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Formel 1: Interview

Rosberg: Strukturen nicht praktikabel

Der WM-Führende fordert, von der oft notwendigen Einstimmigkeit bei Regelentscheidungen abzurücken; Vettel will mehr Sport als Show.

Nico Rosberg hat Kritik am politischen System der Formel-1-WM geübt. Dem Mercedes-Piloten gefällt es nicht, dass sich die Rennserie mit ihrem in zahlreichen Fällen auf Einstimmigkeit in Gremien angewiesenen Prozedere bei der Findung neuer Regeln selbst ausbremst. "So wie das System im Moment ist, kann es nicht weitergehen", erklärte Rosberg der Welt am Sonntag und zeigte sich überzeugt, dass in der "Königsklasse des Motorsports" mehr Potenzial schlummere als derzeit genutzt würde.

Das erfordere allerdings Arbeit auf diplomatischem Parkett – konkret: alle Entscheidungsträger unter einen Hut zu bekommen – und bei der Überarbeitung der Regeln an sich: "Es gibt so viele Schrauben, an denen gedreht werden muss", weiß Rosberg, "und alles hängt an der einen großen ganz oben." Gemeint war damit nicht Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone, sondern das komplizierte System aus Strategiegruppe, Kommission und Motorsportweltrat der FIA – plus all der informellen Gremien.

"Man muss sich das mal vorstellen: Da sitzen 27 Mann mit 27 Einzelinteressen an einem Tisch, und eine Stimme reicht, um alles abzublasen. Das ist nicht praktikabel", so Rosberg weiter. Er vermutet, dass der zunehmende Prostest der Fahrer Wirkung zeigen würde. Er spielt auf eine Aussage Bernie Ecclestones an, der die Piloten als 'windbags' (also Schwätzer bzw. Schaumschläger) bezeichnet hatte. "Das ist natürlich kein Kompliment, aber es beweist, dass wir etwas bewirkt haben", glaubt der Deutsche.

Auch Sebastian Vettel schmeckt der aktuelle Kurs nicht. Er ermahnt die Regelhüter, bei der Formulierung neuer Bestimmungen das Kräftemessen der Piloten im Blick zu behalten. "Mir ist klar, dass es auch eine Show ist, aber ich verstehe es als Sport", sagt der Ferrari-Pilot über die Formel-1-WM und betont, dass neben dem Fahren selbst die Zweikämpfe für ihn den Reiz ausmachten.

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