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Aus nach Handbruch für Mick Schumacher

Bei einem erneuten Unfall brach sich Mick Schumacher die rechte Hand, das Rennen gewann wieder Eriksson. Die Österreicher: Janits 15., Preining 31.

Fotos: Formel 4

Zweites Rennen, zweiter Sieg: Joel Eriksson beherrscht das Geschehen auf dem Red Bull Ring. Der Motopark-Youngster gewann nach dem Auftaktrennen am Samstag auch den zweiten Lauf der Formel 4 am Sonntag. Damit übernimmt der Schwede die Führung in der Gesamtwertung.

Tim Zimmermann erzielte als Zweitplatzierter seinen ersten Podestplatz in dieser Saison beim Heimrennen seines Teams Neuhauser Racing. Der Meisterschaftszweite Marvin Dienst komplettierte das Podium als Dritter.

"Dieses Ergebnis war auch für die Meisterschaft extrem wichtig. Ich musste aufholen und das habe ich jetzt nicht nur geschafft, sondern sogar alle anderen überholt", sagte Eriksson nach seinem zweiten Sieg in der Formel 4.

Von Startplatz drei profitierte der Schwede vom Pech des Pole-Setters Joey Mawson. Der Australier blieb beim Start stehen und fiel weit zurück. Zunächst übernahm der von Platz zwei gestartete Zimmermann die Führung.

Nach einer Safety-Car-Phase bis zur zweiten Runde, ausgelöst durch die Ausfälle von David Beckmann und Job van Uitert, lieferten sich Zimmermann und Eriksson ein spannendes Duell um die Spitze. Eriksson setzte sich schließlich durch und legte damit den Grundstein zum späteren Sieg.

Der zu diesem Zeitpunkt Drittplatzierte Ralf Aron wurde wegen der frühen Kollision mit Beckmann mit einer Durchfahrtsstrafe belegt und verlor dadurch seine Chancen auf einen Podestplatz. Diese Position erbte zunächst Michael Waldherr. Der Motopark-Pilot musste sich nach dem Re-Start zur 13. Runde infolge einer zweiten Safety-Car-Phase jedoch Verfolger Dienst geschlagen geben. Der HTP Juniorteam-Pilot ließ sich Platz drei nicht mehr nehmen und fuhr nach seinen beiden Siegen beim Saisonauftakt in Oschersleben zum dritten Mal auf das Podium.

Im 14. Umlauf schob sich auch Mattia Drudi an Waldherr vorbei und eroberte die vierte Position. Der Italiener von SMG Swiss Motorsport Group verbesserte sich von Startplatz zehn zügig um drei Positionen und machte im Verlauf des Rennens insgesamt sechs Plätze gut. Hinter Waldherr und Janneau Esmeijer überquerte Guan Yu Zhou die Ziellinie als Siebter. Damit war der Chinese erneut der bestplatzierte aller 15 Rookies im Teilnehmerfeld. Im ersten Rennen am Samstag war Yu Zhou erstmals auf das Podium gefahren.
Beide Neuhauser Racing-Piloten in den Top-Zehn

Mit Kim Luis Schramm auf Platz acht gelangte auch der zweite Pilot des Teams Neuhauser Racing aus Zell am Ziller in die Punkteränge. Nach einer Aufholjagd mit insgesamt acht Platzgewinnen fuhr Jonathan Cecotto zum ersten Mal an diesem Wochenende in die Top-Zehn.

Hinter dem Sohn des früheren Formel-1- und DTM-Piloten sowie Motorrad-Weltmeisters Johnny Cecotto wurde Mick Schumacher als Zehnter gewertet und sicherte sich somit ebenfalls seinen ersten Punktgewinn in Österreich.

Formel-Neueinsteiger Schumacher fiel in der 16. und letzten Runde nach einer unverschuldeten Kollision mit dem Österreicher Thomas Preining aus. Die Rennleitung entschied daraufhin, das Rennen mit roten Flaggen vorzeitig abzubrechen.

Nach dem Rennabbruch wurden die Platzierungen der 15. Runde laut Reglement als offizielles Rennergebnis gewertet. Schumacher wurde anschließend zum Sicherheits-Check in ein Krankenhaus gebracht.

Die Untersuchung ergab, dass er sich einen unkomplizierten Bruch der rechten Hand zugezogen hat. Deshalb wird er am dritten Rennen nicht teilnehmen.

