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Formel 1: Analyse

Fahrer üben verhaltene Kritik an Halo

Eingerissene Overalls, schlechte Sicht auf die Startampel und bergauf: In der Formel-1-WM wird zögerliche Kritik am Kopfschutz laut.

Vor den Formel-1-Testfahrten 2018 in Barcelona wurde damit gerechnet, dass der neue Kopfschutzbügel Halo ins Kreuzfeuer der Kritik geraten würde, doch nach zwei Tagen Fahrbetrieb gab sich das Gros der Piloten handzahm und relativierte die Auswirkungen; nicht alle haben jedoch ihren Frieden damit gemacht. Haas-Fahrer Kevin Magnussen machte seinem Ärger am deutlichsten Luft und schimpfte über Halo. "Es ist sehr störend. Hässlich. Einfach peinlich und nervig", sagte der Däne.

Neben ästhetischen Aspekten plagen Magnussen Sichtprobleme: "Es irritiert das Auge, wenn man seinen Blick in eine andere Richtung wendet und er dabei über den Mittelsteg wandert, so wie in den Schikanen." Bisher war er der einzige, der das beanstandet hat. Ein zunächst geschockter Esteban Ocon hat sich nach eigener Aussage schnell daran gewöhnt und repräsentiert damit die vorherrschende Meinung: "Letztendlich werde ich es nicht mehr bemerken."

Sebastian Vettel hält Halo zwar für kein Schmuckstück, die Sicht aber für weniger schlimm als erwartet, obwohl er davon spricht, dass er das Gefühl habe, mit einem geschlossenen Auto unterwegs zu sein. Grund dafür ist, dass sich der obere Teil des Bügels knapp im Sichtfeld des Piloten befindet.

Ein Fragezeichen ist für Vettel daher die Sicht auf die Startampel, die auf einigen Strecken durch Halo verdeckt sein könnte. Allerdings gibt es schon jetzt zusätzliche Lichtzeichen an der Boxenmauer. Die teaminterne Ampel, die das Losfahren nach Boxenstopps signalisiert, musste wegen Halo versetzt werden, was jedoch schnell und mühelos umgesetzt wurde.

Magnussen befürchtete ungeahnte Probleme auf Kursen wie Spa: "Wenn man in Eau Rouge an jemandem dran ist, wird man nicht sehen, ob er oben einen Fehler macht und sich dreht. Man wird nicht wissen, ob er in der Mauer steckt." Er glaubt, dass das Phänomen in sämtlichen Bergaufkurven mit großem Höhenunterschied auftreten könnte, also beispielsweise auch in Austin und Spielberg.

Ein anderes Hindernis raubte Pierre Gasly den Nerv: "Es ist ein Graus, ins Auto einzusteigen und wieder herauszukommen. Mein Overall ist bereits eingerissen. Wir werden einige brauchen." Grund ist, dass der Pilot Acht geben muss, wenn er mit den Füßen ins Cockpit gestiegen ist und sich hineingleiten lässt. Hinter dem Sitz gibt es Kanten, an denen man hängen bleiben und den Stoff malträtieren kann. Überdies darf man sich dabei wegen empfindlicher Aerodynamikaufbauten nicht am Halo festhalten.

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