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Formel 1: Analyse

Haas-Team will McLaren überflügeln

Nur vier Zähler liegt Newcomer Haas vor dem Grand Prix von Ungarn hinter dem McLaren-Team; Grosjean gilt als Hungaroring-Spezialist.

Es wäre eine kleine Sensation: Gelängen Romain Grosjean und Esteban Gutiérrez beim kommenden Rennen auf dem Hungaroring fünf Punkte mehr als den McLaren-Fahrern Fernando Alonso und Jenson Button, würde das neugegründete Haas-Team zur Halbzeit seiner ersten Formel-1-Saison in der WM-Wertung vor dem Branchenriesen McLaren liegen. Dementsprechend gut ist die Stimmung bei den US-Amerikanern trotz des zuletzt enttäuschenden Rennens in Silverstone. Noch vor der Sommerpause im August will Haas bei den beiden verbleibenden Juli-Rennen zurückschlagen.

In Ungarn setzt man dabei vor allem auf die verlässliche Konstante Grosjean. Der 30jährige gilt als Spezialist für den Hungaroring. Bei vier Starts in Ungarn schaffte er es drei Mal in die Top Ten, 2012 gelang ihm mit Lotus als Dritter sogar der Sprung aufs Podest. "Ich fühle mich in Ungarn immer wohl. Ich mag die Strecke und hatte hier auch immer ein gutes Auto", sagt Grosjean. So soll es auch diesmal sein, wobei der Franzose besonders auf den neuen Streckenbelag gespannt ist: "Hier war es immer sehr wellig. Es ist ein Low-Speed-Kurs; da ist es wichtig, wie das Auto auf der Straße liegt."

Neben dem neuen Asphalt könnte dem Haas-Team auch helfen, dass es nahe Budapest in der Regel warm ist. Kalte Temperaturen sind Gift für den VF-16, der dann die Reifen kaum auf Temperatur bringt, wenngleich Teamchef Günther Steiner relativiert: "Ich glaube, wir gehen jetzt schon viel besser damit um, wie die Reifen bei kühlerem Wetter funktionieren. Ich denke, dass fast alle die Reifen relativ gut verstehen." Einspruch kommt da aber von Nummer-eins-Pilot Grosjean, der in Silverstone vor allem mit den Intermediates überhaupt nicht zurechtkam. "Ich hatte da echte Probleme. Daran müssen wir arbeiten", so der Franzose.

Eine große Umstellung von der Hochgeschwindigkeitsstrecke Silverstone auf den langsamen Hungaroring erwartet er nicht: "Man setzt sich ins Auto und findet direkt die Pace. Ich bin jetzt schon ein paar Jahre in der Formel 1 und kenne die Kurse und ihre Charakteristik; kein großes Ding also. Ich setze mich ins Auto, finde den Rhythmus und dann lass uns ein gutes Wochenende haben." Mit Punkten in Ungarn wäre diese Zielsetzung für Grosjean wohl erfüllt. Mit 28 Zählern liegt er in der WM-Wertung noch immer auf Rang zehn und damit z.B. noch vor Force-India-Pilot Nico Hülkenberg.

Soll es mit dem Angriff auf McLaren-Honda in der Konstrukteurs-WM klappen, müsste wohl auch Gutiérrez noch vor der Sommerpause endlich einmal punkten. Der Mexikaner wartet noch immer auf seinen ersten Zähler für den Neueinsteiger, hat aber seinen Optimismus nicht verloren: "Ich kenne das Auto und bin selbstbewusst, kann mich also an jede Strecke und an alle Bedingungen schnell gewöhnen." Vieles wird bereits aufs Qualifying am Samstag ankommen – in Ungarn ist Überholen schwierig, eine gute Startposition daher essentiell für Punkte.

Nachdem man auch bei Haas das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung bereits auf die Saison 2017 gelegt hat, müssen beide Fahrer in Ungarn und Deutschland ohne größere Updates auskommen. Oberste Priorität hat daher, Fehler zu vermeiden und bei der Strategie nicht daneben zu liegen. In Silverstone etwa gab es Probleme, als man beide Piloten gleichzeitig an die Box holte, um Reifen zu wechseln. Künftig will man bei den Newcomern daher noch besser auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.

"Es geht darum, wie wir uns verhalten, wenn wir unsere Strategie ändern müssen", erklärt Teamchef Steiner. "Beispielsweise, wenn die Reifenabnutzung stärker ist als vermutet. Dann wird es manchmal sehr spannend, aber genau das macht es ja so spaßig und herausfordernd. Unvorhersehbare Situationen bieten einem die Gelegenheit, andere Teams zu überflügeln", so der Südtiroler, der hofft, mit klugen Entscheidungen diesmal der unmittelbaren Konkurrenz, zu der eben auch McLaren-Honda zählt, ein Schnippchen schlagen zu können.

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