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Formel 1: Analyse

Kein "olympischer Gedanke" bei Haas

Gene Haas und Günther Steiner verfolgen ihr Projekt weiterhin zielstrebig: Nur in der Formel-1-WM dabei zu sein ist ihnen nicht genug.

Das Haas-Team bereitet sich weiter auf das erste Formel-1-Debüt eines Teams seit sechs Jahren vor. Teamchef Günther Steiner und Teambesitzer Gene Haas wollen richtig machen, woran andere US-amerikanische Unterfangen wie USF1 gescheitert sind. In den USA wird das Projekt aufmerksam verfolgt, und bislang fallen die Noten gut aus. Aus Europa hingegen weht Gegenwind – so meldete Prodrive-Boss David Richards unlängst Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Projekts an.

"Ich möchte nicht arrogant klingen, aber wir wären nicht glücklich, wenn wir Letzte werden sollten", stellt Steiner gegenüber USA Today klar. "Einfach nur teilzunehmen ist nicht das, was Gene oder das Team tun wollen." Die Grundlagen dafür wurden bereits gelegt: Eine enge Kooperation mit Ferrari soll die Konkurrenzfähigkeit des neuen Teams von Anfang an sicherstellen.

PR-Experte Zak Brown, der selbst jahrelang professionell Motorsport betrieben hat und nun eine Marketingfirma besitzt, bescheinigt Haas, ebenfalls bei USA Today, eine bisher gute Arbeit: "Ich denke, bislang macht er alles richtig. Natürlich haben wir das Produkt noch nicht auf der Strecke gesehen, aber der Schulterschluss mit Ferrari war gut, Grosjean zu holen war ein exzellenter Schachzug, und Günther Steiner hat viel Erfahrung. Sie packen die Dinge richtig an."

Brown mahnt die US-amerikanische Öffentlichkeit dennoch, zu schnell zu viel vom Projekt zu erwarten: "Wie bei allen neuen Teams wird es Zeit benötigen, aber ich denke, er wird sich respektabel schlagen. Ich denke, es wird gut für die Formel 1 in Nordamerika sein." Obwohl sich auch Haas nicht mit Kampfansagen zurückhält, gefällt es Brown, dass keine unrealistischen Ziele gesetzt werden: "Sie lassen sich nicht auf wagemutige und dreiste Behauptungen ein wie damals B·A·R, die sagten, sie würden ihr erstes Rennen gewinnen." Das Team von Craig Pollock wurde in der Saison 1999 dank zahlreicher Ausfälle erst einmal tüchtig geerdet.

Gene Haas selbst hat sich das Ziel gesetzt, zu zeigen, dass sein Team, das über drei Standorte verteilt ist, logistisch in der Lage ist, an jedem Rennen teilzunehmen und wenn möglich Punkte zu sammeln. Von Bernie Ecclestone, den er in den vergangenen drei Jahren häufig getroffen hat, hat er eine hohe Meinung und beschreibt ihn als Ziehvater der Formel 1. Auch er selbst hat seine Erfahrungen mit dem Briten gemacht: "Ich denke, er hat seine eigene Agenda und definitiv keine Angst davor, seine Meinung kundzutun. Er kann damit eine ganze Menge Leute verängstigen; auch uns hat er ein bisschen Angst eingejagt."

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