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Racingshow 2015

Michelisz bei der Racingshow Wels

Der ungarische Tourenwagen-WM-Pilot Norbert Michelisz wird auf der Racingshow vom ungewöhnlichen Beginn seiner Rennkarriere erzählen.

Mangels Budget fuhr er zunächst in Computerspielen bloß im Internet gegen andere – bis er dort entdeckt und zu einem Test in der Realität gebeten wurde. Heute ist er Ungarns heiß geliebter erster WM-Laufsieger und mischt im Kunden-Honda des ungarischen Privatteams Zengö regelmäßig die Werksfahrer auf ...

"Norbi! Norbi! Norbi!" - wenn die Tourenwagen-WM ihr alljährliches Gastspiel auf dem Hungaroring gibt, strömen die ungarischen Motorsportfans in Scharen an die vor den Toren der Hauptstadt Budapest gelegene Rennstrecke, um ihren Landsmann Norbert Michelisz kräftig anzufeuern.

Der 1984 im Süden des Landes geborene Ungar krönte sich gleich in seiner ersten Saison zum Gesamtsieger des ungarischen Suzuki-Swift-Cups, im Jahr darauf konnte er auch den Renault-Clio-Cup des Landes für sich entscheiden.

Heimsieg bei Ungarns WTCC-Premiere

In der WTCC konnte sich Norbert Michelisz 2010 gleich in seiner ersten vollen Saison in die Siegerlisten eintragen: Beim Saisonfinale in Macao gelang es ihm am Steuer eines Seat León TDI, als erster ungarischer Pilot einen FIA-Weltmeisterschaftslauf zu gewinnen – mit jenem ungarischen Privatteam, Zengö Motorsport, für das er noch heute ins Lenkrad greift.

In seiner Heimat löste Norbert Michelisz mit seinem Sensationssieg einen regelrechten WTCC-Boom aus, im Jahr 2012 feierte die Tourenwagen-Weltmeisterschaft ihre große Premiere auf dem Hungaroring. Die Fans bedankten sich mit prall gefüllten Tribünen – Lokalmatador Norbert Michelisz machte die Sensation perfekt und feierte im BMW 320 TC einen umjubelten Heimsieg.

Japan-Triumph im Kunden-Honda

Auch im Jahr darauf konnte Michelisz für das ungarische Privatteam einen Laufsieg in Suzuka einfahren, nachdem "Norbi" schon zuvor mit dem 2013 zum ersten Mal von Zengö eingesetzten Honda Civic WTCC Podiumsplätze erringen konnte, unter anderem auch in seiner Heimat.

Trotz der Dominanz des Citroën-Werksteams gelang Michelisz heuer der nächste große Coup: Erneut konnte der von der Sympathiewelle seiner Landsleute angetriebene Lokalmatador einen weiteren Heimsieg feiern. Sichtlich gerührt kommentierte Michelisz im Anschluss: "Was bin ich nur für ein glücklicher Kerl, vor diesen Menschen gewinnen zu dürfen." Die daraus gewonnene Energie war danach stark genug, um in der noch laufenden Saison bisher drei weitere Podiumsplätze einzufahren.

"Norbi" und seine ungarischen Fans

Ungarns Motorsportfans sitzen bei jedem Lauf gespannt vor dem TV-Gerät und drücken ihrem "Norbi" die Daumen. Die Beziehung zwischen ihm und seinen ungarischen Landsleuten kann man ohne zu übertreiben als eine "liebevolle Freundschaft" bezeichnen – Michelisz selbst sieht es nicht anders: "Meine Fans sind wirklich einzigartig, sie halten immer zu mir, drücken mir stets die Daumen, freuen sich mit mir über Erfolge – ich werde in meiner Heimat auf der Straße angesprochen, die Leute klopfen mir auf die Schulter, das gibt mir sehr viel Energie."

Ein besonderes Geheimnis, das hinter dieser starken Verbindung zwischen ihm und seinen Fans stecken könnte, kann Norbert Michelisz nicht ausmachen, mit einem Lächeln erklärt er: "Ich bin einfach ein Fahrer, der diese besondere Unterstützung wirklich zu schätzen weiß – ich freue mich wirklich über diesen tollen Zuspruch, und ich glaube, das spüren die Menschen."

Vom Rennspiel in den Realboliden

Außergewöhnlich sind nicht nur die Beziehung zwischen Norbert Michelisz und seinen ungarischen Fans oder die langjährige Kooperation zwischen ihm und dem ungarischen Privatrennstall – denn schon der Einstieg von Norbert Michelisz in den aktiven Motorsport kann getrost als ziemlich ungewöhnlich bezeichnet werden: Weil ihm für ein reales Rennprojekt schlicht das Geld fehlte, fuhr er "Grand Prix Legends"-Rennen im Internet – dabei ist er dem ungarischen Rennfahrer Gabor Weber aufgefallen, der den damals 21jährigen ohne jede reale Rennerfahrung dem Teambesitzer Zoltan Zengö für einen Test vorschlug. Ein gewagtes Experiment – heute weiß man, dass es mehr als nur gelungen ist!

Mithilfe der Bemühungen von Honda Österreich ist es gelungen, Norbert Michelisz am Montag, dem 26. Oktober, als Stargast zur Racingshow nach Wels zu holen. Dort wird er nicht nur auf der Showbühne die Fragen zu seiner aufregenden Rennfahrerkarriere beantworten, sondern auch im Formel-1-Simulator von Penker Racing sein Glück versuchen.

Back to the roots im Simulator

Schließlich war es die virtuelle Welt, die es ihm erst ermöglicht hat, sein großes Talent zur Schau zu stellen und so den Sprung ins echte Rennauto zu schaffen. Ein Traum, den wohl viele virtuelle Champions haben – nur wenige finden sich jedoch im realen Renngeschehen wieder. Wie er den Übergang von der simulierten in die wirkliche Welt des Motorsports empfunden hat und welche Hürden auf mögliche "Nachahmungstäter" lauern könnten, wird nicht nur seine hoffentlich zahlreich zur Racingshow pilgernden Landsleute interessieren.

Dass der sympathische Norbert "Norbi" Michelisz bei seinem großen Auftritt in der Welser Messehalle sämtlichen Fans aller Nationen für Autogrammwünsche und Benzingespräche zur Verfügung stehen wird, versteht sich bei ihm ganz von selbst. Die Racingshow Wels freut sich auf einen Vollblut-Racer, dem die Herzen vieler Motorsportfans zu Recht zufliegen.

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