Mit seinem Doppelsieg übernahm Eriksson die Gesamtführung. Der 17-Jährige liegt mit 74 Punkten an der Spitze. Dienst belegt den zweiten Platz mit 73 Zählern vor dem Esten Aron (63 Punkte).

Florian Janits und Thomas Preining belegten die Plätze 15 und 31

Der junge Österreicher Florian Janits kam als 15. ins Ziel, was insofern bemerkenswert war, weil er nur von Startplatz 25 weggefahren war und aufgrund der Safety-Car-Abschnitte eigentlich nicht sehr viel Zeit zum Überholen übrig blieb.

„Das war meine bisher beste Leistung in der Formel 4“, freute sich Janits im Nachhinein. „Ich hatte einen guten Start und ein paar wirklich gute Duelle, die ich jeweils für mich entscheiden konnte. Das war enorm wichtig für mein Selbstvertrauen, und so habe ich mich Platz für Platz nach vorne arbeiten können.“

Dabei hatte er noch Glück, dass er das Ziel überhaupt gesehen hat. Nach einer Kollision knapp vor Schluss zwischen dem Oberösterreicher Thomas Preining und Mick Schumacher verfehlte der wegfliegende Heckflügel des Deutschen den nachfolgenden Janits nur denkbar knapp.

Janits: „Das war echt eng. Ich habe mich schon geduckt.“ Schumacher hatte weniger Fortune: Für ihn endete der unverschuldete Zwischenfall mit einem (unkomplizierten) Bruch der rechten Hand. Das Rennen wurde nach dem Crash abgebrochen, und Preining fasste nachträglich eine 30-Sekunde-Strafe aus.

Preining erklärte zerknirscht: „Ich bin sofort in Micks Garage und habe mich bei seinem Team entschuldigt. Ich hoffe, dass er bei seinem nächsten Rennen wieder mit dabei sein kann“, so der Linzer Schüler. Preining wurde von der Rennleitung als Verursacher des Unfalls bestraft und musste Lauf drei von der letzten Startposition aus in Angriff nehmen.

Die Stimmen vom Podium

Joel Eriksson (17, SWE, Motopark), Sieger:
"Der Red Bull Ring gehört jetzt endgültig zu meinen Lieblingsstrecken. Ich habe hier bereits im vergangenen Jahr im ADAC Formel Masters gewonnen. Nun hier so zurückzukommen, ist einfach phänomenal. Der Start ins Rennen war allerdings knifflig. Direkt vor mir blieb ein Auto stehen, in der ersten Kurve musste ich zudem einer Kollision ausweichen. Nach der ersten Safety-Car-Phase war es dann soweit. Ich ging an Tim Zimmermann vorbei, übernahm die Spitze und gab sie bis zur Ziellinie nicht mehr ab. Dieses Ergebnis war auch für die Meisterschaft extrem wichtig. Ich musste aufholen und das habe ich jetzt nicht nur geschafft, sondern sogar alle anderen überholt."

Tim Zimmermann (18, Langenargen, Neuhauser Racing), Zweiter:
"Siege sind immer mein Ziel, aber dieser zweite Platz ist enorm wichtig. Ich kam am Start super weg und hatte sofort einen großen Abstand zu meinen Verfolgern. Mein Auto war schnell und ich hatte schon den Sieg vor Augen. Die erste Safety-Car-Phase lief für mich aber nicht perfekt und so wurde ich kurz nach dem Re-Start überholt. Ich versuchte an Joel dran zu bleiben und mich mit ihm vom Feld abzusetzen. Nach dem zweiten Einsatz des Safety Car kam ich leider nicht mehr nah genug heran, um einen Angriff zu starten."

Marvin Dienst (18, Lampertheim, HTP Juniorteam), Dritter:
"Ich freue mich sehr über diesen Podestplatz - besonders nach dem verpatzten Rennen am Samstag. Das zeigt, dass ich trotz meiner Erfahrung immer weiter lernen muss. Mir war es sehr wichtig, dass die Podeststrähne, die ich in Oschersleben begonnen habe, hier weitergeht. Das ist mir gelungen. Natürlich habe ich von einigen Strafen und den Safety-Car-Phasen profitiert. Ich habe aber immer wieder attackiert und mein Auto war richtig schnell."

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