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Super Pursuit Mode

Keine Langeweile in Brno: Kampfansage von Philipp Peter, Frust & Freude für KTM, Pole Position für Wendlinger/Sharp!

Ärgernis für KTM Racing gleich im ersten freien Training am Freitag: Dr X-Bow von Dennis Retera/Christopher Haase war nach einem Motorbrand schwer lädiert. Im KTM-Werk in Graz wurde daraufhin eine Notoperation eingeleitet: es galt, ein dort vorhandenes „Muletto“ zusammenzubauen und nach Tschechien in Marsch zu setzen.

Ähnlich stressfrei war das Wochenende für Philipp Peter und Gigawave Motorsport. Die britische Newcomer-Mannschaft hat sich ein klares Ziel gesetzt: „Wir wollen den dritten Platz in der Meisterschaft. Das bedeutet ab jetzt vollen Angriff, und der beginnt im Qualifying.“ Mit Platz 5 ging diese Rechnung dann aber nicht ganz auf:

"Im Freien Training waren wir eigentlich ganz gut unterwegs, wir haben dann noch einiges am Auto umgebaut und uns dabei allem Anschein nach in die falsche Richtung bewegt", resümiert PhP, "mit dem fünften Startplatz sind wir natürlich alles andere als zufrieden, noch dazu wo wir kein Zusatzgewicht an Bord haben."

Peter & Stepney: volle Attacke

Die Quali-Performance stand jetzt besonders im Mittelpunkt der Anstrengungen. Bislang war das Team mit der Eingewöhnung in die neue Meisterschaft beschäftigt, das betrifft natürlich auch den neuen Chefingenieur Nigel Stepney.

Wann hat der F1-gestählte Brite zum letzten Mal an einem Auto mit Dach gearbeitet?: „Das war 1976 in der Tourenwagen-EM und der britischen Meisterschaft, das Auto war ein Jaguar XJ.“ - Lang ist’s her!

„Die Lernkurve war steil“, meint Stepney zu seinem ersten Jahr in der GT-Szene, wir haben ohne Daten wie Setups oder ähnliches angefangen, mussten uns alles erst erarbeiten.“ – Und jetzt jagt Gigawave einen Stockerlplatz in der Endabrechnung.

„Von der Leistung her wären wir gut genug für Platz 2“, so Stepney. Nicht schlecht für eine Lernphase, „wobei wir das Wort Lernphase nicht so gerne hören“, sagt Philipp Peter, „schließlich haben wir ja alle schon genug Erfahrung…“

GT3: S-Berg ohne Hans kein Glück bei S-Berg?

Bei Hans Knauss laufen bereits die Vorbereitungen auf die Wintersaison, er muss in Tschechien wegen eines ORF-Seminars Urlaub vom Rennsport nehmen. Seselrücken bei S-Berg Racing: Luca Polato übersiedelte vom Schwesterauto zu Dominik Kraihamer in die Nr. 14, dafür gastierte KTM-Fahrer Dennis Retera im Gallardo Nr. 15.

S-Berg beklagte nach den freien Trainings wieder Lichtmaschinen-Trouble von der Art, wie sie beim 24h-Rennen in Spa aufgetreten sind: die in der Nähe der Auspuffanlage platzierte Lichtmaschine wird schlichtweg zu heiß.

Kraihamer war dann leidlich zufrieden mit seiner Leistung im ersten GT3-Rennen: „Sich von Platz 26 auf 15 zu verbessern, ist schon ganz anständig“ – die Lichtmaschinen-Troubles an seinem Lamborghini des sind offenbar ausgeräumt.

Teamkollege Kuzminikh bekommt dafür gute Haltungsnoten für seine Pirouetten, der Platzierung waren sie aber nicht zuträglich.

GT4: Krimi im Abendprogramm

Das letzte Rennen des Tages war ein echtes Unterhaltungsprogramm. Die GT4-Autos matchten sich mit Gusto auf der Berg-und-Tal-Strecke, Eric de Doncker im bulligen Mustang musste sich die längste Zeit den Nissan 350Z von Chris Buncombe vom Leib halten.

Das gelang, damit übernimmt der Belgier auch in der Tabelle die Spitze vor den Jetalliance-Piloten, die sich diesmal nicht platzieren konnten. Ebenso fulminant die Performance der KTM X-Bow, Platz 6 gesamt für die Lights-Sieger Haase/Retera mit ihrem Roadster made in Graz – dem noch in der Nacht eilig herbeigeschafften Ersatzauto.

Wendlinger schneller als sein Schatten

„Danke! Das war sicher eine meiner besten Pole Positions bisher“ – huldvoll nahm ein gutgelaunter Ryan Sharp die Ovationen in der Jetalliance-Box entgegen. Heiterkeit ringsum, denn der Schotte hatte sich keinen Meter vom Monitor wegbewegt. Sein Teamkollege Karl Wendlinger lieferte ein Qualifying wie aus dem Lehrbuch ab.

„Was Karl da geleistet hat, ist schon ganz schön erstaunlich“, zollte Sharp der Leistung des Tirolers Respekt, der nach dem Motto „kurz & schmerzhaft“ mit einer einzigen Vollgas-Runde die Konkurrenz um über eine Sekunde deklassierte.

Zur Illustration: in der GT2-Klasse lagen die ersten sechs Autos innerhalb dieses Zeitraumes. Zuversichtlich für’s Rennen, Ryan? – Blick auf die Zeitenliste: „Also wenn man da nicht zuversichtlich ist…“

Weniger zufrieden war Alex Müller mit dem Jetalliance-Aston Nr. 36. Nur Platz 7, wohl zum größten Teil auf die 70 Kilo Ballast zurückzuführen, die man in Brünn an Bord hat. Teamchef Lukas Lichtner-Hoyer: „Da sieht man, was Gewicht ausmacht.“

Auch an den Maserati, die wohl in Richtung endgültigem Titelgewinn unterwegs sind, sich in der Startaufstellung allerdings weiter hinten anstellen müssen.

Die Corvette von AT-Racing ist mittlerweile einfach ein zu langsames Auto, um mit den anderen GT1 mitzuhalten. Und frustrierende Fehlersuche bei den Newcomern/Rückkehrern von B-Racing: Neuer Motor, neue Elektronik, neue Sensoren – aber noch die alten Stecker, wie sich nach einem Nachmittag des Tüftelns heraustellte. Ärger mit der Spritzufuhr bedeutete im Endeffekt nur Startposition 11.

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