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24h-Rennen: Nürburgring

Black Falcon steigt zu neuen Höhen auf

Black Falcon konnte im 24-Stunden-Rennen am Nürburgring einen knappen, aber umso spannenderen Sieg erzielen. Mercedes als großer Gewinner.

Foto: Thor Jorgen Udvang/Shutterstock.com

Beim 44. 24-Stunden-Rennen am Nürburgring spielten sich in vielerlei Hinsicht dramatische und historische Ereignisse ab: Ein umstrittenes und riskantes Manöver führte Maro Engel, der sich in der letzten Runde knapp an seinem Gegner Renger van der Zande vorbeizwängte, zusammen mit seinen Black Falcon-Teamkollegen Manuel Metzger, Bernd Schneider und Adam Christodoulou zum Sieg des Rennens.

In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Wettkampf übertrumpfte die Mannschaft ihre Konkurrenten von HTP Motorsport, die ebenfalls einen Mercedes-AMG GT3 fuhren, und waren nur etwa 5,7 Sekunden schneller. Zum HTP Motorsport-Team gehörten Christian Hohenadel, Marco Seefried, Christian Vietoris und Renger van der Zande.

Insgesamt sah sich vor allem der Hersteller Mercedes als Sieger dieses nervenzehrenden Rennmarathons, obwohl Porsche und Audi zuvor als Favoriten galten.

Die detaillierten Ergebnisse des 44. 24h-Rennens auf dem Nürburgring finden Sie hier zum Download.

Mercedes-Skandal durch Erfolg am Nürburgring vergessen?

Der Erfolg von Mercedes am Nürburgring repräsentiert in der Tat eine Sternstunde für den Autohersteller, der sich zuvor nicht unbedingt mit Ruhm bekleckerte. Insbesondere ein Skandal, den sich Mercedes vor dem großen Rennen von Monaco 2013 leistete, stellt nach wie vor ein Fleck auf der weißen Weste des Silberpfeil-Fabrikanten dar.

Nico Rosberg gewann damals das Rennen für Mercedes. Allerdings wurde bekannt, dass man zuvor unerlaubte geheime Reifentests durchführte, durch die sich unfaire Vorteile verschaffte wurden. Red Bull-Teamchef Christian Horner beschwerte sich bei dem Automobil-Weltverband FIA und bekam Recht.

Denn obwohl Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery und die Mercedes-Verantwortlichen behaupteten, dass es sich um Tests für 2014 handele und die Tests angeblich vom Reifenhersteller initiiert wurden, drehte es sich um aktuelle Fahrzeuge. Nach dem Reglement hätten die Rennwagen allerdings mindestens drei Jahre alt sein müssen.

Die Folge war eine öffentliche Verwarnung für Mercedes und ein Ausschluss aus dem Young-Driver-Test im Juli desselben Jahres. Niki Lauda nahm das Urteil gelassen und diplomatisch hin. Er sah in dem Urteil die Möglichkeit, rechtliche Grauzonen auszuloten, „die zwischen den FIA Sporting Regulations und dem existierenden sogenannten Pirelli-1000-Kilometer-Testabkommen existierten.“ Entsprechend könne man nun Grenzen wieder genauer abstecken.

Zittern auch abseits der Rennstrecke

Die Fahrer auf den Strecken und die Zuschauer neben den Rennereignissen sind nicht immer die einzigen, die beim Motorsport mitzittern. Abseits der Rennstrecke zögern sportliche Gegner nicht davor, Wetten miteinander abzuschließen und ihr Wissen zu testen. So verlor Niki Lauda die Wette gegen RBR-Motorsportkonsulent Helmut Marko, dass Mercedes nicht bestraft wird, und wollte danach nicht einmal die vereinbarten 50 Euro bezahlen.

Protest gegen Sieg des Black Falcon-Teams

Zurück in der Gegenwart sollte sich auch das Schauspiel nach dem 24 Stunden-Rennen vom Nürburgring kurios gestalten: Außer Christian Vietoris wollte kein Teammitglied von HTP-Motorsport an der anschließenden Pressekonferenz teilnehmen.

Vietoris versuchte die Niedergeschlagenheit und Abwesenheit seines Teams wie folgt zu erklären: „Natürlich sind wir enttäuscht. Das ist ganz klar, wenn man 24 Stunden lang um die Wette fährt. Die letzte Runde war nervenaufreibend. Momentan überwiegt die Enttäuschung.“ Das ist durchaus verständlich, denn so spannend diese knappen Rennen für den Zuschauer auch sein mögen, so niederschlagend und belastend sind sie letztendlich für deren Verlierer. Diese Enttäuschung ging jedoch so weit, dass das Team von HTP-Motorsport Protest gegen den Black Falcon-Sieg einlegte. Ein Protest, der jedoch abgewiesen wurde.

Unwetter verdirbt beinahe Mercedes-Erfolg

Historisch waren allerdings nicht nur die spektakulären Siege und waghalsigen Überholmanöver, auch das unbeständige Wetter sorgte für noch nie dagewesene Pannen. Das Unwetter nahm noch nie gesehene Ausmaße an und vermasselte dem Fahrern beinahe die Tour.

Durch einen heftigen Regen- und Hagelsturm, der den Streckenabschnitt vom Schwedenkreuz bis zum Metzgesfeld heimsuchte, mussten die Verantwortlichen das Rennen für etwa drei Stunden unterbrechen. Die Sicherheit der Piloten konnte durch die teilweise vereiste Fahrbahn nicht mehr garantiert werden.

Während dieser Zeit waren diverse Fahrzeuge nicht einmal mehr in der Lage, den Berg von der Fuchsröhre zum Adenauer-Forst heraufzufahren. BMW-Fahrer Jörg Möller kommentierte die Wettersituation folgendermaßen: „Ich habe auf der Nordschleife schon eine Menge erlebt, aber Hagel ist auch für mich eine Premiere. Ich habe im Mai noch nie eine von Eis bedeckte Fahrbahn gesehen.“

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