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Histo-Cup: Salzburgring

Salzburger Wasserspiele

Michael Steffnys Histo-Zirkus bei der ETCC in Salzburg: Die angeblichen "Rahmenrennen" boten deutlich mehr Action als der FIA-Europacup.

Fotos: Johann Vogl

Erstmals seit 2008 gastierte wieder die ETCC am Salzburgring. Und wer könnte den „Tourenwagen-Europacup“ der FIA besser in Österreich willkommen heißen als die erfolgreichste Motorsportserie des Landes?

Die Histo-Cup-Gemeinde war diesmal mit den Young Timern, den wilden Jungs der 325er-Challenge sowie natürlich dem Histo-Cup selbst vertreten. Nach regelrechter Weltuntergangs-Stimmung am Samstag, als typischer Salzburger Schnürlregen für schwierige Bedingungen sorgte, lockten die Sonntagsrennen bei Sonnenschein dann doch noch zahlreiche Zuschauer an den Ring.

Die Trainings

Bei überwiegend noch schönem Wetter absolvierten die rund 100 historischen Renntourenwagen am Freitag ihre Trainings sowie die Qualifyings für die Startaufstellung der Rennen am Samstag.

Qualifying Young Timer

Bei den Young Timern kündigte sich schon im Quali ein Dreikampf zwischen dem ewig jungen Dieter Quester im Red Bull BMW M3 und den Kärntnern Herwig Duller (BMW M3) und Christoph Pfeifhofer (Porsche 964 RSR) an.

Qualifying BMW Challenge

In der BMW 325 Challenge holte sich in der Gruppe A Dietmar Lackinger mit Windschattenhilfe die Pole, knapp vor dem jungen Salzburger Georg Steffny und dem Routinier Michael Hollerweger aus Oberösterreich. Leader Eckerstorfer wurde Vierter vor Herbert Leitner und Franz Grassl. Die Pole in der Gruppe N holte sich der Lokalmatador Christian Walleit (im Windschatten von Georg Steffny) vor Martin Jakubowics und dem Leader Marko Klein.

Qualifying Histo-Cup

Bei den historischen Rennfahrzeugen bis 2000 cccm holte sich der Tiroler Armin Zumtobel mit seinem Porsche 906 die Pole vor den beiden Ford Escort BDA Piloten Jürgen Stockmar und Dieter Karl Anton. Pech hatte Günther Kaltenbrunner, er verlor in der Nocksteinkehre ein Rad und touchierte daraufhin die Leitplanke.

Das Qualifying der historischen Tourenwagen über 2000 ccm wurde im strömenden Regen abgehalten, bei fast irregulären Verhältnissen ohne Sicht. Die Pole holte sich der Burgenländer Heinz Janits, Daytona Cobra. Das Debüt des neuen BMW 320 Gruppe 5 von Michael Steffny und Klaus Möst verlief ebenfalls sehr erfolgreich, wenngleich das freie Training und das Qualifying nur als Roll-out definiert wurden.

Das Fahrzeug hat viel Potenzial und die Mannen um Klaus Möst sind sehr zuversichtlich, was die zukünftige Performance betrifft. Christian Neunemann verlor im Regen auf der Gegengeraden seinen Porsche 911 und touchierte zweimal die Leitplanken.

Die Rennen

Young Timer, 1. Rennen

Am Samstag bestritten die Young Timer das erste Rennen – und zwar bei strömendem Regen! Der im Training noch an zweiter Stelle gelegene Dieter Quester (hinter seinem Teamkollegen Herwig Duller), Red Bull BMW M3, spielte bei den extrem schwierigen Bedingungen mit wahren Sturzbächen auf der Strecke all seine Routine aus und gewann sicher vor Herwig Duller (BMW M3) und Christoph Pfeifhofer, Porsche 964RSR. Die 2-Liter Klasse gewann Alexander Gumpenberger, Alfa 155 vor Christian Obermaier, Opel Astra.

