MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
F1-Test: Barcelona 2

McLaren: Volle 2016er-Version erst in Australien

McLaren-Honda ist wieder in Verzug, diesmal allerdings nicht mit dem bereits homologierten Motor – Neue Chassis-Teile in Melbourne.

Die Ehe McLaren-Honda steht vor der zweiten Formel-1-Saison. Nach dem schwierigen Beginn kann es 2016 eigentlich nur besser laufen. In der zweiten Testwoche in Barcelona konnten Fernando Alonso und Jenson Button auch viele Kilometer zurücklegen. Pro Tag wurden mehr als 100 Runden absolviert. Ein Indiz für die verbesserte Zuverlässigkeit. "Im Vorjahr konnten wir praktisch nichts am Auto verändern", sagt Teamchef Eric Boullier. "In diesem Jahr haben wir viele Checklisten abgearbeitet. Wir sind mit den Ergebnissen zufrieden, wir haben vernünftige Kilometer zurückgelegt."

Allerdings ist McLaren in Spanien noch nicht mit den letzten Ausbaustufen unterwegs. In Melbourne werden noch einige neue Details beim Chassis kommen. "Wir fahren nicht mit der vollen 2016er-Version hier", gibt der Franzose zu. "Wir sind etwas hinter dem Zeitplan, für Australien werden neue Teile kommen." In Verzug kam McLaren auch wegen der technischen Probleme in der ersten Testwoche, als an eineinhalb Tagen kaum gefahren werden konnte.

Auch beim Antrieb ist Honda ein Fortschritt gelungen, auch wenn man noch nicht auf dem Leistungsniveau von Mercedes und Ferrari ist. "Wir haben unseren Motor bereits homologiert", bestätigt Projektleiter Yusuke Hasegawa. "Mit dieser Spezifikation werden wir in Melbourne antreten. Wir müssen unseren Motor im Laufe der Saison verbessern, aber für den Anfang ist es eine gute Basis."

Antrieb: Gute Basis, mehr Leistung wird kommen

Neben der Leistung ist auch die Zuverlässigkeit im Fokus, wie der Japaner die Vorgehensweise erläutert: "Auf der Strecke können wir nicht die komplette Laufleistung absolvieren. Der Motor geht zurück nach Japan, wo er auf dem Prüfstand weiterläuft. Wir müssen die Zuverlässigkeit sicherstellen." Pro Saison sind fünf Antriebsstränge erlaubt. Wie stark beeinträchtigt das die Entwicklung? "Ich kann den genauen Plan nicht verraten, aber wir wollen natürlich unsere Performance verbessern", lässt sich Hasegawa nicht in die Karten blicken.

Insgesamt geht McLaren-Honda davon aus, dass die Performance im Laufe des Jahres immer besser werden wird. "Die Regeln haben sich stark geändert, damit man bei der Technologie aufholen kann", sagt der Motorenchef über das gelockerte Reglement. "Außerdem ist das Zusammenspiel zwischen Chassis und Motor besser geworden." Die beiden Partner optimierten die Kommunikation. Einige Entwicklungen gehen Hand in Hand.

Auch wenn McLaren etwas hinter dem Zeitplan liegt, sind für jedes Rennen neue Details geplant. Beim Barcelona-Test arbeitete man auch intensiv daran, ob die Daten der Simulationen und aus dem Windkanal auch auf der Strecke übereinstimmen. "Seit einigen Jahren hat sich das Entwicklungsrennen verändert", erläutert Boullier. "Früher gab es ein großes Paket in Australien und dann ein großes Paket in Barcelona. Jetzt gibt es jedes Rennen neue Teile. Das war bei uns im Vorjahr der Fall und ist es jetzt auch. Die Korrelation mit unseren Zahlen ist sehr gut. Das macht uns zuversichtlich, dass wir für jedes Rennen entwickeln können."

Über die absolute Performance kann der Franzose allerdings noch nichts sagen: "Ich weiß es noch nicht. Wir werden es in Melbourne mit der vollen Spezifikation sehen." Auffällig ist, dass weder McLaren noch Honda von Ergebnissen sprechen. Podestplätze oder Siege wie im Vorjahr werden nicht mehr in den Mund genommen. "Wir wollen darüber nichts sagen. Wir wissen wo wir stehen", weicht Boullier auf Nachfrage aus. "Wir müssen abwarten, bis alle unter gleichen Bedingungen fahren. Dann werden wir sehen, wo wir genau stehen und was wir erreichen können. Jetzt sind wir noch nicht in der Position, um genaue Ergebnisse vorherzusagen. Wir wollen keine falschen Erwartungen erwecken."

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

F1-Test: Barcelona 2

Weitere Artikel:

24 Nürburgring 2025: Galerie Tag 1

Große Galerie vom Adenau RaceDay am Nürburgring

Richtig stimmungsvoll war der traditionelle Auftakt zu dem eigentlichen Haupt-Event – dem weltweit bekannten Rennen durch die 25,378 Kilometer lange „Grüne Hölle“ der Nordschleife des Nürburgrings. Hier unsere große Galerie!

24h Nürburgring: Top-Qualifying

"Grello"-Porsche auf der Pole

Poleposition für "Grello" bei den 24 Stunden vom Nürburgring 2025! - Kevin Estre macht Kevin-Estre-Dinge - Zweistündige Pause nach heftigem Vanthoor-Unfall

Welche Formel-1-Teams am meisten von den zum Halbjahr 2025 neuberechneten Aerodynamik-Handicaps profitieren und welche Teams etwas verlieren

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.

24 Nürburgring 2025: Analyse Top-Qualifikation

Fortsetzung folgt – oder nur so viel wie nötig

Betrachtet man die Freitags gefahrenen Zeiten mit denen von Samstag, dann wird für den langjährigen Beobachter eines ganz besonders deutlich: Auch im Einzelzeitfahren um die ersten fünf Startreihen haben die Teams und Fahrer immer eines im Blick – die Uhr. Engel, Estre und Neubauer im Gespräch.

Sulayem vor zweiter Amtszeit

Carlos Sainz sen. zieht FIA-Kandidatur zurück

Weil Carlos Sainz sen. nun doch nicht für die Wahl zum FIA-Präsidenten kandidiert, steht Mohammed bin Sulayem ohne Gegner praktisch schon als Sieger fest