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WEC: Bahrain

Actionreiches Wüstenrennen

Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Stephane Sarrazin gewinnen das Rennen mit einer Minute Vorsprung vor dem zweitplatzierten Audi.

Die Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ist mit einem Sieg von Toyota zu Ende gegangen. Sebastien Buemi, Stephane Sarrazin und Anthony Davidson sicherten sich beim Finale in Bahrain einen nur selten gefährdeten Erfolg vor dem Audi von Benoit Treluyer, Marcel Fässler und Andre Lotterer. Zum Ende des Jahres kann Toyota nunmehr den ersehnten "echten Rennsieg" feiern, nachdem man im Regen in Fuji einen Erfolg quasi geschenkt bekommen hatte.

"Es ist großartig, Das tut der Mannschaft noch einmal richtig gut. Es war ein hartes Jahr, aber wir haben immer weiter zugelegt. Wir hätten schon in China gewinnen müssen. Das ist nun quasi der gerechte Ausgleich", fasst Anthony Davidson seine Emotionen nach der Zieldurchfahrt zusammen. Sebastien Buemi hatte den Toyota mit der Startnummer 8 trotz einiger Sorgen ("Behaltet bitte die Vibrationen am Heck im Auge!") souverän mit 70 Sekunden Vorsprung ins gefahren. "Einfach schön", so der Schweizer.

Das Sechs-Stunden-Rennen, das nach einem Drittel der Distanz nach Sonnenuntergang unter Flutlicht ausgetragen wurde, bot den WEC-Fans noch einmal viel Spektakel und für die Fans der beiden LMP1-Hersteller einige Aufregung. In der Frühphase hatte die Polemannschaft Wurz/Lapierre/Nakajima (Toyota) zunächst die Spitze übernommen, im weiteren Verlauf das spätere Siegerauto das Tempo bestimmt. Es folgten anschließend Dramen.

Erster Ausfall beim letzten Einsatz für den R18 e-tron quattro

Als erstes Spitzenauto erwischte es den Toyota von Alexander Wurz. Der Österreicher rollte nach rund zweieinhalb Stunden plötzlich ohne Vortrieb auf der Start-Ziel-Geraden aus. Ein Motorschaden hatte den TS030 lahmgelegt. Nur wenige Minuten später stand der Audi von Duval/Kristensen/McNish am Rand der Strecke. "Irgendetwas am Antrieb", sagt Allan McNish. Duval hatte versucht, den R18 wieder in Gang zu setzen, aber er fand keinen Vortrieb mehr - der erste technische Ausfall eines R18 e-tron quattro beim allerletzten Einsatz.

"Schade, denn wir waren gut unterwegs. Loic war auf Aufholjagd, die Bedingungen wurden für uns immer besser", berichtet McNish. Der Schotte darf sich gemeinsam mit seinen Kollegen Kristensen und Duval mit zwei großen Erfolgen 2013 trösten: Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans und Gewinn der Weltmeisterschaft. Nach dem Ausfall des Audis der Champions sollte das Schwesterauto Druck auf den führenden Toyota machen. Doch dies gelang nicht.

Die Audi-Crew versuchte, den teils erheblichen Rückstand über einen Doppelstint auf einem Reifensatz zu verkürzen. Die Zeit, die man beim Boxenstopp sparte, brachte Marcel Fässler zwar nahe an den Toyota heran, aber er verlor anschließend auf seinen gebrauchten Pneus viel zu viel Zeit. Da der Schweizer nach Ansicht der Rennleitung auch noch unter Gelb überholt hatte, wurde das Team durch eine Durchfahrtsstrafe noch einmal um knapp 30 Sekunden weiter zurückgeworfen.

Porsche und Aston Martin im Pech

"Die Rennleitung hat da offenbar etwas gesehen, das er selbst gar nicht wahrgenommen hat", nimmt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich seinen Piloten in Schutz. Die Niederlage für Audi fällt in der Gesamtwertung ohnehin nicht ins Gewicht: alle Titel in der LMP1 gehen an die Ingolstädter. Pech hatte Rebellion beim letzten Einsatz mit dem Lola-Toyota. Nach nur 44 Runden ging das Triebwerk im Heck des Rebellion in großen Flammen auf.

In der LMP2-Klasse waren die Pecom-Piloten Pierre Kaffer, Luis Perez Companc und Nicolas Minassian die großen Pechvögel. Das Trio hatte nach einigen Änderungen am Oreca-Nissan am Bahrain-Wochenende das schnellste Auto, man lag lange Zeit auf Siegkurs, doch dann warf ein Bremsdefekt Kaffer in die Reifenstapel und somit aus dem Rennen um einen weiteren Sieg in Bahrain. Der G-Drive-Oreca gewann letztlich vor dem Morgan-Nissan von Pla/Heinemeier Hansson/Brundle. Deren Oak-Kollegen Baguette/Gonzalez/Plowman holtens ich mit Rang vier den LMP2-Titel.

Pech hatte auch Porsche am Renntag in der ausgeleuchteten Wüste. Der Elfer der Pole-Mannschaft wurde früh zurückgeworfen, weil Richard Lietz von einem LMP2-Lotus torpediert worden war. Das Schwesterauto mit Bergmeister/Pilet sicherte sich immerhin Rang zwei hinter dem Siegerduo Bruni/Vilander (Ferrari). Beide GTE-Pro-Autos von Aston Martin schieden mit Motorschäden aus. Stefan Mückes Titelträume erfüllten sich somit nicht.

Die Krone in der GTE-Pro-Meisterschaft darf sich Gianmaria Bruni aufsetzen. Der Italiener feierte seinen Erfolg mit der AF-Corse-Werksmannschaft von Ferrari: "Fantastisch. Toni ist super gefahren. Aber auch Giancarlo Fisichella ist für mich ein Weltmeister!" In der GTE-Am-Kategorie sicherte sich Young-Driver-AMR (Thiim/Nygaard/Poulsen) den letzten Sieg des Jahres. Der Titel geht an Enzo Potolicchio mit seiner 8Star-Ferrari-Mannschaft.

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