BMW 325 Challenge, 1. Rennen

Ein tolle Show boten wieder einmal die Piloten der BMW 325 Challenge. 30 Piloten fuhren bei extrem schlechten Bedingungen sehr diszipliniert. Sieger der Gruppe A wurde der Routinier Dietmar Lackinger vor Markus Eckerstorfer und Georg Steffny, der anfangs viel Druck auf Lackinger machte, ehe er vom Südtiroler Josef Unterholzner am Ende der Start/Zielgeraden unsanft ins Aus befördert wurde.

Der junge Salzburger konnte den stark beschädigten Toyo BMW noch als Dritter ins Ziel bringen. Unterholzner wurde von der Rennleitung für sein Manöver disqualifiziert. Die Gruppe N gewann Christian Walleit vor Marko Klein und dem sensationell fahrenden Harald Grohs (ehemaliger BMW Werksfahrer in der DTM), der als 12. gestartet war und als Dritter die Zielflagge sah.

Histo-Cup, 1. Rennen

bis 2000ccm:
Der Anfangs in Führung gelegene Armin Zumtobel, Porsche 906, legte auf der Gegengeraden einen wilden Dreher hin und gab daraufhin w.o. Sieger wurde Dieter Karl Anton (Ford Escort BDA). Ein tolles Rennen fuhr Stefan Fuhrmann, BMW 320-4. Der Wiener Rookie überholte Jürgen Stockmar (Ford Escort) in der letzten Kurve spektakulär und wurde sensationeller Zweiter. Die Klasse bis 1000 ccm gewann der Deutsche Steffen Großmann, Trabant 601 vor Thomas und Bernhard Deutsch, beide Steyr Puch 650TR.

über 2000ccm:
Das Rennen der Historischen über 2000 ccm gewann Heinz Janits, AC Cobra Daytona vor dem toll fahrenden Franz Irxenmayr und Toni Stoiber, beide Porsche 911 RS. Eine bravouröse Vorstellung bot der Salzburger Manfred Petschnig, Chevrolet Camaro. Der an den Rollstuhl gefesselte Pilot wurde Gesamtsechster des Rennens über 2000ccm und Klassensieger über 4000ccm.

Young Timer, 2. Rennen
Gleich nach dem Warm-up der ETCC starteten die Young Timer die Motoren für das erste Rennen. Die Überraschung war groß, als die beiden Duller BMW M3 nicht am Start erschienen. Dieter Quester hatte wissen lassen, er habe eine andere wichtige Verpflichtung, während Hermann Duller eine Magen-Darm Grippe erwischte. Somit war das Rennen eine klare Sache für den Kärntner Christoph Pfeifhofer, der seinen Porsche 964 RSR so richtig fliegen ließ.

Schnellster Mann im Feld war allerdings der von ganz hinten gestartete Gerhard Jörg (Chevrolet Corvette) der hinter Markus Fink (BMW M3) noch Gesamtdritter wurde. Die Klasse bis 2000 ccm gewann Michael Walch, Opel Astra vor Thomas Kleiner, BMW 320 und Nina Gumpenberger, Alfa 75.

Bis 3000 ccm siegte Markus Fink vor Roger Jahnig (beide BMW M3) und Thomas Preining, BMW 325. Bis 3500ccm siegte der Neue Mann aus Bayern, Reinhard Reitberger mit seinem Ford Escort Cosworth. Die große Klasse gewann der Gesamtsieger Pfeifhofer vor Gerhard Jörg und Gerald Fischer, BMW M3.

Histo-Cup, 2. Rennen

bis 2000ccm:
Das Rennen der Historischen bis 2000 ccm verlief äußerst spannend. Der von ganz hinten gestartete Armin Zumtobel, Porsche 906, überholte unter gelb und bekam eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Dennoch konnte er am schnellen Salzburgring das Rennen gerade noch gewinnen.

Die Tourenwagen bis 2000 ccm dominierte wieder Dieter Karl Anton, Ford Escort BDA vor dem hervorragend aufgelegten Stefan Fuhrmann, BMW 320 und Andi Wechselberger, Alfa Romeo GTAm (Sieger der STW bis 2000 ccm).

