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Ferrari zeigt SF70-H mit Riesenflosse

Der neue, schmucklos online präsentierte Ferrari sieht dem Mercedes in Teilen sehr ähnlich, weist aber eine riesige Heckfinne auf.

Ferrari hat erste Fotos des SF70-H veröffentlicht, der die Scuderia sowie ihre Piloten Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel in der Formel-1-Saison 2017 wieder auf die Siegerstraße führen soll. Der Name ist eine Hommage an das 70jährige Bestehen des Rennstalls aus Maranello, der zusätzliche Buchstabe steht in Anlehnung an die Elektrokomponenten im Antriebsstrang für "Hybrid".

Bei der Farbgebung bleiben die Italiener naturgemäß ihrem klassischen Rot treu und verzichten auf farbliche Akzente. Statt einer Präsentation vor Medienvertretern und geladenen Gästen stellte Ferrari schlicht Computergrafiken seines Wagens ins Internet. Auch Stimmen von Fahrern und Verantwortlichen konnten nicht eingeholt werden. Das reale Auto war dann erst auf der hauseigenen Teststrecke von Fiorano zu sehen, dafür gleich in Aktion.

Das technische Design birgt zumindest auf den zweiten Blick Überraschungen: Wie viele Konkurrenten setzt Ferrari auf eine voluminöse, zylindrische Nase und den obligatorischen v-förmigen Frontflügel. Zu einem S-Schacht gesellt sich eine neu entworfene Lufthutze. Die Luftleitbleche und zusätzlichen Abweiser seitlich des Cockpits fallen groß aus. Die Seitenkästen sind extrem schmal und verfügen über querliegende, rechteckige Lufteinlässe, die so bisher noch bei keinem anderen Team zu sehen waren.

Wie schon bei Mercedes fällt eine extreme Verjüngung nach hinten ins Auge. Das hat zur Folge, dass der Unterboden weit übersteht, um die Mindestmaße in Sachen Gesamtbreite zu erfüllen. Nicht zu übersehen ist die Heckfinne: Die weiße Wand auf der Motorhaube wirkt noch üppiger als bei den Konkurrenten. Genau wie Mercedes setzt auch Chefdesigner Simone Resta auf einen T-Flügel auf Höhe der Hinterachse.

Der niedrigere und breitere Heckflügel kommt fast völlig ohne Einkerbungen oder Schlitze aus. Die Aufhängung wurde erneuert: Vorne kommen Druckstreben zum Einsatz, hinten werken Zugstreben. Um schnellere Boxenstopps zu ermöglichen, verfügt der SF70-H zudem über neue Radnaben und Radmuttern. Für den V6-Hybridantrieb verspricht Ferrari ein überarbeitetes Design der Komponenten, während andere Bereiche ähnlich zur Saison 2016 blieben.

Ferraris Ansprüche in der Gesamtwertung sind nicht nur aufgrund der seit 2007 währenden Durststrecke ohne Fahrer-WM-Titel sehr hoch. Das Team geht auch als einziges mit zwei Weltmeistern ins Rennen. Unter der Ägide des Fiat-Präsidenten Sergio Marchionne und des Ex-Marlboro-Mannes Maurizio Arrivabene erfolgte ein Schwenk weg von einer Personalpolitik, die auf internationale Spitzenkräfte setzte, hin zur Bevorzugung von Italienern.

Kimi Räikkönen fährt bereits seit 2001 in der Formel-1-WM. Bei 252 Grands Prix stand der wortkarge Finne 20 Mal ganz oben auf dem Podium und war 2007 der vorerst letzte Ferrari-Weltmeister. Sebastian Vettel nimmt 2017 seine zehnte volle Formel-1-Saison unter die Räder. Der Deutsche krönte sich zwischen 2010 und 2013 vier Mal zum Fahrerweltmeister. Bei 178 Rennteilnahmen holte der 29jährige 42 Siege.

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