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DTM-Training Spielberg Perfekter Start in Spielberg: Kann Rene Rast im Titelkampf 21 Punkte aufholen?
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BMW überlegen, Feuer bei Glock und Stinkefinger-Strafe!

Turbulentes DTM-Training in Österreich: Wieso Glocks McLaren trotz Turbowechsels abrauchte und DTM-Leader Auers Renningenieur für den Stinkefinger bestraft wurde

Aufregender Beginn des vorletzten Wochenendes der DTM-Saison in Spielberg bei wechselhaften Bedingungen und mit zahlreichen Zwischenfällen: Rene Rast fuhr im trockenen zweiten Training in 1:28.674 die Tages-Bestzeit und war damit um 0,051 Sekunden schneller als Schubert-Teamkollege Marco Wittmann .

Das BMW-Duo war deutlich schneller als der Rest: Der auf Platz drei liegende Comtoyou-Aston-Martin-Piloten Gilles Magnus hatte bereits 0,359 Sekunden Rückstand. Vierter wurde Grasser-Lamborghini-Titelkandidat Jordan Pepper (+0,362), Fünfter HRT-Ford-Pilot Arjun Maini (+0,370) und Sechster Sachsenring-Doppelsieger Ayhancan Güven (+0,378) im Manthey-Porsche.

Gesprächsthema waren aber die vielen Zwischenfälle: Im auf abtrocknender Strecke ausgetragenen ersten Training rutschten Grasser-Pilot Pepper, Land-Audi-Fahrer Ricardo Feller und HRT-Ford-Pilot Fabio Scherer in der vierten Kurve Strecke ins Kiesbett, in der trockenen zweiten Session sorgten dann DTM-Leader Lucas Auer und Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock für Unterbrechungen.

DTM-Leader Auer rollt auf Start-Ziel-Geraden aus

Der österreichische Lokalmatador, der am Donnerstag seinen 31. Geburtstag feierte und mit 0,954 Sekunden Rückstand nur 23. wurde, rollte acht Minuten vor Schluss auf der Start-Ziel-Geraden aus, sein Landgraf-Mercedes musste abgeschleppt werden. "Ich habe etwas Angst, denn es raucht, und irgendwas ist gebrochen", teilte Auer noch im Auto über Boxenfunk mit.

Tatsächlich war auf der Start-Ziel-Geraden eine Schleifspur auf der rechten Seite sichtbar. Ob die allerdings von Auer kam, ist unklar. Eine mögliche Erklärung für einen Aufhängungsbruch könnten die aggressiven Red-Bull-Ring-Randsteine sein. Eine Erklärung blieb das Team aber vorerst schuldig.

Schon davor hatte sich Auer, der in der Meisterschaft zwei Punkte vor Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken führt, mit dem Mercedes schwergetan. "Das Auto liegt kreuz und quer", klagte er im zweiten Training. Auch Aitken landete übrigens in der zweiten Session nicht im Vorderfeld und kam mit 0,575 Sekunden Rückstand auf Platz elf.

Glock-Seuche geht weiter: Kein erstes Training, dann Feuer!

Deutlich schlimmer lief es währenddessen für Timo Glock, der am Freitag nur auf insgesamt fünf Runden kam und seinen Dörr-McLaren im zweiten Training auf der Schönberg-Geraden mit qualmendem Motor abstellte. Da sogar Flammen aus dem Heck loderten, musste Glock die Heckabdeckung lösen.

Ursache war ein Turboproblem, wie Teambesitzer Rainer Dörr gegenüber Motorsport-Total.com offiziell bestätigt. Und das, obwohl Glock bereits beim Test vor einer Woche einen Turboschaden erlitten hatte und der Turbolader getauscht wurde. Aber schon am ersten Training konnte der Ex-Formel-1-Pilot wegen eines Folgeschadens nicht teilnehmen.

Dörr-Technikchef: "Haben den Turbo gestern getauscht"

"Wir haben den Turbo gestern getauscht", klärte Technikchef Robin Dörr nach dem ersten Training auf. "Aber durch den Turboschaden ist der Ventildeckel geschmolzen. Das konnte man nicht sehen, weil der Deckel unter einem Hitzeschutz war. Wir haben es jetzt nur beim Warmlaufen lassen gesehen, dass der Rauch nicht aufhört."

Schon am Donnerstagabend habe es eine kleine Rauchentwicklung gegeben, die aber wegen des Restöls üblich sei. Erst am Morgen, als der Rauch stärker war, habe man erkannt, dass etwas nicht stimmt. "Wir mussten etwas tiefer schauen - und da haben wir gesehen, dass der Ventildeckel ein bisschen angeschmort ist und da der Ölaustritt herkam."

Ein Defekt, der das erste Mal aufgetreten sei und den man von außen nicht sehe. "Man muss wirklich Sachen abschrauben, um die Ursache zu sehen", stellte Dörr klar. Eigentlich ging Dörr davon aus, dass Glock ganz normal am zweiten Training teilnehmen kann, doch dann rauchte sein McLaren wegen eines Problems am neuen Turbolader komplett ab.

Stinkefinger gegen HRT-Ford-Pilot Maini sorgt für Strafe

Das war aber nicht der einzige Aufreger am Freitag: Für Gesprächsstoff im Fahrerlager sorgte ein Zwischenfall in der Boxengasse zwischen Lucas Auers Landgraf-Renningenieur Marius Avemarg und HRT-Ford-Pilot Arjun Maini. Denn der Techniker bewegte sich während des ersten Trainings in die Working-Lane der Boxengasse und zeigte dem Inder den Mittelfinger!

Die Sportkommissare reagierten prompt und brummten dem Mercedes-AMG-Team Landgraf zwei Geldstrafen auf: 1.500 Euro dafür, dass Avemarg bei der Aktion nicht wie vorgeschrieben einen Helm und Overall trug, 5.000 Euro für die "unsportliche Geste". Die Hälfte der Strafe, also 2.500 Euro, wurden aber bis zum Saisonende zur Bewährung ausgesetzt.

Ursache für die mildernden Umstände ist, dass bei der Anhörung klarwurde, dass die Avemarg und Maini "gute Freunde" seien und die Geste "als Witz" gedacht gewesen sei.
Tatsächlich fungierte Avemarg im Vorjahr in Mainis bester Saison mit dem HRT-Mercedes als Renningenieur des 27-Jährigen.

HRT-Teamchef Fritz klärt auf: "Sie sind Kindsköpfe"

"Die kennen sich gut, die verstehen sich gut", bestätigt HRT-Teamchef Ulrich Fritz im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Ich glaube, der Marius wollte einfach Spaß machen und hat ihm mal mit dem Mittelfinger gezeigt. Dafür habe es auch keinen speziellen Hintergrund gegeben.

"Sie sind Kindsköpfe", grinst Fritz. "Der Marius hängt ja auch die ganze Zeit bei uns vor der Box herum." Für ihn ist klar: "Da war nichts Böses dahinter." Dass eine Strafe trotzdem unabwendbar war, hat mit dem FIA-Sportgesetz zu tun, das entsprechende Gesten untersagt.

Man darf nun gespannt sein, wie es am Samstag weitergeht, wenn dann endlich der Titelkrimi mit neun Piloten innerhalb von 28 Punkten im Vordergrund steht. Auch für die Renntage sind wechselhafte Bedingungen angekündigt. Das erste Qualifying beginnt um 9:10 Uhr .

Motorsport-Total.com

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