MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Grand-Am: 24h von Daytona

Ein Ganassi führt, der andere muss aufholen

Der Ganassi #01 geriet in Rückstand, #02 führt nur knapp. GT: Ferrari und Audi an der Spitze, Lietz 5., Ragginger 6., Bachler & Siedler nach Problemen 14 & 30.

Unter dem Vollmond von Daytona führt das Ganassi-Team das 24-Stunden-Rennen bei Halbzeit der Distanz an. Der Riley-BMW mit der Startnummer 02 und den Piloten Dixon/Franchitti/Hand/McMurray/Pruett im Cockpit drehte nach zwölf Stunden vor der Corvette von Angelelli/Hunter-Reay/Taylor dreht seine Runden.

Knapp dahinter folgten der Riley-Ford des Starworks-Teams (Bourdais/Dalziel/McNish/Popow) und die beiden prominent besetzten Corvette von Action Express Racing (Barbosa/Fittipaldi/Frisselle/Rockenfeller) und Barbosa/Fittipaldi/Friselle/Nasr/Piquet Jr.).

Doch im Ganassi-Lager lief nicht immer alles nach Plan. Das derzeit führende Auto mit der 02 musste zu Beginn der Nacht zwei Strafstopps absitzen. Zunächst überfuhr Jamie McMurray in der Box einen Luftschlauch, wenig später im Zuge der dritten Caution (der Sahlen-BMW von Junqueira/Nonnamaker/Nonnamaker/Sahlen steckte im Reifenstapel von Turn 6 und blieb anschließend auf dem Apron stehen) war Joey Hand in der Boxengasse zu schnell.

So tobte an der Spitze nach sieben Stunden ein munterer Dreikampf zwischen dem von Pole-Position gestarteten Ganassi-BMW mit der Startnummer 01, dem Starkworks-Ford mit der 2 und der Taylor-Corvette: Juan Pablo Montoya, Ryan Dalziel und Max Angelelli fuhren, als wäre bereits die letzte Stunde angebrochen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen - unter anderem auf der Außenbahn von Turn 1 - griff sich Montoya auf Höhe Start/Ziel schließlich die Führung von Dalziel und bestimmte das Tempo.

Aufholjagd für Montoya und Co.

Teamkollege Charlie Kimball setzte die 01 nach zehn Stunden aber neben die Piste und verlor massiv an Boden. Per Wave-Around brachte man das Auto wieder in die Führungsrunde und Montoya versichert, dass "die Aufholjagd noch nicht zu Ende und es noch ein langes Rennen ist". Bei der Halbzeitmarke wurde die 01 auf Rang sieben geführt.

"Ganassi fährt nach wie vor in einer eigenen Liga", bekannte IndyCar-Champion und Grand-Am-Gaststarter Ryan Hunter-Reay aus Sicht der Corvette-Armada nach einem Drittel der Distanz. Darren Law, der sich das Cockpit der Gainsco-Corvette (Startnummer 99) mit Jon Fogarty, Memo Gidley und Alex Gurney teilt, sah es ähnlich: "Die BMWs sind auf der Geraden überlegen, aber wir sind besser als die Ford-Autos. Um die Ganassis zu halten, musst du halt im Infield aggressiver sein."

Genau dort erkennt Law aber ein Problem. "Ich fahre seit vielen Jahren dieses Rennen, aber es ist verrückt. Was für ein Unsinn, dass man in der Schikane fast anhalten muss und im ersten Gang durch hindurch eiert. Das ist bekloppt", so der Kanadier. Unterm Strich waren die Bemühungen der Gainsco-Truppe ohnehin vergeblich. Kurz vor der 8-Stunden-Marke stand der Wagen mit der 99 mit offener Haube an der Box und verlor mehrere Runden.

GT: Porsche verliert Führung

In der lange Zeit hart umkämpften GT-Klasse lagen die Top 5 über weite Strecken dicht beieinander. Bei der Halbzeitmarke allerdings befanden sich nur noch der schnellere der beiden Scuderia-Corsa-Ferrari (Balzan/Beretta/Frezza/Pier Guidi) und der schnellere der beiden Alex-Job-Audi (Albuquerque/Jarvis/Mortara/von Moltke) in der Führungsrunde.

