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DTM: Spielberg

Zwei Audi in der ersten Startreihe

Pünktlich zur Zeitenjagd setzte in Spielberg Regen ein. Am Ende sicherte sich Martin Tomczyk im 2008er-Audi die Pole vor Oliver Jarvis.

Fotos: Red Bull/GEPA

Spielberg hat den DTM-Fans bei der ersten Qualifikation auf dieser Strecke nach acht Jahren Pause eine große Show beschert. Pünktlich zum Start der Zeitenjagd setzte Regen ein, der später zu einem regelrechten Wolkenbruch wurde und einer Rotphase verursachte. Turbulent ging es im Red-BullSchwimmbecken zu: Martin Tomczyk ruderte sich sensationell auf Platz ein, Mattias Ekström ging unter.

Schon in den Freien Trainings war deutlich geworden, dass die Audi-Jahreswagen für die Berg- und Talbahn gut ausgerüstet sind. Dies setzten Tomczyk und der bärenstarke Rookie Edoardo Mortara am Samstagnachmittag eindrucksvoll um. Die beiden Audianer in ihren 2008er-Fahrzeugen fuhren sich sicher in das Shootout, fanden dort aber leicht unterschiedliche Bedingungen vor.

In Q4 musste Oliver Jarvis als erster Pilot auf die Bahn. Der Brite stand zum ersten Mal seit rund einem jahr wieder im Finale um die besten Startplätze. Jarvis hatte Glück, konnte mit den gebrauchten Regenreifen eine halbwegs trockene Spur finden und in 1:40.353 Minuten eine erste Bestmarke vorlegen. Dahinter tröpfelte es bei Ralf Schumacher (3./1:40.587) wieder ganz leicht, bei Tomczyk machte sich der erneute Regen ab dem zweiten Sektor bemerkbar.

Tomczyk mit starkem Auftritt

Der Allgäuer hatte jedoch schon beim ersten Messpunkt rund eine halbe Sekunde Vorsprung auf Jarvis herausgefahren, zehrte anschließend von diesem Polster. Am Ende reichte es in 1:40.001 Minuten zu einer deutlichen Bestzeit. Mortara folgte als schnellster Mann aus Q3. Der italienisch-französische Audi-Neuling hatte Pech: der Regen wurde heftiger, die Bahn immer nasser.

Mortara hatte somit keine realistische Chance, musste sich in 1:40.990 Minuten mit Platz vier begnügen - die Pole-Position wäre für den Rookie in Topform sonst sicherlich drin gewesen. Der Rosberg-Pilot hatte weite Strecken von Q3 bestimmt. Der dritte Abschnitt der Qualifikation war auf über 20 Minuten ausgedehnt worden, nachdem zu Beginn von Q2 ein regelrechter Wolkenbruch über Spielberg niederging.

Entsprechend der 2011er-Regeln addierte man die aus Q2 verbliebene Zeit nach dem Abbruch auf die Zeit von Q3, somit gab es eine lange Hatz. An der Spitze zeigten vor allem die Audi-Piloten starke Runden, schossen sich gegenseitig am Ende aud den Top 4. Leidtragender war Zandvoort-Sieger Mike Rockenfeller, der Sekunden vor dem Ende von Q3 von Jarvis um 0,007 Sekunden bezwungen wurde.

Rockenfeller knapp an Q4 gescheitert

"Ich hätte mir den Einzug in Q4 gewünscht, aber sauer bin ich nicht", so Rockenfeller nach Platz fünf in der Qualifikation. "Es war chaotisch. Wir sind vielleicht zu spät hereingekommen, außerdem war meine Runde nicht perfekt. Sieben Tausendstelsekunden ärgern mich, aber ich kann es nicht ändern." Der Pilot aus Neuwied muss sich kaum ärgern, denn anderen Titelkandidaten erging es deutlich schlechter.

Hinter Maro Engel (6./Mercedes) kamen Timo Scheider (7./Audi), Gary Paffett (8./Mercedes) und Jamie Green (9./Mercedes) noch glimpflich davon. DTM-Leader Bruno Spengler konnte sich im entscheidenden Moment von Q3 nicht mehr steigern und blieb auf dem schwachen Rang zwölf hängen. "Die Bedingungen waren ein bisschen durcheinander. Es war schwierig", sagt der Kanadier.

"Ich habe keinen großen Fehler gemacht. Platz zwölf ist nicht optimal, aber auch von dort kann man Spaß haben", lacht Spengler entspannt. Dem Mercedes-Piloten wurde beim Blick in die Red-Bull-Audi-Box klar, dass es noch viel übler hätte ausgehen können. "Es ist ein bisschen Lotterie dabei. Wer mit Slicks gefahren ist, hatte natürlich keine Chance", beschreibt Norbert Haug den Patzer von Mattias Ekström in Q1.

"So etwas wollten wir natürlich nicht erleben", schüttelt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich mit dem Kopf. "Als wir herausfuhren, fing es an zu regnen. Bei einigen Autos haben wir gesagt, die sollen auf Slicks wenigstens eine Runde probieren." Und genau diese Runde wurde dem schwedischen Audi-Toppiloten zum Verhängnis. Genauer: nicht die Runde an sich, sondern das Ende derselben.

Ekström zutiefst frustriert

Genau wie beim DTM-Lauf in Zandvoort, muss Ekström auch in Spielberg eine Aufholjagd starten. Der zweimalige Champion wollte in Q1 seine Slicks möglichst schnell gegen Regenreifen umtauschen und flog in der Zufahrt zur Box heftig in die Reifenstapel. ""Es ist ärgerlich", schüttelt der Audi-Pilot mit dem Kopf. Der Wagen war vorne links dermaßen beschädigt, sodass keine Reparatur möglich war.

"Ich hatte mir viel vorgenommen, hatte ein gutes Auto im Nassen und Trockenen", sagt der Schwede voller Enttäuschung. "Ich wollte gemütlich in die Box, dann kam Aquaplaning auf dem neuen Asphalt in der Boxeneinfahrt. Man ist dann nur noch Passagier." Auch Miguel Molina erwischte es im gleichen Moment. Der Spanier kam glimpflicher davon, schaffte aber ebenfalls nicht mehr den Sprung in Q2.

"So schnell gebe ich nicht auf", platziert Ekström eine Kampfansage. Sollte es auch am Sonntag wechselhafte Bedingungen - wie vorhergesagt - geben, könnten sich für den Audi-Star selbst vom allerletzten Startplatz noch Chancen ergeben. Allerdings wird es für den Schweden schwierig, denn die direkten Meisterschaftskonkurrenten stehen deutlich weiter vorne.

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