rundenlangen Duell an Darryl O'Young (Bamboo) vorbei- und vor auf Position sechs manövriert hatte, stritten sich auch noch Mehdi Bennani (Proteam), Michel Nykjaer (Sunred), Javier Villa (Proteam) und Engstler um die Plätze.

Dieses Mittelfeld zeigte über weite Strecken Motorsport vom Feinsten, wobei Villa zunächst kräftig Federn lassen musste: In Runde fünf zogen sowohl Nykjaer als auch Michelisz am WTCC-Neuling vorbei, ehe sich dieser zum Schluss revanchieren konnte.

Die Positionen an der Spitze waren zwar schon frühzeitig bezogen, doch bis zur Zieldurchfahrt war dahinter größtenteils einfach alles offen.

Barth und Tarquini mit technischem Aus

Dies zeigte sich in der letzten Runde, als Villa einen Fehler von Nykjaer zu seinen Gunsten nutzen wollte und zum Überholmanöver ansetzte. Bennani und Engstler zogen mit, doch der Deutsche wagte etwas zu viel: Engstler geriet aufs Gras und drehte sich an zehnter Stelle liegend vom Kurs, sodass er bis ins Hinterfeld zurückfiel und letztendlich nur Rang 16. erreichte. Villa hatte indes mehr Erfolg.

Der junge Spanier klassierte sich hinter Dahlgren, O'Young und Michelisz auf dem neunten Platz, Nykjaer rettete 0,415 Sekunden vor Bennani den zehnten Rang und den letzten WM-Punkt über die Linie.

Dahinter: Tiago Monteiro (Sunred), der aufgrund von Motorenproblemen von ganz hinten losgefahren war. Die Bemühungen des Portugiesen blieben in Lauf eins jedoch unbelohnt.

Monteiros Markenkollegen Fredy Barth (SEAT-Swiss) und Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) teilten dieses Schicksal - schlimmer noch: Barth und Tarquini kamen schon nach einer Runde an die Box.

Offenbar spielte die Technik an den SR Leon 1,6T nicht mit, sodass beide SEAT-Fahrer nur noch einige Testrunden absolvierten und dann aufgaben. Sunred hat den neuen Motor noch nicht im Griff...

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