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Peugeot: Rückkehr mit Sainz, Despres

Rallye-Weltmeister Carlos Sainz und Cyril Despres, fünfmaliger Dakar-Sieger auf dem Motorrad, fahren bei der Dakar 2015 für Peugeot.

Fotos: Peugeot

Überraschung im Hause Peugeot: Die Franzosen haben für ihr im Januar 2015 anstehendes Dakar-Comeback Carlos Sainz und Cyril Despres nominiert. Mit der auf dem 2008 basierenden Dakar-Version 2008 DKR greift Peugeot im kommenden Jahr wieder nach dem Dakar-Sieg. In der Vergangenheit war man beim Wüstenklassiker bereits mit dem 205 T16 und dem 405 T16 erfolgreich.

In Vorbereitung auf das auf mehrere Jahre angesetzte, neue Dakar-Projekt wird Peugeot mit dem 2008 DKR auch bei anderen Marathon-Rallyes an den Start gehen. Am Steuer sitzen der Spanier Carlos Sainz und überraschenderweise Cyril Despres. Der Franzose ist fünfmaliger Dakar-Sieger in der Motorradwertung. Genau wie zuvor unter anderem Stéphane Peterhansel und Joan "Nani" Roma vollzieht nun also auch Despres den Wechsel vom Motorrad ins Auto.

Nach dem erfolgreichen Pikes-Peak-Auftritt mit Sébastien Loeb im Juni 2013 wagt Peugeot in Form des Dakar-Comebacks nun den nächsten Schritt. "Der Pikes-Peak-Sieg 2013 hat den Weg geebnet. Das war ein ganz spezieller Moment, der deutlich gemacht hat, wozu Peugeot imstande ist", sagt Peugeot-Geschäftsführer Maxime Picat.

Sieg bei der Dakar-Rallye 2015 im Visier

"Auch für die Dakar haben wir uns hohe Ziele gesetzt", erklärt Picat und macht kein Hehl daraus, dass man in Südamerika mit dem 2008 DKR von Beginn an um den Sieg mitfahren möchte: "Auch wenn unsere Strategie langfristiger ausgelegt ist als es beim Pikes-Peak-Projekt der Fall war, so wollen wir trotzdem schon im kommenden Jahr bereit sein. Uns ist klar, dass die Dakar eine sehr schwierige Rallye ist, doch unser Ziel ist es, 2015 im ersten Anlauf zu gewinnen."

Sainz, der in den Jahren 1990 und 1992 mit Toyota Rallye-Weltmeister wurde und im Jahr 2010 die Dakar-Rallye gewann, wechselt nach zwei Dakar-Starts im Buggy nun in den Peugeot 2008 DKR. "Ich bin in der Vergangenheit oft gegen Peugeot angetreten und weiß, mit welcher Leidenschaft sie Motorsport betreiben. Ich weiß auch, dass sie alles in die Waagschale werfen, wenn sie sich für ein neues Programm entschieden haben. Das gleiche gilt für mich. Wenn man weiß, wie sehr ich die Dakar liebe, dann war das Angebot einfach zu gut, um es abzulehnen", so Sainz.

Dass Peugeot Sport aufgrund der 25jährigen Abwesenheit von der Dakar-Rallye einen gewichtigen Nachteil gegenüber der Konkurrenz haben könnte, glaubt Sainz nicht: "Peugeot baut seit jeher Autos auf dem höchsten technischen Niveau, sei es im Rallye- oder im Langstreckensport. Der neue 208 T16 R5 ist ein gutes Beispiel. Man darf auch nicht vergessen, dass ich die Dakar-Rallye bereits gewonnen habe und meine eigene Erfahrung mitbringe. Wir sind bereit für die Herausforderung."

Despres wechselt von zwei auf vier Räder

Despres (Dakar-Sieger der Jahre 2005, 2007, 2010, 2012 und 2013) hat sich im Zuge seines Wechsels von zwei auf vier Räder bewusst für Peugeot entschieden. "Wenn man die Dakar auf dem Motorrad bestreitet, hat man viel Zeit zum Nachdenken. Man fährt Tag für Tag bis zu zehn Stunden allein. Die Idee wurde im Januar während der zurückliegenden Dakar in mir geboren." Als dann Peugeot mit dieser Gelegenheit auf ihn zukam, musste er nicht lange überlegen: "Für mich wird ein Traum wahr. Ein neues Leben beginnt", so der Franzose.

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Schritt ohne ein derart konkurrenzfähiges und professionelles Team wie Peugeot vollzogen hätte", schiebt Despres hinterher und zählt im Zuge seines Wechsels auch auf die Erfahrung von Sainz. Vor allem das Fahren mit einem Beifahrer wird für den langjährigen Motorrad-Piloten eine völlig neue Aufgabe. "Ich war es ja 15 Jahre lang gewohnt, auf mich allein gestellt zu sein. Es wird sicher nicht einfach, so viel Zeit mit jemandem neben mir zu verbringen. Doch ich bin sicher, dass ich in einem Team wie Peugeot und mit einem Teamkollegen wie Carlos Sainz schnell lernen kann", so Despres.

Abschließend erinnert sich der 40jährige Franzose an das Ende der 80er und den Beginn der 90er Jahre zurück. Damals hat Peugeot mit Ari Vatanen und Juha Kankkunen die noch in Afrika ausgetragene Dakar-Rallye viermal in Folge gewonnen. "Ich habe die Dakar-Siege von Peugeot als Kind miterlebt. Jetzt kann ich es kaum erwarten, das neue Auto selbst zu fahren", gibt sich Despres voller Vorfreude. Im Juni werden Sainz und Despres den Peugeot 2008 DKR erstmals testen.

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