Der AF/Waltrip-Ferrari belegt nach zwölf Stunden Rang zwölf. "Ich habe dummerweise wohl den Notschalter berührt. Jedenfalls ging plötzlich nichts mehr. Wir haben durch die Aktion einige Positionen verloren. Das kotzt mich ziemlich an", so Clint Bowyer.

Der NASCAR-Pilot machte auch auf der Strecke seine ganz eigenen Erfahrungen. "Es liegt viel Dreck in der Schikane, an anderen Stellen einige Trümmerteile. Da fühlst du dich an Dirt-Track-Rennen erinnert. Gut, dass wir Spotter haben. Die retten uns im Getümmel mit den DPs das Leben. Ansonsten habe ich das Gefühl, dass wir hier nie mal eine freie Runde erwischen", so Bowyer. In der neuen GX-Klasse hält der Napleton-Porsche mit Camache/Donohue/Lewis/Norman nach der Hälfte der Distanz die Spitze.

GT: Die Österreicher

Der Porsche #44 mit Richard Lietz belegt zur Halbzeit Platz fünf der GT, direkt dahinter auf Rang sechs der Porsche #17 mit dem Salzburger Martin Ragginger an Bord.

Probleme gab es leider am Porsche des Snow Racing Teams (Foto links), bei dem neben Sascha Maassen, Marco Seefried sowie Melanie und Madison Snow auch Porsche-Junior Klaus Bachler ins Lenkrad greift.

Das Quintett hielt in der Anfangsphase sehr gut mit, lag im Spitzenfeld, ehe man nach vier Stunden nach einer Drivetrough-Strafe wegen einer Überschreitung des Speedlimits in der Boxengasse gegen Madison Snow eine Runde verlor, diese in einer Safety-Car-Phase aber wieder aufholen und zur Spitzengruppe aufschließen konnte.

Nach rund neun Stunden stellten sich dann aber Bremsprobleme ein. Man musste an die Box, verlor durch die Reparatur sechs Runden…

Klaus Bachler fuhr einen schnellen und fehlerfreien Doppelstint: "Mit meinem Turn bin ich sehr zufrieden. Nur schade, dass wir durch den Defekt so viel Zeit verloren haben. Aber das Rennen ist noch lang - da kann noch viel passieren."

Probleme scheint es auch am Muehlner Porsche mit der Startnummer 18 gegeben zu haben, für den kurzfristig neben Kevin Estre auch Norbert Siedler verpflichtet wurde. Der Porsche #18 liegt nur auf Rang 30 der GT.

News aus anderen Motorline-Channels:

Grand-Am: 24h von Daytona

- special features -

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 4

Auch das sind die 24h von Le Mans

Das bekannteste Langstrecken-Rennen der Welt hat gerade in den letzten Jahrzehnten neue Dimensionen erreicht. Mit 230.000 bis 250.000 Zuschauern sind Größenordnungen erreicht, die die Organisation vor neue Herausforderungen stellen. Digitalisierung ist dann ein Wort, dass gern gebraucht wird – dann folgt ein großes ABER.

Während der Scherer-Phx-Audi im ersten Qualifying die Bestzeit fährt, hat das Schwesterauto Probleme - Brennender Porsche liefert spektakuläre Bilder

Le Mans 2025 – Tag 9

Renn-Samstag: Un-erwarteter Auftakt

Zur Geisterstunde bei den 24 Stunden von Le Mans sind bei den um den Gesamtsieg fahrenden HyperCars einige Überraschungen zu vermelden. Ferrari vorn – im Wechsel der Boxenstopp-Strategien mit gleich zwei Boliden – dahinter der Rest des Feldes. In der LMP 2 und bei den GT3 jeweils eine ähnliche Situation, die die zuvor gezeigte Performance belegte.

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.

Le Mans 2025 – Tag 6

Jetzt wird es langsam ernst

Mittwoch in Le Mans – der Tag, an dem es erstmals für die Fahrer, Teams und Mechaniker-Crews real „um etwas geht“. Das dreistündige Freie Training am Nachmittag, gefolgt von den beiden halbstündigen Möglichkeiten – für die HyperCars und den „Rest“ getrennt – die rund 24 Stunden später anstehenden eigentlichen HyperPole Sessions zu simulieren, ermöglicht allen sich final vorzubereiten.