Die Klasse K bis 1000ccm gewann Bernhard vor Thomas Deutsch, bis 1600 ccm siegte Robert Jambrits, Alfa Romeo Giulia S. In der Klasse STW bis 1600 ccm triumphierte Michael Widmann, Alfasud Sprint vor Michael Spazierer, Ford Escort und Georg Gruber, VW Polo. Hinter dem STW bis 2000 Sieger Andi Wechselberger belegte Guido Kiesselbach (BMW 2002-16V) den zweiten Rang vor dem sehr gut fahrenden Herbert Schlauch, BMW 320i.

über 2000ccm:
Mit Spannung wurde das Rennen der großen Renntourenwagen und GT´s erwartet. Durch die schwierigen Wetterverhältnisse am Samstag haben es einige Piloten vorgezogen auf einen Start zu verzichten und mußten von ganz hinten starten.

Sieger des Rennens wurde der Salzburger Paul Koppenwallner, Chevron B16 BMW vor Armin Zumtobel Porsche Kremer K3 und Wolfgang Schachinger, Chevrolet Corvette.
Die Klasse Anhang K bis 4000 ccm gewinnt Franz Irxenmayr vor Michael Sares, beide Porsche 911, und Norbert Lenzenweger, BMW CSL 3.5. Hinter dem Sieger der Klasse Anhang K über 4000ccm, Zumtobel und Schachinger belegte Christian Schallenberg mit seinem Ford Falcon den dritten Rang.

Die Klasse STW bis 2500ccm gewann Toni Schell, Ford Escort RS Cosworth.

Die Spezialtourenwagen bis 4000 ccm gewann Christian Schneider (Alfa GTV-6) vor Michael Steffny mit dem neuen BMW 320 Gruppe 5. "Die Jungfernfahrt und das erste Roll Out war also durchwegs erfolgreich, das Auto hat noch viel Potenzial und wir freuen uns auf die nächsten Einsätze", waren die Worte des sympatischen Renningenieurs Klaus Möst, der das Auto mit seinem Team über Jahre aufgebaut hat. Die große Klasse über 4000ccm gewinnt der Wiener Peter Hannak, Plymouth Roadrunner vor Roger Bolliger, Pontiac Trans Am, der leider gegen Rennende einen Bremsdefekt hatte.

BMW 325 Challenge, 2. Rennen

Mit Spannung wurde das Rennen der BMW 325 Challenge erwartet. Es "brannte die Luft", so ein Kenner der Szene. Hektik gleich am Start, Lokalmatador Georg Steffny mußte beim Vorstart nochmals an die Box, ein Benzinleitungsdefekt konnte noch schnell repariert werden, er mußte jedoch das Rennen von der Box aus starten und dem Feld hinterher hetzen.

Vorerst war Franz Grassl vor Gustl Engljähringer in der Gruppe A in Führung, danach ein toller Fünfkampf, mit Hollerweger, Lackinger und dem jungen Salzburger Herbert Leitner. Lackinger setzte sich in Führung, Hollerweger matchte mit Leitner um die Position zwei und Gerog Steffny konnte sich mit einer schnellsten Runde nach der anderen noch bis zum vierten Platz nach vorne kämpfen.

Lackinger siegt vor Leitner und Hollerweger. Nach dem Rennen gab es beim zweitplatzierten Leitner bei der technischen Nachkontrolle noch eine Beanstandung, an der Vorderachse wurden einige Teile als nicht regelkonform festgestellt.

Die Gruppe N gewann der Niederösterreicher Martin Jakubowics vor Christian Walleit und dem ganz toll kämpfenden Markio Hürbin aus der Schweiz. Der junge Schweizer lag einige Runden in Führung und kämpfte verbissen. Letztlich entschieden dann doch die Routine und die Streckenkenntnissse von Jakubowics und Walleit. Vierter wurde der Gesamtführende Marko Klein.

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