MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: Interview

Rosberg: Strukturen nicht praktikabel

Der WM-Führende fordert, von der oft notwendigen Einstimmigkeit bei Regelentscheidungen abzurücken; Vettel will mehr Sport als Show.

Nico Rosberg hat Kritik am politischen System der Formel-1-WM geübt. Dem Mercedes-Piloten gefällt es nicht, dass sich die Rennserie mit ihrem in zahlreichen Fällen auf Einstimmigkeit in Gremien angewiesenen Prozedere bei der Findung neuer Regeln selbst ausbremst. "So wie das System im Moment ist, kann es nicht weitergehen", erklärte Rosberg der Welt am Sonntag und zeigte sich überzeugt, dass in der "Königsklasse des Motorsports" mehr Potenzial schlummere als derzeit genutzt würde.

Das erfordere allerdings Arbeit auf diplomatischem Parkett – konkret: alle Entscheidungsträger unter einen Hut zu bekommen – und bei der Überarbeitung der Regeln an sich: "Es gibt so viele Schrauben, an denen gedreht werden muss", weiß Rosberg, "und alles hängt an der einen großen ganz oben." Gemeint war damit nicht Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone, sondern das komplizierte System aus Strategiegruppe, Kommission und Motorsportweltrat der FIA – plus all der informellen Gremien.

"Man muss sich das mal vorstellen: Da sitzen 27 Mann mit 27 Einzelinteressen an einem Tisch, und eine Stimme reicht, um alles abzublasen. Das ist nicht praktikabel", so Rosberg weiter. Er vermutet, dass der zunehmende Prostest der Fahrer Wirkung zeigen würde. Er spielt auf eine Aussage Bernie Ecclestones an, der die Piloten als 'windbags' (also Schwätzer bzw. Schaumschläger) bezeichnet hatte. "Das ist natürlich kein Kompliment, aber es beweist, dass wir etwas bewirkt haben", glaubt der Deutsche.

Auch Sebastian Vettel schmeckt der aktuelle Kurs nicht. Er ermahnt die Regelhüter, bei der Formulierung neuer Bestimmungen das Kräftemessen der Piloten im Blick zu behalten. "Mir ist klar, dass es auch eine Show ist, aber ich verstehe es als Sport", sagt der Ferrari-Pilot über die Formel-1-WM und betont, dass neben dem Fahren selbst die Zweikämpfe für ihn den Reiz ausmachten.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1: Interview

Weitere Artikel:

GP von Österreich: Qualifying

Norris demoliert Konkurrenz mit Gelb-Hilfe!

Max Verstappen beim Red-Bull-Heimspiel schwer geschlagen, Nico Hülkenberg Letzter - und Lando Norris holt Pole mit einer dominanten Vorstellung in Q3

24h Nürburgring: Top-Qualifying

"Grello"-Porsche auf der Pole

Poleposition für "Grello" bei den 24 Stunden vom Nürburgring 2025! - Kevin Estre macht Kevin-Estre-Dinge - Zweistündige Pause nach heftigem Vanthoor-Unfall

Während der Scherer-Phx-Audi im ersten Qualifying die Bestzeit fährt, hat das Schwesterauto Probleme - Brennender Porsche liefert spektakuläre Bilder

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.

Le Mans 2025 – Tag 9

Renn-Samstag: Un-erwarteter Auftakt

Zur Geisterstunde bei den 24 Stunden von Le Mans sind bei den um den Gesamtsieg fahrenden HyperCars einige Überraschungen zu vermelden. Ferrari vorn – im Wechsel der Boxenstopp-Strategien mit gleich zwei Boliden – dahinter der Rest des Feldes. In der LMP 2 und bei den GT3 jeweils eine ähnliche Situation, die die zuvor gezeigte Performance belegte.

"Wir sind im Austausch"

Vettel als Nachfolger von Helmut Marko?

Ex-Weltmeister Sebastian Vettel könnte mit Red Bull in die Formel 1 zurückkehren und führt bereits Gespräche - Wird er Nachfolger von Helmut Marko?